Nigeria: Zweiter Teil der „Geschichte des Islam in Nigeria“ erscheint

Insgesamt Verbesserung der Allgemeinbildung feststellbar

(Institut für Islamfragen, dk, 17.02.2023) Das islamische Online Magazin Muslimmatters (https://muslimmatters.org) veröffentlichte am 17. Februar 2023 den 2. Teil seiner „Geschichte des Islam in Nigeria“. Es gehe in diesem zweiten Teil vor allem um den sozialen Einfluss einer islamische Erziehung.

In den späten 1980er Jahren habe die landesweite wirtschaftliche und soziopolitische Instabilität das islamische Bildungssystem in Nigeria in Bedrängnis gebracht. Dies führte zu einem Verlust des gesellschaftlichen Vertrauens in muslimische Gelehrte, Kleriker und die islamische Bildung insgesamt. Ein Vorteil dieser jüngsten Entwicklungen sei, dass sich die Allgemeinbildung verbessert habe.

Quelle: Muslim Matters, 17.02.2023 (https://muslimmatters.org/2023/02/17/islam-in-nigeria-part-ii-recent-trends-future-possibilities-and-the-social-impact-of-islamic-education/): „Islam In Nigeria [Part II]: Recent Trends, Future Possibilities, And The Social Impact of Islamic Education“

Großbritannien: Jura-Professor verlässt nach Anschuldigungen Universität Bristol

Steven Greer 2021 fälschlicherweise wegen Islamophobie angeklagt

(Institut für Islamfragen, dk, 22.2.2023) BBC News veröffentlichte am 21. Februar 2023 einen Bericht über den Jura-Professor Steven Greer, einen Experten für Strafrecht, Menschenrechte und Terrorismusbekämpfung, der von der University of Bristol Islamic Society (BRISOC) 2021 fälschlicherweise wegen Islamophobie angeklagt wurde.

Greer habe sich durch diese Behauptung bedroht gefühlt. Die Behauptung der BRISOC sei „potentiell lebensbedrohlich“ gewesen, hätte aber nur auf Lügen, Verdrehungen und falscher Wiedergabe von Aussagen bestanden. Deswegen habe die Universität im Oktober 2021 auch öffentlich bestätigt, dass sie keinerlei islamophoben Äußerungen im Unterricht von Prof. Greer habe festmachen können.

Greer machte deutlich, dass für ihn diese Erfahrung einen „kolossalen Einfluss“ auf seine mentale Gesundheit gehabt habe. Er sei überzeugt, dass die Universität mit den Anschuldigungen nicht richtig umgegangen sei. Prof. Greer habe die Universität Bristol verlassen und sei nun Research Direktor des Oxford Institute for British Islam, einem progressiven muslimischen Thinktank und einer wissenschaftlichen Akademie.

Quelle: BBS News, 21.02.2023 (https://www.bbc.com/news/uk-england-bristol-64704670): „University of Bristol professor’s anger at Islamophobia claim“

Nigeria: Wenig Forschung über die Geschichte des Islam in Nigeria

Bevölkerung von über 100 Millionen Muslimen übertrifft alle arabischen Länder

(Institut für Islamfragen, dk, 17.03.2023) Das islamische Online Magazin Muslimmatters.org veröffentlichte am 9. Februar 2023 einen Bericht über die Geschichte des Islam in Nigeria.

Sie sei zu wenig bekannt bei Muslimen und Nicht-Muslimen außerhalb Nigerias, obwohl Nigeria mit fast 200 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas sei. Etwa 53% der Bevölkerung seien Muslime.

Damit sei Nigeria das afrikanische Land mit der größten muslimischen Bevölkerung und das Land mit der fünft größten muslimischen Bevölkerung weltweit – nach Indonesien, Pakistan, Indien und Bangladesh.

Quelle: Muslim Matters (https://muslimmatters.org), 09.02.2023 (https://muslimmatters.org/2023/02/09/islam-in-nigeria-a-history-part-i/): „Islam In Nigeria [Part I]: A History“

Vereinigte Arabische Emirate: Interreligiöser Gebäudekomplex eröffnet

Gläubige können in einer Moschee, Synagoge oder Kirche beten

(Institut für Islamfragen, dk, 17.02.2023) Das interreligiöse Projekt des Hauses der Familie Abrahams in Abu Dhabi, das eine Moschee, eine Kirche und eine Synagoge umfassen wird und beim Besuch von Papst Franziskus im Jahr 2019 bekanntgegeben worden sei, ist am Donnerstag, den 16. Februar 2023 eröffnet worden.

Am 17. Februar 2023 folgte eine gemeinsame Konferenz zur Bedeutung dieses Projektes. Die lokale jüdische Gemeinde hielte ihre Schabbat Gebete am Samstag in der Synagoge, angeleitet von Rabbiner Yehuda Sarna.

Am Sonntag, den 19. Februar 2023 sei geplant, dass eine Torah Rolle, die der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohamed bin Zayed Al Nahyan, gestiftet habe, für eine besondere Feier zur Synagoge gebracht würde.

Quelle: Times of Israel, 16.02.2023 (https://www.timesofisrael.com/uae-interfaith-compound-featuring-new-synagogue-set-to-open-thursday/): „UAE interfaith compound featuring new synagogue set to open Thursday“

Holland: Wochenend-Koranschulen in den Niederlanden

Intensiver Einfluss salafistischer Gruppen auf Schüler

(Institut für Islamfragen, dk, 17.02.2023) Das Investigative Project on Terrorism in USA veröffentlichte am 17. Februar 2023 einen Bericht über die Wochenend-Koranschulen in den Niederlanden. Bereits 2019 sei offenkundig geworden, dass mindestens die Hälfte dieser Koranschulen von Salafisten geleitet würden.

Die Schüler dort sollen im Sinne des Salafismus indoktriniert werden. Z. B. werde bei einem Multiple-Choice Examen gefragt: Wie sollen die Feinde (des Islams) bestraft werden (Homosexuelle oder Ungläubige) – mit Stockschlägen? Durch Steinigung? Oder durch Tötung mit dem Schwert?

Lehrer an diesen Koranschulen lobten das auf einem Scharia-Gesetz basierte Justizsystem; die westliche Kultur werde abgelehnt. Die jungen Muslime sollten auf Distanz gehen zu den einheimischen Jugendlichen.

Auch islamische Volksschulen seien inzwischen in den Fokus geraten, da sie nicht nur radikal-islamische Ideen verbreiteten, sondern auch den Standard des niederländischen Bildungssystems nicht erfüllten, da sie z. B. weder Musik, Tanz noch Kunst unterrichteten.

Quelle: The Investigative Project on Terrorism (USA), 17. Februar 2023 (https://www.investigativeproject.org/9310/europe-grapples-with-independent-quran-schools): „Europe Grapples with Independent Quran Schools Radicalizing Students“

Pakistan: Erneute Verschärfung der Blasphemie-Gesetze

Jetzt auch Beleidigung der Gefährten Muhammads strafbar

(Institut für Islamfragen, dk, 14.02.2023) Ahmet T. Kuru (https://theconversation.com/profiles/ahmet-t-kuru-762663), Professor für Politikwissenschaft an der Staatlichen Universität San Diego, Kalifornien, berichtete am 6. Februar 2023 über ein neues Blasphemie-Gesetz in Pakistan sowie einigen anderen islamisch geprägten Ländern und analysierte die Gründe für den Erlass der Gesetze.

Das neue Gesetz sei am 17. Januar 2023 von der pakistanischen Nationalversammlung ohne Gegenstimme angenommen worden. Es bestrafe nun nicht nur die Beleidigung Muhammads mit dem Tod, sondern stelle auch die Beleidigung der Prophetengefährten (das seien Tausende der ersten Muslime) unter hohe Strafen, die von 10-jähriger bis lebenslanger Gefängnisstrafe reichten.

Menschenrechtsaktivisten seien besorgt, dass dieses neue Gesetz besonders die Schiiten in Pakistan treffen könnte, da diese viele Gefährten Muhammads kritisch beurteilten. Pakistan habe damit nach dem Iran das zweit-strikteste Blasphemie-Gesetz.

Etwa 1.500 Pakistaner seien in den vergangenen 30 Jahren wegen Blasphemie angeklagt worden. Noch sei bei keinem die Todesstrafe vollstreckt worden, allerdings sei der Prozess gegen Junaid Hafeez, einen Universitätsdozenten, der zum Tode verurteilt wurde, noch nicht abgeschlossen.

Selbst wenn der Staat die Todesstrafe nicht vollziehe, müsse man wissen, dass seit 1990 mehr als 70 Personen unter dieser Anklage von Extremisten oder einem wütenden Mob außerhalb der Gerichte getötet worden seien.

Quelle: (https://theconversation.com/the-politics-of-blasphemy-why-pakistan-and-some-other-muslim-countries-are-passing-new-blasphemy-laws-198647): „The politics of blasphemy: Why Pakistan and some other Muslim countries are passing new blasphemy laws“

Großbritannien: Erfahrungen muslimischer Frauen mit der Zugänglichkeit von Moscheen

Umfrage ermittelt zahlreiche Beschränkungen und deren negativer Einfluss auf die Spiritualität der Frauen

(Institut für Islamfragen, dk, 14.02.2023) Das britische Medien-Unternehmen Canary Workers‘ Co-Op (https://www.thecanary.co/about/) berichtete am 7. Februar 2023 über eine neue Studie zu Glaubenserfahrungen muslimischer Frauen in Großbritannien.

Laut diesem Bericht hätten nur etwa 45% der muslimischen Frauen insgesamt positive Erfahrungen gemacht. Dies habe vor allem auch mit der beschränkten Möglichkeit für Frauen zu tun, in den Moscheen ihre Gebete zu verrichten bzw. mit der Frage, ob es dort Räumlichkeiten für die Gebete der Frauen gäbe.

Eine statistische Erhebung im Jahr 2017 hätte ergeben, dass 28% der 1.795 Moscheen in Großbritannien Frauen diese Räumlichkeiten nicht biete. Aber selbst dort, wo Moscheen Frauen diese Räume anböten, würden zahlreiche Einschränkungen Frauen den Zugang zur Moschee erschweren. 61% der muslimischen Frauen seien der Überzeugung, dass sich dies negativ auf ihre Spiritualität auswirke.

Quelle: Canary Workers‘ Co-Op (England), 07.02.2023 (https://www.thecanary.co/discovery/analysis-discovery/2023/02/07/less-than-half-of-muslim-women-report-a-positive-experience-within-the-muslim-community-report-finds/): „Less than half of Muslim women report a positive experience within the Muslim community, report finds“