Indonesien: Holocaust-Ausstellung in der einzigen Synagoge des Landes eröffnet

Institut für Islamfragen

Einige islamische Gruppen kritisieren Israel-Nähe und fordern Auflösung des Museums

(Institut für Islamfragen, dk, 12.02.2022) Die israelische Tageszeitung „Times of Israel“ berichtete am 10. Februar 2022 über die allererste und einzige Holocaust-Ausstellung im mehrheitlich muslimischen Indonesien.

Diese Ausstellung sei am Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2022 in der einzigen Synagoge Indonesiens in Nord-Sulawesi eröffnet worden. „Schoa: Wie war das menschlich möglich?“ sei mit Hilfe des Yad Vashem World Holocaust Remembrance Center in Jerusalem gestaltet worden.

Der Rabbiner der Synagoge Shaar HaShamayim, Yaakov Baruch, habe deutlich gemacht, dass er persönliche Gründe für die Eröffnung dieser Ausstellung in seiner Synagoge gehabt habe. Die Familie seiner Großmutter sei im Holocaust umgekommen. Außerdem wolle er seine Landsleute auf die Gefahren von Antisemitismus und Hassverbrechen aufmerksam machen. Allerdings hätten jetzt einige muslimische Gruppen und Persönlichkeiten gegen diese Ausstellung protestiert, weil sie diese als Teil der Anstrengungen betrachteten, die Beziehung Indonesiens zu Israel zu normalisieren.

Sudarnoto Abdul Hakim, der Leiter des Bereichs Ausländische Beziehungen und Internationale Zusammenarbeit des Rates der Indonesischen Islamgelehrten (MUI), eine der höchsten islamischen Körperschaften in Indonesien, habe gefordert, dass diese Ausstellung beendet und das Museum aufgelöst werden müsse.

Repräsentanten anderer islamischen Gruppen hätten sich dieser Forderung angeschlossen; allerdings nicht alle – Repräsentanten der Nahdlatul Ulama (NU), der größten islamischen Organisation Indonesiens (geschätzte Mitgliederzahl zwischen 40–90 Millionen) hätten die Ausstellung unterstützt.

Quelle: Times of Israel, 10.02.2022 (https://www.timesofisrael.com/indonesia-muslim-groups-demand-closure-of-countrys-first-ever-holocaust-exhibition/): „Indonesia Muslim groups demand closure of country’s first-ever Holocaust exhibition“