USA: Baptisten verurteilen Verfolgung der Uighuren als Genozid

Verfolgung der muslimischen Minderheit in China scharf verurteilt

(Institut für Islamfragen, dk, 29.06.2021) Am 28. Juni 2021 berichtete die amerikanische Monatszeitschrift „Christianity Today“, dass die Southern Baptist Convention (SBC), die kürzlich in Nashville, Tennessee stattfand, eine Resolution verabschiedet habe, in der die Behandlung der muslimischen Uighuren durch China als Genozid verurteilt worden sei.

Mit dieser Resolution hätten die Südlichen Baptisten in den USA sich Papst Franziskus angeschlossen, der auf das Leiden der Uighuren hingewiesen habe. Die Southern Baptist Convention sei aber noch einen Schritt weitergegangen und hätte die Verfolgung der muslimischen Uighuren als Genozid bezeichnet.

Quelle: Christianity Today, 28.06.2021 (https://www.christianitytoday.com/ct/2021/june-web-only/uyghur-muslim-genocide-southern-baptists-sbc-resolution.html): „First Denomination to Condemn Uyghur Muslim Genocide? Southern Baptists“

USA: Kinderbuchautoren und Illustratoren entschuldigen sich für Statement zum Antisemitismus

Man hätte zugleich vor den Gefahren der Islamophobie warnen müssen

(Institut für Islamfragen, dk, 29.06.2021) World Israel News berichtete am 29. Juni 2021, dass die weltweit führende Organisation von Kinderbuchautoren und Illustratoren von Kinderbüchern (SCBWI) sich wegen ihres Statements vom 10. Juni über die Gefahren des Antisemitismus entschuldigt habe.

Die SCBWI (Society of Children’s Book Writers and Illustrators) habe über 22.000 Mitglieder in den USA und weltweit. Diese Entschuldigung am 27. Juni sei an Muslime und Palästinenser gerichtet gewesen, weil das kürzlich veröffentlichte Statement zum Antisemitismus nicht auch zur Islamophobie Stellung genommen habe. Deswegen sei nun der Rücktritt des Beauftragten für die Diversität in der Organisation bekanntgegeben worden, der dieses Statement zum Antisemitismus herausgegeben hatte.

Quelle: World Israel News, 29.6.2021 (https://worldisraelnews.com/childrens-book-authors-apologize-to-palestinians-for-anti-semitism-condemnation/): „Children’s book authors apologize to Palestinians for anti-Semitism condemnation“

Irak: Gemeinsamer Staatsbesuch des jordanischen Königs und des ägyptischen Präsidenten in Irak

Vereinbarungen für eine verbesserte Zusammenarbeit und die Förderung von Stabilität in der Region

(Institut für Islamfragen, dk, 28.06.2021) Die israelische Tageszeitung Times of Israel berichtete am 28. Juni 2021 über den gemeinsamen Staatsbesuch des jordanischen Königs Abdallah II und des ägyptischen Präsidenten Abdel-Fattah el-Sisi in Baghdad.

Gemeinsam hätten die beiden zusammen mit dem irakischen Präsidenten Barhah Saleh und dem irakischen Premierminister Mustafa al-Kadhemi dazu aufgerufen, einen gerechten und umfassenden Frieden zwischen Israel und den Palästinensern zu erreichen und einen unabhängigen palästinensischen Staat zu ermöglichen.

Es sei der erste Staatsbesuch eines ägyptischen Präsidenten in den letzten 30 Jahren im Irak gewesen. König Abdallah habe 2019 den Irak zum ersten Mal besucht. Die drei Staaten planten, ihre Zusammenarbeit zu stärken und gemeinsam nach Wegen zu suchen, den Frieden in der Region zu stärken. Dazu gehöre auch eine politische Lösung für Syrien auf der Basis der UN-Resolutionen.

Die Spitzenpolitiker hätten auch die Anstrengungen begrüßt, die unternommen würden, um in Libyen und im Jemen wieder Stabilität herzustellen. Dazu müssten etwa fremde Truppen und Söldner Libyen verlassen.

Auch iranische und saudi-arabische Offizielle seien im April in Baghdad zum ersten Mal zusammen gekommen, seit Riyad 2016 die diplomatischen Verbindungen mit Teheran abgebrochen hätte. Das US Außenministerium habe diesen „historischen Besuch“ begrüßt.

Quelle: Times of Israel, 28.06.2021 (https://www.timesofisrael.com/with-tripartite-summit-iraq-egypt-and-jordan-pitch-common-vision-for-mideast/): „With tripartite summit, Iraq, Egypt and Jordan pitch ‚common vision‘ for Mideast“

Deutschland: Islamismus in Deutschland stark unterschätztes Problem

Von Innenminister Horst Seehofener einberufener Expertenkreis wird sich dieser Thematik annehmen

(Institut für Islamfragen, dk, 27.06.2021) Das Domradio (www.domradio.de) veröffentlichte am 23. Juni 2021 ein Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA – www.kna.de) über das von Bundesinnenminister Horst Seehofer neu einberufene Expertengremium zum politischen Islamismus mit dem niederländischen Soziologen und Migrationsforscher Ruud Koopmans.

Er ist seit 2013 Professor für Soziologie und Migrationsforschung an der Humboldt-Universität in Berlin. Koopmans habe betont, dass der politische Islamismus ein stark unterschätztes Problem sei.

Laut Koopmans sei der Name „Politischer Islamismus“ ein Kompromiss; man wolle vermeiden, den Islam unter einen Generalverdacht zu stellen. Der Begriff sei aber in der wissenschaftlichen Debatte nicht üblich. Man spreche entweder vom Islamismus oder vom „politischen Islam“. Koopmans habe auch die Ziele des Expertenkreises im Interview erklärt.

Quelle: Interview, Domradio, 23.06.2021 (https://www.domradio.de/themen/islam-und-kirche/2021-06-23/ein-stark-unterschaetztes-problem-migrationsforscher-erklaert-ziele-des-expertenkreises-islamismus): „Migrationsforscher erklärt Ziele des Expertenkreises Islamismus ‚Ein stark unterschätztes Problem‘“

Deutschland: Innenministerium beruft Expertenkreis zum Politischen Islamismus ein

Wissenschaftler aus den Bereichen Islamische Theologie, des Rechts, der Politik-, Sozial- und Kulturwissenschaften vertreten

(Institut für Islamfragen, dk, 29.06.2021) Migazin, das Fachmagazin für Migration und Integration in Deutschland, berichtete am 21. Juni 2021, dass Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) einen neuen Expertenkreis zur Untersuchung des „politischen Islamismus“ eingerichtet habe.

Das Gremium sei am 15. Juni zum ersten Mal zusammengekommen. Die Mitglieder des Expertenkreises kämen aus den Fachbereichen Islamwissenschaften, Islamische Theologie, Recht, sowie Politik- und Sozialwissenschaften.

Zu den Mitgliedern des elfköpfigen Gremiums gehörten auch die Direktorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung, Naika Foroutan, sowie der Leiter des Zentrums für Islamische Theologie in Münster, Mouhanad Khorchide, der Migrationsforscher Ruud Koopmans, der Islamwissenschaftler Michael Kiefer und die Direktorin des Frankfurter Forschungszentrum „Globaler Islam“, Susanne Schröter.

Quelle: Migazin, 21.06.2021 (https://www.migazin.de/2021/06/21/islamkritiker-gremium-seehofer-expertenkreis-islamismus/): „Islamkritiker im Gremium. Seehofer beruft neuen Expertenkreis zum ‚politischen Islamismus‘“

Deutschland: Muslimisch-liberalem Religionspädagogen soll die Lehrerlaubnis entzogen werden

Stiftung Sunnitischer Schulrat möchte Beendigung seiner Lehrtätigkeit an der PH Freiburg durchsetzen

(Institut für Islamfragen, dk, 26.06.2021) Die oberösterreichische Tageszeitung Volksblatt (https://volksblatt.at) berichtete am 19. Juni 2021 über die Ablehnung der Lehrbefugnis (Idschaza) des muslimischen Religionspädagogen Abdel-Hakim Ourghi durch die „Stiftung Sunnitischer Schulrat“, obwohl Dr. Ourghi seit zehn Jahren den Fachbereich Islamische Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg (Baden-Württemberg) geleitet und das Standardwerk „Einführung in die islamische Religionspädagogik“ verfasst habe.

Offensichtlich habe sich der liberale muslimische Pädagoge mit Büchern wie „Ihr müsst kein Kopftuch tragen“ bei den islamischen Verbänden äußerst unbeliebt gemacht, so der Bericht. Ourghi selbst sähe sich als Opfer konservativer Islamverbände.

Quelle: Oberösterreichisches Volksblatt, 19.06.2021 (https://volksblatt.at/islamischem-reform-theologen-in-deutschland-lehrbefugnis-entzogen/): „Islamischem Reform-Theologen in Deutschland Lehrbefugnis entzogen. Abdel-Hakim Ourghi siehst sich als Opfer konservativer Islam-Verbände“

Pakistan: Bemühungen zur Eindämmung von Radikalisierungstendenzen nur teilweise erfolgreich

Extremistische Bewegungen nutzen Muhammad-Karikaturen für Aufpeitschung der Massen und gewalttätige Proteste

(Institut für Islamfragen, dk, 25.06.2021) Das Investigative Project on Terrorism (IPT, Washington DC) berichtete am 25. Juni 2021 über die Bemühungen Pakistans, Radikalisierungstendenzen in Teilen seiner muslimischen Bevölkerung einzugrenzen.

Radikale Proteste und explosive Aktionen zugunsten religiöser Anliegen seien üblich in Pakistan. Es habe auch einmal eine Zeit gegeben, in der die Regierung weggeschaut oder sogar diese Aktionen unterstützt habe. 2015 sei eine neue Gruppe entstanden, Tehreek-e-Labbaik Pakistan (TLP, https://www.dw.com/en/pakistan-protests-why-the-islamist-tlp-party-is-now-a-major-political-force/a-57214719), die die Führung unter den extremistischen Gruppen in Pakistan übernommen habe.

Die Gruppe hätte die große Wut der pakistanischen Bevölkerung über die Muhammad-Karikaturen des französischen Satire-Magazins „Charlie Hebdo“ benutzt, um mehr und mehr zur treibenden Kraft unter den extremistischen Kräften zu werden.

Als der französische Präsident Emanuel Macron vor einigen Monaten die Unabdingbarkeit der Meinungs- und Redefreiheit betont habe, hätte die TLP eine Welle von gewalttätigen Protesten in ganz Pakistan in Gang gesetzt und die Ausweisung des französischen Botschafters verlangt.

Sechs Polizeioffiziere seien während der Proteste gefoltert und getötet worden, elf andere seien entführt und ein paar Tage später wieder freigelassen worden. Daraufhin habe die pakistanische Regierung die TLP verboten, ihren Anführer Saad Rizvi verhaftet, aber dann nach intensivierten Protesten der TLP wieder freigelassen. Dies zeige, dass Pakistan die Radikalisierung eines Teils seiner muslimischen Bevölkerung nicht kontrollieren könne.

Quelle: The Investigative Project on Terrorism, 25.06.2021 (https://www.investigativeproject.org/8919/pakistan-struggles-to-contain-the-redicalism-it): „Pakistan Struggles to Contain the Radicalism It Fostered“