Nigeria: Erneut Angriffe von Boko Haram auf Feldarbeiter

36.000 Todesopfer der Milizen in den letzten Jahren

(Institut für Islamfragen, dk, 30.11.2020) Der Nachrichten-Sender n-tv berichtete am 29. November 2020 über den islamistischen Terror von Boko Haram in Nigeria, dem kürzlich mindestens 43 Bauern zum Opfer gefallen seien.

Sechs Menschen seien schwer verletzt und acht weitere Feldarbeiter möglicherweise entführt worden. Die Opfer seien gefesselt worden, dann wurde ihnen die Kehle durchgeschnitten. Bereits im Oktober seien 22 Landarbeiter bei zwei Angriffen von Boko Haram nahe Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates Borno, ermordet worden. Dort hätten am 28. November erstmals seit 10 Jahren Kommunalwahlen stattgefunden.

Boko Haram und der westafrikanische IS-Ableger Iswap hätten zuletzt verstärkt Holzarbeiter, Viehhalter, Fischer unbd Landarbeiter attackiert, weil sie angeblich als Informanten für die Armee arbeiteten. Boko Haram und der IS-Ableger Iswap kämpften für einen islamistischen Staat, in dem die Scharia gelte.

Durch die Angriffe der Milizen und ihre Kämpfe mit der Armee seien in den vergangenen Jahren rund 36.000 Menschen getötet worden. Zwei Millionen Menschen seien auf der Flucht vor den Milizen.

Quelle: Bericht, n-tv, 29.11.2020 (https://www.n-tv.de/politik/Islamisten-ermorden-43-Bauern-article22201014.html): „Boko-Haram-Terror in Nigeria: Islamisten ermorden 43 Bauern“

Vereinigte Arabische Emirate: Israel ist nicht die Ursache der Konflikte im Nahen Osten

Muslime müssen Opfermentalität ablegen

(Institut für Islamfragen, dk, 01.12.2020) Die Internetplattform IsraelUnwired veröffentlichte am 20. Oktober 2020 ein Video des offiziellen Internetkanals von Dr. Waseem Yousef mit einer seiner leidenschaftlichen arabischen Ansprachen (mit englischen Untertiteln).

Dr. Yousef ist Scheich in den Vereinigten Arabischen Emiraten und verbreitet seine Botschaften auf Twitter und auf YouTube (https://twitter.com/waseem_yousef/status/1319306507314470918?lang=de).

Er verdeutlicht in diesem Video detailliert, dass nicht Israel als Feind zu betrachten sei, der die unterschiedlichsten Probleme und Konflikte in der islamischen Welt verursacht habe, sondern die Muslime selbst dafür verantwortlich seien. Die islamische Welt solle endlich ehrlich und selbstkritisch sein und aufhören, sich immer nur als Opfer zu sehen und andere anzuklagen.

Quelle: Videobotschaft, Israelunwired, 20.10.2020 (https://www.israelunwired.com/arab-sheikh-says-israel-is-not-the-enemy-of-the-muslim-world/): „Arab Sheikh says Israel is not the enemy oft he Muslim world“

Israel: Online Kurs über die Islamische Geschichte von israelischem Professor weltweit beliebt

Zahlreiche Studenten aus islamisch geprägten Staaten unter den Absolventen

(Institut für Islamfragen, dk, 26.11.2020) World Israel News berichtete am 26. November 2020, dass der kostenlose Online-Kurs in englischer Sprache „Arab-Islamic History: From Tribes to Empires“ der Tel Aviv University vor Kurzem als einer der 50 besten Online-Kurse weltweit durch die „Class Central“ website www.classcentral.com eingestuft worden sei.

Der Kurs sei von Prof. Dr. Miri Shefer-Mossensohn entwickelt worden. Seit er vor ein paar Jahren online gegangen sei, hätten über 20.000 Studenten weltweit diesen Kurs gewählt, einschließlich Studenten aus Pakistan, der Türkei, Indonesien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ägypten, Saudi-Arabien, Malaysia, Jordanien, Iran, Katar, Kuwait, Irak, Oman, Bahrain, Lebanon, Syrien und Afghanistan.

Quelle: Artikel, World Israel News, 26.11.2020 (https://worldisraelnews.com/israeli-universitys-islamic-history-course-is-global-hit/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=israeli-universitys-islamic-history-course-is-global-hit): „Israeli university’s Islamic history course is global hit“

Neues Abraham-Forum soll Frieden im Nahen Osten stärken

Beteiligt sind Auswärtiges Amt und World Muslim Community Council

(Institut für Islamfragen, dk, 23.11.2020) Die Internetseite Islam.de (Köln) berichtete am 20. November 2020, dass am 19. November ein neues internationales Abraham-Forum gegründet worden sei, um den Frieden im Nahen Osten zu stärken.

Auf einer zweitägigen, digitalen Konferenz, an der 40 Persönlichkeiten aus Ägypten, Deutschland, Israel, Marokko, Tunesien und den Vereinigten Arabischen Emiraten teilgenommen hätten, hätten diese zur Stärkung ihrer Zusammenarbeit die Satzung für ein Abraham-Forum in den Ländern des Mittleren Ostens und Nordafrikas (MENA-Länder) beschlossen.

Das Abraham-Forum in Deutschland und der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) hätten zu dieser Konferenz eingeladen. Die Tagung sei auch gefördert worden durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland und durch den World Muslim Community Council in Abu Dhabi; beide hätten auch mit Vertretungen an der Konferenz teilgenommen.

Quelle: Artikel, Newsletter Islam.de (Köln), 20.11.2020 (http://islam.de/32789): „Neues Abraham-Forum gegründet – Interreligiös und International“

Deutschland: Canan Topcu erkennt Fortschritte in der kritischen Auseinandersetzung mit dem Islam

Berichterstattung vielstimmiger – junge Muslime gesellschaftlich engagierter

(Institut für Islamfragen, dk, 22.11.2020) Der NDR veröffentlichte am 21. November 2020 einen Gastkommentar der muslimischen Publizistin Canan Topcu mit dem Titel „Vision einer muslim-freundlichen Gesellschaft“.

Es gäbe inzwischen Fortschritte in der kritischen Auseinandersetzung mit dem Islam. Das beträfe die mediale Berichterstattung, sie sei vielstimmiger geworden. Aber auch Muslime seien weiter gekommen. Sie hätten ein ganzes Stück weit ihr defensives Verhalten und ihre Verteidigungspositionen verlassen und begonnen, nicht zeitgemäße Interpretationen des Korans und menschenverachtende Praktiken in der islamischen Gemeinschaft auch öffentlich zu hinterfragen.

Es gäbe inzwischen in der jungen Generation von Muslimen viele, die sich außerhalb der Islamverbände und ethnisch organisierten Moscheegemeinden zusammenschlössen und sich gesellschaftlich engagierten. Als Bürgerinnen und Bürger dieses Landes seien sie auf unterschiedlichen Gebieten aktiv – beim Umwelt- und Tierschutz, in der Bildung und der Wohlfahrt.

Die Autorin wünsch sich dieses selbstverständliche, angstfreie Miteinander, das sich aus solidem Wissen über die eigene Religion und die Religion anderer speise. Dazu gehöre auch die kritische Auseinandersetzung mit dem Koran und dessen Interpretationen, damit religiöse Normen zeitgemäß ausgelegt werden und sich an humanistischen Werten orientieren könnten. Dazu gehöre auch, dass frauenverachtende Gebote und Verbote als solche erkannt und verbannt würden.

Quelle: Gastkommentar, Norddeutscher Rundfunk (NDR), 21.11.2020 (https://www.ndr.de/ndrkultur/sendungen/freitagsforum/Canan-Topcus-Vision-einer-muslim-freundlichen-Gesellschaft,freitagsforum862.html): „Canan Topcus Vision einer muslim-freundlichen Gesellschaft“

USA: 72. Jahreskonferenz der Evangelical Theological Society widmet sich dem Thema „Islam“

Politische, soziale und kulturelle Hinderungsgründe für bessere Kommunikation erörtert

(Institut für Islamfragen, dk, 25.11.2020) Die amerikanische Zeitschrift Christianity Today veröffentlichte am 20. November 2020 einen Bericht über die Anwesenheit von drei Muslimen auf der 72. Jahreskonferenz der Evangelical Theological Society (ETS) zu dem Thema „Islam and Christianity“.

Evangelikale Theologen seien der Wahrheit verpflichtet und dazu aufgerufen, die Welt um sie herum besser zu verstehen, so der Präsident des Southern Baptist Theological Seminary. Dazu gehöre sicherlich auch, den Islam besser zu verstehen, der seit Beginn eine enorme Herausforderung gewesen sei für die Verkündigung des Evangeliums, für die Apologetik, die Theologie und die interkulturelle Begegnung.

Beide Seiten hätten auf der Konferenz beschrieben, wo ihre politischen, sozialen und kulturellen Hinderungsgründe für eine bessere Kommunikation und Begegnung miteinander lägen. So habe etwa das Pew Research Center herausgefunden, dass weiße Evangelikale zu 76% Donald Trump unterstützten, während Muslime sich nach 9/11 stark nach links orientiert hätten. Hinzu käme, dass laut einer Umfrage von American Muslim Poll 2019 nur 20% der weißen Evangelikalen eine positive Meinung über Muslime hätten. All dies schlöße Türen.

Mohamed Majid, Imam und Direktor der Muslimischen Gemeinschaft in der Area Dulles in Virginia (ADAMS), sei an dieser Stelle offener und zupackender gewesen. Er meinte, Muslime hätten doch so viel gemeinsam mit evangelikalen Christen. Er sei z.B. zusammen mit dem Baptistenpastor Bob Roberts nach Pakistan, Usbekistan und anderen „hotspots“ in der islamischen Welt gereist, um für eine bessere Behandlung der christlichen Minderheiten zu werben. Wir alle müssten aus unserer „comfort zone“ herauskommen; das mache uns zu besseren Gläubigen.

Eine Umfrage von American Muslim Poll in diesem Jahr zeige, dass 49% der muslimischen Gemeinschaften bereit seien, Koalitionen mit konservativen Christen zu bilden, um die Religionsfreiheit zu unterstützen; denn Muslime begegneten oft den gleichen kulturellen Herausforderungen haben Christen.

Martin Accad vom Arab Baptist Theological Seminary in Beirut habe dazu aufgerufen, das Evangelium so verkündigen, ohne den Islam und Muslime negativ zu beschreiben. Dies mache es sonst für uns alle nur schwieriger, muslimische Nachbarn zu lieben.

Quelle: Artikel, Christianity Today, 20.11.2020 (https://www.christianitytoday.com/news/2020/november/islam-christianity-evangelical-theology-society-ets.html): „Muslims Join Evangelical Theology Conference“

Indonesien: Weltweite Evangelische Allianz und Indonesische Nahdlatul Ulama vereinbaren Kooperation

Gemeinsames Anliegen ist Religionsfreiheit und Einsatz gegen Extremismus

(Institut für Islamfragen, dk, 18.11.2020) Die amerikanische Monatszeitschrift Christianity Today veröffentlichte am 17. November 2020 einen Artikel von Thomas K. Johnson, dem Sonderbotschafter der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) für den Kontakt und die Verbindung zu Vertretern des „Humanitarian Islam“.

Johnson, Prof. Dr. Christine Schirrmacher und Prof. Dr. Thomas Schirrmacher, der kürzlich berufene Generalsekretär der WEA, trafen sich im November 2019 mit Leitern einer der mit 90 Millionen Anhängern weltweit größten muslimischen Organisationen der Welt, der Nahdlatul Ulama (NU), in Jakarta. Unter den Leitern der NU war auch Kyai Haji Yahya Cholil Staquf, der Generalsekretär der NU.

Das Ziel sei gewesen, in einer globalen Initiative zusammenzuarbeiten, um dem religiösen Extremismus entgegenzuwirken. Der Grund dafür sei einmal, dass beide (WEA und NU) Idealisten seien. Sie teilten die Vision einer Welt miteinander, in der Menschen frei sind, ihre religiösen Überzeugungen zu wählen, ohne dass sie dabei ihr Leben riskierten.

Zum anderen seien beide davon überzeugt, dass eine Allianz einer der größten muslimischen Organisationen der Welt und der Weltweiten Evangelischen Allianz, die rund 600 Mio. Christen vertritt, hilfreich dabei sein könne, dass dieses Anliegen Gehör fände.

Quelle: Artikel, Christianity Today, 17.1.2020 (https://www.christianitytoday.com/ct/2020/november-web-only/christian-muslim-religious-freedom-wea-nahdlatul-ulama-nu.html): „Evangelicals and Muslims: Not Brothers, But Best Friends“