Saudi-Arabien: Bahngesellschaft schreibt Jobs für Frauen aus

Auf 30 Stellen als Zugführerin bewerben sich fast 30.000 Frauen

(Institut für Islamfragen, dk, 21.01.2022) Die BBC berichtete am 17. Februar 2022 über die Entwicklung der Frauenrechte im Königreich Saudi-Arabien.

Eine Bahngesellschaft in Saudi-Arabien habe 30 Frauen für den Job des Zugführers für Hochgeschwindigkeitszüge gesucht. Auf die Annonce hin hätten sich 28.000 Frauen um diese 30 Jobs beworben. Es sei das erste Mal, dass solch ein Stellenangebot für Frauen ausgeschrieben worden sei.

Quelle: BBC, 17.02.2022 (https://www.bbc.com/news/world-middle-east-60414143): „Saudi Arabia: 28,000 women apply for 30 train driver jobs“

Indonesien: Holocaust-Ausstellung in der einzigen Synagoge des Landes eröffnet

Einige islamische Gruppen kritisieren Israel-Nähe und fordern Auflösung des Museums

(Institut für Islamfragen, dk, 12.02.2022) Die israelische Tageszeitung „Times of Israel“ berichtete am 10. Februar 2022 über die allererste und einzige Holocaust-Ausstellung im mehrheitlich muslimischen Indonesien.

Diese Ausstellung sei am Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2022 in der einzigen Synagoge Indonesiens in Nord-Sulawesi eröffnet worden. „Schoa: Wie war das menschlich möglich?“ sei mit Hilfe des Yad Vashem World Holocaust Remembrance Center in Jerusalem gestaltet worden.

Der Rabbiner der Synagoge Shaar HaShamayim, Yaakov Baruch, habe deutlich gemacht, dass er persönliche Gründe für die Eröffnung dieser Ausstellung in seiner Synagoge gehabt habe. Die Familie seiner Großmutter sei im Holocaust umgekommen. Außerdem wolle er seine Landsleute auf die Gefahren von Antisemitismus und Hassverbrechen aufmerksam machen. Allerdings hätten jetzt einige muslimische Gruppen und Persönlichkeiten gegen diese Ausstellung protestiert, weil sie diese als Teil der Anstrengungen betrachteten, die Beziehung Indonesiens zu Israel zu normalisieren.

Sudarnoto Abdul Hakim, der Leiter des Bereichs Ausländische Beziehungen und Internationale Zusammenarbeit des Rates der Indonesischen Islamgelehrten (MUI), eine der höchsten islamischen Körperschaften in Indonesien, habe gefordert, dass diese Ausstellung beendet und das Museum aufgelöst werden müsse.

Repräsentanten anderer islamischen Gruppen hätten sich dieser Forderung angeschlossen; allerdings nicht alle – Repräsentanten der Nahdlatul Ulama (NU), der größten islamischen Organisation Indonesiens (geschätzte Mitgliederzahl zwischen 40–90 Millionen) hätten die Ausstellung unterstützt.

Quelle: Times of Israel, 10.02.2022 (https://www.timesofisrael.com/indonesia-muslim-groups-demand-closure-of-countrys-first-ever-holocaust-exhibition/): „Indonesia Muslim groups demand closure of country’s first-ever Holocaust exhibition“

Afghanistan: Massive Einschränkungen der Menschenrechte und drakonische Strafen

Taliban-Sprecher bestätigt Steinigung eines nicht-verheirateten Paares

(Institut für Islamfragen, dk, 17.02.2022) „T-Online News“ berichteten am 16. Februar 2022 über die Situation der Menschenrechte in Afghanistan. Seit die Taliban dort die Macht übernommen hätten, würden die Menschenrechte massiv eingeschränkt.

Die Taliban verhängten auch drakonische Strafen. Wegen einer außerehelichen Liebesbeziehung seien in der Provinz Badachschan im Nordosten Afghanistans eine Frau und ein Mann zu Tode gesteinigt worden. Das hätten zwei Behördenvertreter gegenüber der militant-islamistischen Taliban der Deutschen Presse-Agentur am 16. Februar 2022 bestätigt.

Die beiden Personen hätten gestanden, „zwei oder drei Mal“ miteinander geschlafen zu haben, hätte einer der beiden Offiziellen berichtet. Deswegen hätten sie gesteinigt werden müssen und seien dabei zu Tode gekommen. Der Sprecher der Taliban für die Provinz Badachschan, Muesuddin Achmadi, habe den Vorfall bestätigt.

Quelle: T-Online Nachrichten, 16.02.2022 (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_91679510/taliban-steinigen-unverheiratetes-paar-zu-tode.html): „Taliban steinigen unverheiratetes Paar zu Tode“

USA: Transplantation eines Schweineherzen verursacht Konflikte

Muslimischer Chirurg sucht Rat bei Imamen

(Institut für Islamfragen, dk, 28.01.2022) Die britische Tageszeitung „Daily Mail Online“ berichtete am 28. Januar 2022 über die persönlichen inneren Kämpfe des amerikanischen, muslimischen Chirurgen, der die erste Transplantation eines Schweineherzen bei einem Menschen geleitet hatte.

Er hatte das genetisch veränderte Herz eines Schweines einem Herzkranken eingepflanzt, der keine Lebenschance mehr hatte. Der Chirurg Dr. Muhammad Mohiuddin habe selbst über der Entscheidung innere Kämpfe gehabt und hätte sich deswegen Rat bei Imamen gesucht.

Der Konsens sei gewesen, dass nichts größer sei in den Augen Gottes, als das Leben eines Menschen zu retten. Das hätten ihm zahlreiche muslimische Berater gesagt. Aber in seiner Familie habe er viele Auseinandersetzungen ausgefochten.

Quelle: Daily Mail Online, 28.01.2022 (https://www.dailymail.co.uk/news/article-10430665/Muslim-doctor-pig-heart-transplant-faces-backlash-family-use-forbidden-animal.html): „‚I got quite a backlash‘: Muslim doctor behind groundbreaking heart transplant from a pig says his family were not happy because it’s a ‚forbidden animal‘ and his father asked ‚can you at least try using another animal?‘“

Indonesien: Das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung möchte für Frieden einstehen

Für stellvertretenden Präsidenten ist Indonesien Mediator für andere islamisch geprägte Länder

(Institut für Islamfragen, 28.01.2022, dk) Der indonesische stellvertretende Präsident Ma’ruf Amin bestätigte, dass Indonesien fortfahre, bei zwischenstaatlichen Konflikten zu helfen und nach Lösungen zu suchen.

Im Einklang mit der indonesischen Verfassung müsse Indonesien mithelfen, den globalen Frieden zu erreichen, besonders auch in islamisch geprägten Ländern, die zur Zeit in besonderen Krisen steckten, wie etwa Afghanistan.

Quelle: Englische Ausgabe, Antara News, 25.01.2022 (https://en.antaranews.com/news/211645/indonesia-committed-to-mediating-peace-in-muslim-countries-amin): „Indonesia committed to mediating peace in Muslim countries: Amin“

Großbritannien: Studie der Universität Birmingham zu Islamophobie

Ist sie stärker in den höheren sozialen Schichten verbreitet?

(Institut für Islamfragen, 28.01.2022, dk) Eine Studie der Universität Birmingham in England hat die Häufigkeit von Islamophobie in verschiedenen Bevölkerungsteilen Großbritanniens untersucht.

Aufgrund dieser Studie (https://www.birmingham.ac.uk/documents/college-artslaw/ptr/90172-univ73-islamophobia-in-the-uk-report-final.pdf) habe sich herausgestellt, dass die Islamophobie stärker in den höheren sozialen Schichten verbreitet sei als in der Arbeiterklasse.

Quelle: University Birmingham, 24.01.2022 (https://www.birmingham.ac.uk/news/latest/2022/01/university-of-birmingham-survey-reveals-islamophobia-is-the-posh-person’s-prejudice.aspx): „University of Birmingham survey reveals Islamophobia ist he posh Person’s prejudice“

Indonesien: Indonesische Ärztin bekennt sich öffentlich als Transfrau

Outing verbessert für sie ihre Leistung als Ärztin

(Institut für Islamfragen, 28.01.2022, dk) Die indonesische Tageszeitung „Jakarta Post“ berichtete am 27. Januar 2022 über die erste indonesische Ärztin Alegra Wolter, die sich offen als Transfrau geoutet habe. Seit sie sich und ihre Identität gefunden habe, sei sie eine bessere Ärztin, aber es sei nicht einfach gewesen, sich offen dazu zu bekennen.

Quelle: Jakarta Post, 27.01.2022 (https://www.thejakartapost.com/culture/2022/01/27/openly-trans-doctor-alegra-wolter-talks-about-being-a-better-doctor-since-finding-herself.html): „Openly trans doctor Alegra Wolter talks about being a better doctor since finding herself“