Marokko: Künftig wird jüdische Geschichte und Kultur offizielles Unterrichtsfach

Entwicklung entfaltet Wirkung eines Tsunami

(Institut für Islamfragen, dk, 15.12.2020) Marokko kündigte am 13. Dezember 2020 an, dass in den Schulen des Landes bald auch jüdische Geschichte und Kultur offizielles Unterrichtsfach werde.

Damit sei Marokko das erste arabische Land, das sich für diesen Schritt entschieden habe; der Islam ist Staatsreligion in Marokko. Diese Entscheidung folge der Entscheidung König Mohammed VI, die Beziehungen zum jüdischen Staat zu normalisieren. Dies sei ein weiterer historischer Friedensschluss, den Präsident Trump in die Wege geleitet habe.

Diese Entwicklung habe die Wirkung eines Tsunami, meinte Serge Berdugo, der Generalsekretär des in Casablanca ansässigen Rates der Jüdischen Gemeinschaften in Marokko gegenüber der französischen Nachrichten-Agentur AFP.

Die Entscheidung trage der Diversität der marokkanischen Gesellschaft Rechnung, sagte Fouad Chafiqi, der Leiter der akademischen Programme im marokkanischen Schulministerium in Rabat.

Quelle: Internet Portal United With Israel, 14.12.2020 (https://unitedwithisrael.org/morocco-to-become-first-arab-nation-to-teach-jewish-history-culture-in-schools/): „Morocco to Become First Arab Nation to Teach Jewish History, Culture in Schools“

Israel: Araber aus Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten nehmen an Chanukka-Zeremonie an der Klagemauer teil

Leitender Jerusalemer Rabbiner und Rabbiner der Klagemauer danken zugleich medizinischem Personal für Einsatz während Pandemie

(Institut für Islamfragen, dk, 15.12.2020) Israel National News berichtete am 14. Dezember 2020, dass Araber aus den beiden Golfstaaten Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten an der Zeremonie teilgenommen hätten, bei der die 5. Chanukka-Kerze an der Klagemauer in Jerusalem entzündet wurde.

An den Feierlichkeiten hätten auch Gesundheitsminister Yuli Edelstein, der Leitende Jerusalemer Rabbiner Shlomo Moshe Amar, der Rabbiner der Klagemauer Shmuel Rabinowitz und weitere Personen teilgenommen Es war zugleich eine Feierlichkeit, um den Ärzten und dem Pflegepersonal in Israel zu danken, die Tag für Tag ihren Dienst in der schwierigen Pandemie-Situation täten.

Quelle: Bericht, Israel National News, 14.12.2020 (https://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/293104): „Watch: Arabs from Gulf states light Hanukkah candles at Western Wall“

China: Uighuren in Lagern festgehalten und zu Zwangsarbeit verpflichtet

Zahl der Betroffenen auf mindestens 1 Mio. Menschen geschätzt

(Institut für Islamfragen, dk, 17.12.2020) Der Österreichische Rundfunk berichtete am 16. Dezember 2020 über die muslimischen Uighuren in der chinesischen Provinz Xinjiang, die zu Hunderttausenden zur Arbeit auf Baumwollfeldern gezwungen würden.

Experten sagten sogar, dass die Zahl um mehrere Hunderttausend höher liegen könnte als die für 2018 geschätzte Zahl von 570.000 Menschen. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisatoren und Forschern würden in Xinjiang mindestens eine Million Uighuren und andere muslimische Minderheiten in Hunderten von Lagern festgehalten.

Laut Angaben von Exil-Uighuren würden die Menschen in diesen Lagern gezwungen, den Islam und ihre Kultur aufzugeben. Die Regierung in Peking wiese dies zurück. Es handele sich um Bildungszentren, die dem Kampf gegen die islamistische Radikalisierung dienten.

Quelle: Bericht, ORF, 16.12.2020 (https://orf.at/stories/3193816): „Uiguren in China: Hunderttausende zu Feldarbeit gezwungen“

Belgien: Europäischer Gerichtshof verbietet Schächten

Juden und Muslime bezeichneten das Urteil als Angriff auf die Religionsfreiheit

(Institut für Islamfragen, dk, 17.12.2020) Die Times of Israel berichtete am 17. Dezember 2020 über die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, wonach das Schächten nach islamischem Recht (halal) und nach den jüdischen Speisegesetzen (koscher) durch die flämische Regierung Belgiens verboten ist.

Nach dieser Entscheidung dürfen Tiere nun nicht mehr geschächtet werden, sondern müssen vor dem Ausbluten betäubt werden. Verschiedene jüdische Gruppen in Europa betonten nun, dass diese Entscheidung das Wohl der Tiere über die Religionsfreiheit stelle.

Jüdische und muslimische Gruppen hoben hervor, dass diese Entscheidung ein Angriff auf ihre Traditionen und Rituale sei und hätten den Europäischen Gerichtshof gebeten, die Religionsfreiheit hochzuhalten. Wenn man nun Muslimen und Juden mit dieser Entscheidung sage, eure Traditionen und Rituale seien nicht mehr willkommen, dann sei es nur noch ein kleiner Schritt, ihnen zu sagen, ihr seid uns in Europa nicht mehr willkommen, so der Kommentar.

Die Konferenz Europäischer Rabbiner habe gesagt, dass diese Entscheidung den kürzlich getroffenen Aussagen europäischer Behörden widerspräche, jüdisches Leben in Europa zu schützen. Europa müsse nun darüber nachdenken, was für ein Kontinent es sein wolle. Wenn Werte wie Religionsfreiheit und echte Diversität integral und essentiell für den Kontinent seien, dann spiegele das jetzige Gesetz dies nicht wider. Deswegen müsse das Gesetz überdacht werden.

Quelle: Artikel, The Times of Israel, 17.12.2020 (https://www.timesofisrael.com/eu-court-rules-authorities-can-ban-kosher-halal-slaughter-in-belgian-region/): „EU court rules authorities can ban kosher and halal slaughter in Belgian region“

Indonesien: Ungleichheit von Männern und Frauen liegt im System

Führungspositionen für Frauen trotz Fachkenntnissen noch selten

(Institut für Islamfragen, dk, 17.12.2020) Namira Samir, Doktorandin an der London School of Economics and Political Science (LSE), schrieb am 15. Dezember 2020 einen Artikel über die systemische Ungleichheit von Frauen und Männern in der indonesischen Gesellschaft.

Das zeige sich zum Beispiel bei jeder Konferenz oder jedem Seminar, bei denen ganz selten einmal die gleiche Anzahl von Frauen und Männern teilnähmen. Das gelte auch für die Sprecher bei solchen Konferenzen und Seminaren. Indonesien hätte vielleicht geringere Probleme bei der Gleichheit der Löhne, dennoch sei das Ungleichheitsproblem im System verankert. Frauen fänden nicht die gleiche Anerkennung ihrer Fähigkeiten, z.B. in Bezug auf Führungsqualitäten und Fachkenntnissen.

Bei der Einladung von Sprechern bei Konferenzen und Seminaren ginge es ja nicht allein um Fachkompetenz, sondern es würden in aller Regel die Leiter von Institutionen eingeladen – und dies seien in der Regel Männer. Diese Bevorzugung von Männern müsse von der Zentralregierung diskutiert und angegangen werden.

Quelle: Artikel, The Jakarta Post, 15.12.2020 (https://www.thejakartapost.com/academia/2020/12/15/pandemic-showcases-indonesias-systemic-gender-inequality.html): „Pandemic showcases Indonesia’s systemic gender inequality“

Deutschland: Verwaltungsgericht verbietet Gesichtsschleier am Steuer

Glaubensfreiheit ist durch Verbot nur in einem „Randbereich“ betroffen

(Institut für Islamfragen, dk, 02.12.2020) Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete am 26. November 2020 über ein Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf zum Tragen eines Niqab beim Autofahren. Das Verwaltungsgericht habe es abgelehnt, der Muslimin aus Gründen der Religionsfreiheit eine Sondergenehmigung für das Tragen eines Kopf-Schultertuchs beim Autofahren zu geben, da der Niqab den gesamten Kopf- und Halsbereich verdeckt und nur einen Sehschlitz für die Augen frei lässt.

Es gäbe aus Gründen der eigenen Sicherheit der Autofahrerin und der Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ein Verhüllungsverbot im Straßenverkehr (Paragraph 23 der StVO), an das sich die Muslimin halten müsse. Da dieses Verbot nur beim Führen des Autos gelte, sei die Glaubensfreiheit nur in einem „Randbereich“ betroffen.

Ohnehin sei der Schutz, den der Niqab der Trägerin bieten solle, von einem geschlossenen Auto „bereits weitgehend gewährleistet“, da ein Fahrzeug als „eine Art privater Schutzraum in der Öffentlichkeit“ wirke. Schließlich habe auch der Gleichheitsgrundsatz eine wichtige Rolle in der Begründung des Verschleierungsverbots am Steuer gespielt: Nur das unverdeckte Gesicht würde den Bußgeld- und Strafverfolgungsbehörden erlauben, Verkehrsverstöße wirksam zu ahnden.

Quelle: Artikel, FAZ, 26.11.2020 (https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gericht-in-duesseldorf-muslima-darf-am-steuer-keinen-niqab-tragen-17072051.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE): „Muslimin darf am Steuer keinen Niqab tragen“

Indonesien: Öffentliche Bestrafung eines mutmaßlichen Kinderschänders in Aceh

Stockhiebe für Glücksspiel, Alkoholkonsum und außereheliche Beziehungen

(Institut für Islamfragen, dk, 29.11.2020) Die Bildzeitung berichtete am 27. November 2020 über die Bestrafung eines mutmaßlichen Pädophilen in der indonesischen Provinz Aceh, der ein Kind vergewaltigt haben soll.

Aceh ganz im Norden Sumatras ist die einzige Provinz in dem mehrheitlich muslimischen Land, die Scharia-Recht in die Rechtsprechung aufgenommen habe und es auch anwende. Manche der Strafen sind drakonisch, z.B. drohten Glücksspielern, Alkoholkonsumenten, Schwulen, Lesben, Unverheirateten, die Sex miteinander hatten, Stockhiebe.

So sei vor kurzem ein 19-jähriger junger Mann, der ein Kind sexuell belästigt und angeblich vergewaltigt habe, mit 146 Stockhieben öffentlich bestraft worden. Die Schläge seien so heftig gewesen, dass der junge Mann immer wieder um Gnade gebettelt habe und schließlich zusammengebrochen sei. Daraufhin hätten sich Mediziner um ihn gekümmert. Dann sei die Bestrafung jedoch zu Ende geführt worden. Die Strafe diene auch dr Abschreckung, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Quelle: Artikel, Bildzeitung, 27.11.2020 (https://www.bild.de/news/ausland/news-ausland/indonesien-146-stockhiebe-kinderschaender-kollabiert-74164784.bild.html): „Brutale Strafe in Indonesien – 146 Stockhiebe! Kinderschänder kollabiert“