Deutschland: Kritik an DITIB als Partner für Gestaltung des islamischen Religionsunterrichts

Antisemitische Ausfälle nähren Zweifel an verantwortungsvoller Wahrnehmung dieser Aufgabe

(Institut für Islamfragen, dk, 03.06.2021) Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) berichtete am 20. Mai 2021 über die Rolle der DITIB bei der Gestaltung des Inhalts des islamischen Religionsunterrichts in Deutschland.

Die NZZ betrachte die Wahl der DITIB als Partner bei dieser wichtigen Aufgabe – sie beurteile die DITIB als fünfte Kolonne Ankaras in Deutschland – als grobfahrlässig, besonders, wenn man die antisemitischen Vorfälle von Mitte Mai d. J. bedenke.

Der Staat müsse vor allem sicherstellen, dass das Gift des Antisemitismus nicht über Moscheen und Schulen in die Ohren ganzer Generationen von in Deutschland lebenden Muslime geträufelt werde.

Quelle: Neue Zürcher Zeitung (NZZ), 20.5.2021 (https://www.nzz.ch/international/das-gift-des-antisemitismus-wie-erdogan-deutsche-muslime-mit-offizieller-hilfe-indoktrinieren-darf-ld.1625935): „Das Gift des Antisemitismus: wie Erdogan deutsche Muslime mit offizieller Hilfe indoktrinieren darf“

Indonesien: Anschlag auf Kirchen im südlichen Papua vereitelt

Zehn mutmaßliche Terroristen hatten Anschläge auf zahlreiche Kirchen geplant

(Institut für Islamfragen, dk, 02.06.2021) Vatican News berichtete am 31. Mai 2021 über einen vereitelten Anschlag auf Kirchen im südlichen Papua in Indonesien, dem Land mit der höchsten Zahl an Muslimen weltweit.

Die indonesische Polizei und die Anti-Terror-Einheit Densus 88 hätten zehn mutmaßliche islamische Terroristen verhaftet. Sie hätten beabsichtigt, Selbstmordattentate in mehreren Kirchen in Merauke, Jagebob, Kurik, Semangga und Tanah Miring zu verüben.

Der Polizeichef von Papua, Mathius Fakhiri, habe erläutert, dass die Verdächtigen mit der Terrorgruppe Jamaah Ansarut Daulah in Verbindung stünden, die auch dem Islamischen Staat nahe stünde.

Quelle: Bericht, Vatican News, 31.05.2021 (https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2021-05/indonesien-polizei-vereitelt-bombenanschlag-auf-kirchen-in-papua.html): „Indonesien: Polizei vereitelt Anschlag auf Kirchen in Papua“

Deutschland: Leiterin des Seminars für Islamische Theologie der Universität Paderborn tritt für religiöse Vielfalt im Islam ein

Salafisten nivellieren diese unbedingt zu schützende Vielfalt

(Institut für Islamfragen, dk, 31.05.2021) In seiner Ausgabe vom 28. Mai 2021 veröffentlichte der Spiegel (22/2021) ein Interview mit Muna Tatari, Leiterin des Seminars für Islamische Theologie an der Universität Paderborn und erste muslimische Theologin im Deutschen Ethikrat.

Sie hätte den Ruf, für einen modernen Islam zu stehen. Sie verträte keine Privatmeinung in Sachen Theologie, sondern sei dem universitären Ethos verpflichtet, also der Freiheit der Lehre und Forschung. Ihr gehe es darum, der Vielfalt und Verschiedenheit, die es innerislamisch gäbe, Ausdruck zu geben.

Trotzdem falle es ihr schwer, einen Islam wahhabitischer Prägung ebenso wertzuschätzen wie andere religiöse Prägungen. Ihr Ansatz sei aufklärerisch. In ihrer Antrittsvorlesung habe sie den Salafismus mit McDonald’s verglichen – ein Burger dieser Fast-Food-Kette schmecke überall auf der Welt gleich.

Oder anders ausgedrückt: Salafisten nivellierten die kulturelle Vielfalt im Islam, die aber Religion lebendig mache. Der türkische Islam sei nun einmal anders als der südostasiatische, und dieser sei anders als der arabische Islam. Diese lebendige Vielfalt sein wichtig und müsse geschützt werden.

Quelle: Interview, Der Spiegel, 22/2021, 28.05.2021 (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/islamwissenschaftlerin-muna-tatari-ueber-debatten-im-ethikrat-gott-ist-kein-argument-a-e26707d5-0002-0001-0000-000177693564): „Gott ist kein Argument“

Deutschland: Hassparolen gegen Israel und Deutschland bei Hamburger Demonstration

Islamistisch-antiisraelischer Aufmarsch mit offen gezeigtem Judenhass

(Institut für Islamfragen, dk, 31.05.2021) Die Bildzeitung berichtete am 30. Mai 2021 über eine als „pro-palästinensisch deklarierte Protestveranstaltung“ im Hamburger Stadtteil St. Georg, nicht weit vom Hauptbahnhof.

Etwa 200 Demonstranten hätten am Steindamm gegen Deutschland und Israel protestiert. Es sei hauptsächlich auf Deutsch, teilweise aber auch auf Arabisch skandiert worden: „Israel – Kindermörder“, „Raus aus Aqsa, das für immer“ und „Von der Umma, für die Umma“. Ein Mann mit Megaphon habe die Parolen vorgegeben, der Rest habe sie dann brüllend wiederholt. Die Polizei sei mit etwa 30 Beamten vor Ort gewesen.

Der Landesvorsitzende der CDU, Christoph Ploß, und der deutsche Politiker kurdischer Abstammung Ali Ertan Toprak hätten hinterher eine gemeinsame Erklärung abgegeben. Sie seien fassungslos und entsetzt über diesen „islamistischen und zutiefst antisemitischen sowie antiisraelischen Aufmarsch auf Hamburgs Straßen.“ Der offen gezeigte Judenhass sei ein Angriff auf alle.

Quelle: Bericht, Bildzeitung, 30.05.2021 (https://www.bild.de/regional/hamburg/hamburg-aktuell/antisemitische-parolen-auf-demo-in-hamburg-wieder-ein-israel-hass-aufmarsch-76558774.bild.html): „Islamistischer Mob brüllt antisemitische Parolen – Widerlicher Hass-Aufmarsch in Hamburg“

Deutschland: Gemeinsame Publikation von Rabbiner Homolka und islamischem Theologen Mouhanad Khorchide

Rückbesinnung auf das Gemeinsame von Judentum und Islam gefordert

(Institut für Islamfragen, dk, 30.05.2021) Der NDR berichtete am 28. Mai 2021 über eine gemeinsame Publikation des Rabbiners Walter Homolka, Rektor des Abraham Geiger Kollegs an der Universität Potsdam, und Prof. Mouhanad Khorchides, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie in Münster, mit dem Titel „Umdenken! Wie Islam und Judentum unsere Gesellschaft besser machen“ (Herder Verlag).

Es sei ein Weckruf, die Tatsache zur Kenntnis zu nehmen, dass die deutsche Gesellschaft immer pluraler werde; deshalb müsste das Nebeneinander der Religionen zu einem Miteinander hin entwickelt werden. Eine Aufforderung zur Rückbesinnung auf die Gemeinsamkeiten von Judentum und Islam sei einer der Grundgedanken des Buches. Einheit und Vielfalt sei für beide Autoren das zentrale Motto.

Quelle: Artikel, NDR.de, 28.05.2021 (https://www.ndr.de/kultur/buch/Mouhanad-Khorchide-und-Walter-Homolka-Umdenken,umdenken102.html): „Wie Islam und Judentum unsere Gesellschaft besser machen“

Iran: Brigadegeneral der Islamischen Revolutionsgarden fordert „Zionisten“ zum Verlassen Israels auf

Die Übergabe des israelischen Territoriums an die Palästinenser stehe nahe bevor

(Institut für Islamfragen, dk, 30.05.2021) World Israel News berichtete am 30. Mai 2021 über die Drohungen eines der höchsten iranischen Generäle am vorhergehenden Tag an die Adresse Israels: Die „Zionisten“, so der Leiter der Elite „Quds Force“ der Islamischen Revolutionsgarden im Iran, Brigadegeneral Esmail Ghaani, sollten Israel verlassen und ihre in den USA und Europa aufgegebenen Häuser zurückkaufen.

Israel solle sich darauf vorbereiten, dass die Übergabe des israelischen Territoriums an die Palästinenser „imminent“ sei. Im Konflikt mit Israel hätten Hamas und der Islamische Jihad manche israelischen Infrastrukturen bewusst nicht angegriffen, weil es nicht mehr lange dauere, bis sie selbst diese Strukturen benutzten.

Quelle: Nachricht, World Israel News, 30.05.2021 (https://worldisraelnews.com/zionists-should-buy-back-their-homes-in-us-europe-says-iranian-general/): „Zionists should buy back their homes in US, Europe, says Iranian general“

Deutschland: Studie über Gewaltbereitschaft von Gläubigen

In Deutschland ist der Anteil bei Christen und Muslime nur gering

(Institut für Islamfragen, dk, 21.05.2021) Der Deutschlandfunk berichtete am 18. Mai 2021 über eine Studie des Soziologen Ruud Koopmans (https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/1369183X.2020.1822158), der in sieben Ländern untersucht habe, wie sich Glaube auf die Gewaltneigung auswirkt und ob die Lektüre einschlägiger Verse aus Bibel, Koran und Thora darauf Einfluss hat.

Laut der Studie hätten Religionsangehörige in Deutschland im Vergleich mit außereuropäischen Ländern in Afrika, Amerika und dem Nahen Osten die niedrigste Bereitschaft gezeigt, tödliche Gewalt gegen Glaubensfeinde und Andersdenkende zu unterstützen. Das treffe sowohl für Christen als auch für Muslime hierzulande zu. Allerdings könnte unter bestimmten Bedingungen, so Koopmans, der Koran die Bereitschaft, Glaubensfeinde zu töten, erhöhen.

Quelle: Bericht, Deutschlandfunk, 18.05.2021 (https://www.deutschlandfunk.de/gewaltbereitschaft-durch-religion-wenn-koran-und-bibel.886.de.html?dram:article_id=497370c): „Gewaltbereitschaft durch Religion – Wenn Koran und Bibel aggressiv machen“