Deutschland: Ehemaliger DITIB-Vorsitzender vor Gericht

Anklage wegen Volksverhetzung

(Institut für Islamfragen, dk, 12.07.2021) Die katholische Website Domradio (www.domradio.de) berichtete am 8. Juni 2021 über den früheren Vorsitzenden der Göttinger DITIB, Mustafa Keskin. Er müsse sich am 8. Oktober vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft werfe ihm Volksverhetzung in vier Fällen vor.

Keskin habe zwischen Mai 2015 und Februar 2021 mindestens vier Nachrichten auf Facebook und Whatsapp verbreitet, die Beleidigungen von Juden und Armeniern sowie Verschwörungsmythen enthalten hätten.

Quelle: Domradio, 08.07.2021 (https://www.domradio.de/themen/islam-und-kirche/2021-07-08/vorwurf-der-volksverhetzung-frueherer-goettinger-ditib-chef-muss-im-oktober-vor-gericht): „Früherer Göttinger DITIB-Chef muss im Oktober vor Gericht – Vorwurf der Volksverhetzung“

Deutschland: Spiegel erhebt Vorwürfe gegen Linksbürgertum

Naivität gegenüber Islamismus ist bitteres Versagen

(Institut für Islamfragen, dk, 12.07.2021) Der Spiegel analysierte am 8. Juli 2021 das links-orientierte Bürgertum. Auf der einen Seite kämen viele gesellschaftliche Fortschritte und menschenfreundliche Errungenschaften von links.

In einem Punkt aber sei das „Linksbürgertum unsensibel und teils ignorant“, nämlich in Bezug auf den Islamismus. Die weitverbreitete Toleranz gegenüber dem Islamismus sei eine der bittersten Geschichten des puren Versagens des deutschen (nichtmigrantischen) Linksbürgertums.

Quelle: Spiegel, 08.07.2021 (https://www.spiegel.de/netzwelt/verstoerende-gleichgueltigkeit-von-der-linksbuergerlichen-islamismustoleranz-kolumne-a-f2371f37-ac62-4116-b2c1-823496130edd): „Verstörende Gleichgültigkeit – von der linksbürgerlichen Islamismustoleranz“

Afghanistan: Wohin wendet sich das Schicksal des Landes?

Anrainerstaaten besorgt über Auswirkungen auf eigene Stabilität

(Institut für Islamfragen, dk, 14.07.2021) Am 13. Juli 2021 fragte die Tageszeitung Asharq al-Awsat, die sich im saudischen Besitz befindet und in London erscheint, ob die Organisation al-Qaida nun zurückkomme.

Der saudische Autor Amal Abdul-Aziz al-Hazzani beschreibt die wachsende Sorge über die Entwicklungen in Afghanistan, meint aber dann, dass der Rückzug der westlichen Militärmächte und die wachsende Macht der Taliban sich in einem Land abspielten, in dem sich auch die Interessen der umliegenden Staaten kreuzten:

Der Iran wirke auf die schiitische Minderheit Afghanistans ein, ihre Anstrengungen hinter der afghanischen Regierung zusammen zu führen. Russland befürchte, dass extreme sunnitische Gruppen Russland und die zentralasiatischen Staaten infiltrieren könnten. Indien sehe Afghanistan als strategische Tiefe für Pakistan an.

Und selbst China befürchte eine unruhige und instabile Grenzregion. Man könne also sagen, dass die USA durch ihren Rückzug, indem sie Afghanistan seinem Schicksal überlassen hätten, zugleich alle Anrainerstaaten bestraft habe.

Quelle: Asharq al-Awsat, 13.07.2021 (https://aawsat.com/home/article/3077251), zitiert von MideastWire, 14.7.2021 (https://mideastwire.com/page/articleFree.php?id=75682): „Will Al-Qa’idah organization return?“

Deutschland: Zunehmende Bedrohung von Muslimen

Europarat soll Empfehlungen für Gegenmaßnahmen formulieren

(Institut für Islamfragen, dk, 16.07.2021) Qantara berichtete am 14. Juli 2021 darüber, dass Muslime zunehmend Bedrohungen und Angriffen ausgesetzt und Ziel von Hass seien.

Der Europarat habe nun beschlossen, dieses Problem zu untersuchen. Der Europarat ist institutionell nicht mit der Europäischen Union (EU) verbunden. Die zentrale Zuständigkeit des Europarates ist der Schutz der Menschenrechte. Der Europarat solle nun Empfehlungen für die Parlamentarier formulieren, wie die zunehmende Islamophobie und Muslimfeindschaft bekämpft werden könne.

Quelle: Qantara Website, 14.7.2021 (https://en.qantara.de/content/islamophobia-in-germany-and-europe-european-muslims-face-increased-online-and-physical): „European Muslims face increased online and physical attacks“

Kuwait: Warum wenden sich junge Menschen dem Atheismus zu?

Möglicherweise Gegenreaktion zum islamistischen Extremismus

(Institut für Islamfragen, dk, 17.07.2021) Jacob Thomas bemerkte am 8. Juli 2008 einen Artikel auf der Tanweer Website (https://www.tanweer.com/; Dubai, Zypern) mit einem erstaunlichen Titel: „Limadha Yulhidu al-Shabab?“ – wörtlich: „Warum werden unsere jungen Erwachsenen (al-Shabab) Apostaten?“ oder „Warum fallen unsere jungen Leute vom Glauben ab?“

Die Autorin publiziere regelmäßig in der kuwaitischen Online-Zeitung Al-Jarida. Das Thema, das sie gewählt habe, werde nicht oft in den arabischen Medien diskutiert, da es sich um ein sehr heikles Thema handele.

Die kuwaitische Autorin zitiere in ihrem Artikel Jugendliche, diskutiere Gründe für Veränderungen der Weltanschauung junger Menschen und ihre Hinwendung zum Atheismus. Der Atheismus werde unter ihnen weniger als persönliche Positionierung betrachtet, sondern vielmehr als Gegenmittel zu Rückwärtsgewandtheit und Ignoranz der Kultur und Nation.

Interessanterweise käme das Thema jetzt auf; man hätte eher erwarten können, dass es in den 1970er und 1980er Jahren zu Zeiten der militärischen und wirtschaftlichen Kooperationen mit der Sowjetunion relevant hätte werden können. Die Verfasserin betrachte jedoch den heutigen Atheismus vor allem als Gegenreaktion zum islamistischen Extremismus.

Quelle: Tanweer Website, 08.07.2008 (Why_Do_our_Young_Adults_Become_Apostates(2).pdf): „Why Do our Young Adults Become Apostates?“

England: Muslimischer Filmemacher präsentiert neuen Film zu Fake News zu Islamophobie

Er gehört zur Spitze der globalen Filmindustrie

(Institut für Islamfragen, dk, 08.07.2021) Die saudische Englisch-sprachige Tageszeitung Arab News berichtete am 5. Juli 2021 über den muslimischen Filmemacher Rizwan Wadan aus Luton, England (https://www.bbc.com/news/uk-england-beds-bucks-herts-51724946).

Er sei einer der wenigen muslimischen Filmemacher, der es bis an die Spitze der globalen Filmindustrie geschafft hätte (‚Star Wars‘, ‚The Favourite‘, ‚Luther‘). Am 14. Juli werde sein neuer Film erstaufgeführt, der sich mit den Mythen und falschen Informationen auseinandersetze, die mitverantwortlich seien für die Islamophobie, die aber gleichzeitig auch Muslime davon abhalten könnten, auf dem Pfad des Extremismus voran zu schreiten.

Quelle: Arab News, 05.07.2021 (https://www.arabnews.com/node/1888966/entertainment): „Muslim filmmaker turns his talents to countering UK Islamophobia“ (vgl. auch BBC, https://www.bbc.com/news/uk-england-beds-bucks-herts-51724946)

Indien: Befragung von 30.000 Indern erhebt Daten zu religiösen Überzeugungen

Für 79% der Muslime ist Respekt vor anderen Religion Teil ihres Glaubens

(Institut für Islamfragen, dk, 05.07.2021) Das Pew Research Center in Washington DC veröffentlichte am 29. Juni 2021 die wichtigsten Ergebnisse einer Studie auf der Basis einer Befragung von etwa 30.000 Indern (face-to-face survey) zwischen Ende 2019 und Anfang 2020.

Die Interviews seien von lokalen Mitarbeitern in 17 Sprachen in fast allen indischen Staaten durchgeführt worden. 84% aller Befragten hätten angegeben, es sei wichtig für Inder, alle Religionen zu respektieren.

79% der Muslime hätten gesagt, andere Religionen zu respektieren, sei ein wichtiger Teil ihrer Religion. 89% der Muslime hätten gesagt, sie fühlten sich sehr frei, ihre Religion zu praktizieren. 77% der Muslime hätten angegeben, dass jemand, der Schweinefleisch äße, kein Muslim sein könne.

48% der Muslime hätten gesagt, dass die Teilung von 1947 zwischen Indien (Hindus) und Pakistan (Muslime) negativ zu bewerten sei und die Beziehung zwischen Muslimen und Hindus verletze. 77% der Muslime hätten angegeben, an ihr Karma zu glauben, 27% an die Reinkarnation und 26% an die reinigende Kraft des Ganges.

Quelle: Pew Research Center, 29.6.2021 (https://www.pewresearch.org/fact-tank/2021/06/29/key-findings-about-religion-in-india/): „Key findings about religion in India“