Deutschland: Afghanisch-deutsche Künstlerin gewinnt Wettbewerb zur Gestaltung von Kirchenfenstern

Mahbuba Elham Maqsoodi kam als Asylantin nach Deutschland

(Institut für Islamfragen, dk, 14.05.2021) Qantara.de, ein Internetportal der Deutschen Welle, das dem Dialog mit der muslimischen Welt gewidmet ist, berichtete am 14. Mai 2021 über das Werk der deutsch-afghanischen Künstlerin Mahbuba Elham Maqsoodi (1957 in Herat geboren).

Nach Kunststudium und Promotion in St. Petersburg habe sie zusammen mit ihrer Familie 1994 politisches Asyl in Deutschland erhalten. 2018 habe sie als Muslimin einen internationalen Wettbewerb gewonnen, um die 34 Glasfenster der Abteikirche des ältesten deutschen Klosters Tholey im Saarland zu gestalten. Der Artikel zeigt eine Auswahl der wunderschönen Glasfenster.

Quelle: Bericht, Qantara, 14.05.2021 (https://en.qantara.de/content/muslim-artist-designs-stained-glass-windows-for-german-abbey-0): „Muslim artist designs stained glass windows for German abbey“

Palästina: Jüngste Ereignisse zeigen Bedeutung Jerusalems für Palästinenser

Jerusalem gehört den Palästinensern, nicht den Juden

(Institut für Islamfragen, dk, 13.05.2021) Die palästinensische Tageszeitung Al-Hayat al-Jadidah thematisierte am 11. Mai 2021 die politischen, rechtlichen und militärischen Folgen der Entwicklungen in Jerusalem.

Die Ereignisse hätten erstens der ganzen Welt bestätigt, dass Jerusalem dem arabisch-palästinensischen Volk gehöre, dass es die ewige Hauptstadt seines Staates sei und dass jeder Angriff auf seine Identität, Geschichte und Zukunft zu schweren Konsequenzen führe.

Zweitens werde Jerusalem niemals die Hauptstadt des kolonialistischen Israels.

Drittens, die Buraq Mauer sei nun einmal die Buraq Mauer [nach der islamischen Überlieferung ritt Muhammad von Jerusalem aus auf einem Pferd, dem Buraq, in den Himmel in die Gegenwart Gottes] und nicht die Klagemauer und werde auch niemals die Klagemauer und dies in Übereinstimmung mit der Geschichte, den Fakten und den internationalen Resolutionen.

Mögen die Juden doch woanders in der Welt nach einer Klagemauer suchen.

Quelle: Artikel, Al-Hayat al-Jadidah Tageszeitung (https://www.alhaya.ps/ar_page.php?id=67d67e4y108881892Y67d67e4), 11.05.2021, zitiert von MideastWire am 13.05.2021 (https://mideastwire.com/page/articleFree.php?id=75187): „Meanings of Jerusalem 2021 surge“

Indonesien: Oberster Gerichtshof kippt Regierungsverordnung zum Verbot der verpflichtenden religiösen Schulkleidung

Verbot bedroht Freiheit

(Institut für Islamfragen, dk, 11.05.2021) The Jakarta Post berichtete am 10. Mai 2021, dass der Oberste Gerichtshof in Indonesien eine Verordnung der Regierung in Jakarta, die den staatlichen Schulen verboten habe, religiöse Kleidung in der Schule zur Pflicht zu machen, gekippt habe.

Geklagt hätte die Minangkabau Customary Institution (Lembaga Kerapatan Adat dan Alam Minangkabau, LKAAM), eine Organisation, die die lokale (Islam-geprägte) Kultur schützen möchte und die von der Provinz-Regierung in West-Sumatra unterstützt werde. Indonesien ist das bevölkerungsreichste Land mit einer großen muslimischen Mehrheit.

Die Jakarta Post in Jakarta stellt in der Überschrift zu ihrer Meldung fest, dass die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs zum Verbot der verpflichtenden religiösen Kleidung in Schulen (gemeint ist vor allem das Tragen einer Kopfbedeckung für Schülerinnen) die Freiheit bedrohe.

Quelle: Nachricht, The Jakarta Post, 10.05.2021 (https://www.thejakartapost.com/paper/2021/05/09/supreme-court-ruling-on-mandatory-religious-attire-at-schools-threatens-freedom.html): „Supreme Court ruling on mandatory religious attire at schools threatens’ freedom“

Österreich: Ehemalige Frauenbeauftragte der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) ruft zur Reform auf

Rollenbild der IGGÖ für sie „verstaubt“

(Institut für Islamfragen, dk, 08.05.2021) Die österreichische Tageszeitung Kurier berichtete am 8. Mai 2021 über das Buch „Nur vor Allah werfe ich mich nieder – Eine Muslimin kämpft gegen das Patriarchat“ von Fatma Akay-Türker.

In ihrem Buch kritisiere die Autorin das aus ihrer Sicht verstaubte Rollenbild der Islamischen Glaubensgemeinschaft. Sie habe ihre Position als Frauenbeauftragte der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) und als Islamlehrerin aufgegeben, um endlich frei sprechen zu können, so Akay-Türker.

Sie sei davon überzeugt, dass sich in der IGGÖ dringend etwas ändern müsse.

Quelle: Bericht, Kurier, 08.05.2021 (https://kurier.at/chronik/wien/ex-frauensprecherin-in-der-moschee-sollen-die-frauen-kochen-und-putzen/401375579 ): „Ex-Frauensprecherin: ‚In der Moschee sollen die Frauen kochen und putzen‘“

 

Deutschland: Fast die Hälfte der Muslime in Deutschland deutsche Staatsbürger

Fast 40 % sehen sich laut Zentralrat der Muslime durch Verbände vertreten

(Institut für Islamfragen, dk, 04.05.2021) Am 29. April 2021 berichtete die Internetseite Islam.de, ein Projekt des Zentralrats der Muslime in Deutschland (www.zentralrat.de), dass fast die Hälfte der 5,3–5,6 Millionen Muslime in Deutschland deutsche Staatsangehörige seien.

Fast 40 % von ihnen fühlten sich durch einen der islamischen Verbände vertreten. Dies seien Ergebnisse der neuen Studie „Muslimisches Leben in Deutschland 2020“, die das Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) im Auftrag der Deutschen Islamkonferenz (DIK) erstellt habe.

Quelle: Bericht, Internetseite Islam.de, 29.04.2021 (http://islam.de/33158): „Neue Studie: Fast die Hälfte der Musliminnen und Muslime in Deutschland sind deutsche Staatsangehörige (47 Prozent)“

USA: Häufigste Opfer von Hassverbrechen sind Juden

FBI-Bericht dokumentiert eindeutige Entwicklung

(Institut für Islamfragen, dk, 04.05.2021) Der jährliche FBI-Bericht zur Statistik der Hassverbrechen für 2020 verdeutlicht dass Juden in den USA signifikant häufiger, und zwar drei Mal häufiger, Ziel von Hassverbrechen seien als jede andere religiöse Gruppe dort.

Die Daten zeigten, dass es seit 2015 eine Zunahme dieser Verbrechen gegen Juden um 41% gegeben habe. Im vergangenen Jahrzehnt hätten Juden jedes Jahr mit 52% bis 67% aller religiösen Hassverbrechen an der Spitze der am häufigsten attackierten Opfer in den USA gestanden.

Quelle: Nachricht, Israel Hayom, 25.04.2021 (https://www.israelhayom.com/2021/04/25/jews-are-top-target-for-hate-crimes-in-us-fbi-data-shows/): „Jews are top target for hate crimes in US, FBI data shows“

Deutschland: Politischer Islam beim Marsch durch die Institutionen

Problematische Lage aus Sorge vor dem Vorwurf des Rassismus oder des Rechtsextremismus oft relativiert

(Institut für Islamfragen, dk, 04.05.2021) Heise Online (https://www.heise.de) berichtete am 26. April 2021, dass der politische Islam in Deutschland den Marsch durch die Institutionen angetreten habe.

Parteien würden langsam darauf aufmerksam, dass Vertreter des sogenannten politischen Islam, auch legalistischer Islam genannt, zunehmend in Parteien, Behörden und Wohlfahrtsverbänden vertreten seien. Experten warnten schon länger davor, dass diese Entwicklung problematisch werden könnte.

Die Grenzen zwischen türkischen Nationalisten und Islamisten seien oft fließend. Es gäbe keine einfachen Antworten, wie damit umzugehen sei. Die Diskussion darüber berge viele Minenfelder. Kritikern dieser Entwicklung des politischen Islam werde schnell antimuslimischer Rassismus oder AfD-Nähe vorgeworfen. Um nicht in dieser Schublade zu landen, würden problematische Aspekte und Positionen oft verschwiegen, verharmlost oder relativiert.

Niemand stelle mehr die Frage, für welches gesellschaftliches System und für welche Werte die Muslimbrüder (MB), Milli Görüs, DITIB, ATIB oder die Anhänger der Gülen-Bewegung eigentlich einträten.

Quelle: Bericht, Heise Online, 26.04.2021 (https://www.heise.de/tp/features/Der-politische-Islam-im-Marsch-durch-die-Institutionen-6027278.html?seite=all): „Der politische Islam im Marsch durch die Institutionen“