Philippinen: Polizeichef und vier weitere Menschen getötet

Muslimische Rebellen unter Verdacht

(Institut für Islamfragen, dk, 31.08.2022) Die Malaysia News Website „The Star Online“ berichtete am 30. August 2022, dass muslimische Rebellen im Verdacht stünden, in der südlichen Provinz Maguindanao den Polizeichef von Ampatuan der Provinz Maguindanao, Leutnant Reynaldo Samson, und seinen Fahrer getötet und drei weitere Polizisten verwundet zu haben, als diese auf dem Weg zu einer Verhaftung gewesen seien.

Etwa zehn Angreifer hätten das Feuer auf den Polizeichef eröffnet, der im Kugelhagel sofort tödlich getroffen worden sei. Die Rebellen, die in der vorwiegend muslimisch geprägten Provinz Maguindanao seit Jahren Unruhe stifteten, sollen den Bangsamoro Islamic Freedom Fighters angehören, die sich 2008 als Splittergruppe von der Moro Islamic Liberation Front getrennt hätten, als diese das Ziel der Abspaltung der Provinz nicht länger verfolgen wollte und 2014 ein Friedensabkommen mit der Regierung unterzeichnet hätte. Einige derjenigen, die weiter die Regierung bekämpften, sollen Verbindungen zum sog. Islamischen Staat besitzen.

Quelle: The Star Online, 30.08.2022 (https://www.thestar.com.my/aseanplus/aseanplus-news/2022/08/30/suspected-muslim-rebels-kill-town-police-chief-in-philippines): „Suspected Muslim rebels kill town police chief in Philippines“

Irak: Inner-schiitischer Machtkampf weiter angespannt

Zusammenstöße zwischen pro-iranischen Milizen und Sicherheitskräften kosten mindestens 30 Personen das Leben

(Institut für Islamfragen, dk, 12.09.2022) Qantara berichtete am 7. September 2022, dass Zusammenstöße zwischen Anhängern des einflussreichen irakischen Schiitenpredigers und Politikers Muktada al-Sadr und pro-iranischen Milizen in Bagdad zeigten, dass ein inner-schiitischer Machtkampf im Irak in vollem Gange sei.

Ende August hätte es einen 24-Stunden andauernden Schusswechsel zwischen pro-iranischen Milizen und den offiziellen Sicherheitskräften mitten in der Grünen Sicherheits-Zone in Bagdad gegeben. Mindestens 30 Personen seien dabei ums Leben gekommen. Das ganze sei eine inner-schiitische Auseinandersetzung; Sunniten und Kurden seien nur Zaungäste.

Quelle: Qantara, 07.09.2022 (https://de.qantara.de/inhalt/politische-krise-im-irak-kampf-um-das-herz-der-schiiten): „Politische Krise im Irak: Kampf um das Herz der Schiiten“

Nigeria: Gewalttaten durch Terrorgruppen dauern fort

20 mutmaßliche Boko Haram Kämpfer töteten mindestens vier Menschen

(Institut für Islamfragen, dk, 12.09.2022) Die „Daily Post Nigeria“ berichtete am 5. September 2022, dass 20 Terroristen, die vermutlich Kämpfer von Boko Haram gewesen seien, am Freitag, den 9. September 2022 bei den Fajr Gebeten in einer Moschee im Staat Borno den obersten Imam der Moschee und drei Beter getötet hätten.

Die Terroristen hätten auch Vieh und Essensvorräte gestohlen und zwei Autos in Brand gesteckt.

Quelle: Daily Post Nigeria, 05.09.2022 (https://dailypost.ng/2022/09/05/terrorists-invade-mosque-gun-down-chief-imam-three-others-abduct-worshipers/): „Terrorists invade mosque, gun down Chief Imam, three others, abduct worshippers“

Indonesien: Artikel von 2013 beleuchtet den politischen Islam

Absetzbewegung von scharia-orientiertem Islam seit dem Sturz Präsident Suhartos 1998

(Institut für Islamfragen, dk, 11.08.2022) Andar Nubowo, Dozent an der Staatlichen Islam-Universität (Universitas Islam Negara, UIN) in Jakarta, schrieb 2013 in der Zeitschrift Maarif zur Politik der islamischen Mehrheitsbevölkerung Indonesiens (Expresi Politik Umat Islam) einen Artikel, der also 15 Jahre nach dem Sturz von Präsident Suharto (1921–2008) im Jahre 1998 erschien.

Dieser Artikel beschrieb die durchaus wechselhafte Geschichte des politischen Islam in Indonesien seit 1948. Er reflektierte auch die Erneuerung der islamischen Politik in den 15 Jahren nach dem Sturz Präsident Suhartos, weg von einem teils Scharia-orientierten und teils der javanischen Mystik verbundenen Islam hin zu einem mehr partizipatorisch-transformativen Islamverständnis.

Quelle: Maarif Journal Vol 8, No 2, December 2013, pp 14–36: „Arah Baru Politik Islam di Indonesia: Dari Nalar Syariatik Menuju Islam Partisipatoris-Transformatif“ („Eine neue Richtung der islamischen Politik in Indonesien: Weg von Überlegungen zur Scharia hin zu einem partizipatorisch-transformativen Islamverständnis“)

Saudi-Arabien: Tageszeitung prangert Muslimbruderschaft als überholt an

Befürwortung von Gewalt in islamisch geprägten Ländern obsolet

(Institut für Islamfragen, dk, 12.08.2022) Die saudi-arabische, Monarchie-freundliche Tageszeitung Okaz berichtete am 11. August 2022 über die 1928 in Ägypten gegründete Muslimbruderschaft (MB).

Sie habe seit ihrer Gründung ihre Lektion nicht gelernt; Gewalt sei immer noch ihre Grundlage, Terrorismus ihre Strategie und die Verbreitung von Anarchie und Zerstörung ihr letztes Ziel. Sie habe nichts dazu gelernt, obwohl die Muslimbruderschaft von der „Straße“ in Ägypten, Tunesien, Sudan und anderen islamisch geprägten Staaten abgelehnt worden sei.

Die terroristische MB bestände immer noch auf Positionen, die längst obsolet seien.

Quelle: Okaz Newspaper, Saudi-Arabien (https://www.okaz.com.sa/news/local/2112210), zitiert von MideastWire, 11.08.2022 (https://mideastwire.com/page/articleFree.php?id=78560): „The end of MB“

Großbritannien: Fördern Algorithmen Fremdenfeindlichkeit?

Ehemaliger Journalist untersucht Hassreden gegen die muslimische Politikerin Ilhan Omar

(Institut für Islamfragen, dk, 05.08.2022) Turkish Radio and Television World (TRT World) berichteten am 30. Juli 2022 über den großen Einfluss künstlicher Intelligenz auf muslimfeindliche Äußerungen und Haltungen in den sozialen Medien.

Lawrence Pintak, ein ehemaliger Journalist und Media-Researcher, untersuchte im Juli 2021 Beiträge und Äußerungen in den sozialen Medien während der politischen Kampagne des muslimisch-demokratischen Mitglieds des US-Kongresses, Ilhan Omar. Ilhan Omar sei überproportional Zielscheibe des Hasses geworden.

Viel dieser hasserfüllten Äußerungen, die gegen sie gerichtet gewesen seien, seien durch Fake News und durch Algorithmen verstärkt worden, so die Studie (https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/10776990211031567). Die Untersuchung habe gezeigt, dass die Hälfte der betreffenden Tweets „offen islamophob oder fremdenfeindlich oder eine sonstige Form von Hassrede“ gewesen und von einer recht kleinen Minderheit gekommen seien.

Quelle: TRT World, 30.07.2022 (https://www.trtworld.com/magazine/rigged-ai-how-algorithms-fuel-anti-muslim-hatred-in-europe-and-beyond-59241): „Rigged AI: How algorithms fuel anti-Muslim hatred in Europe and beyond“

Iran: Fortgesetzte systematische Diskriminierung der 300.000 Baha’i

Fundamentale Rechte werden der Minderheit verwehrt

(Institut für Islamfragen, dk, 11.08.2022) Mohshin Habib, ein Autor und Journalist aus Bangladesh, sowie Executive Editor von The Daily Asian Age (https://dailyasianage.com), berichtete am 11. August 2022 in einer Veröffentlichung des Gatestone Institute in New York über die systematische Verfolgung der Angehörigen der Baha’i Religion in Iran.

Den etwa 300.000 Baha’i-Anhängern würden viele fundamentale Rechte in Iran vorenthalten, z.B. die volle Wahrnehmung aller Bildungs- und Karrieremöglichkeiten, hinzu käme der Ausschluss von politischen Ämtern und die fehlende Freiheit, ihre Religion ganz auszuüben.

Der schiitische Iran sei das einzige Land der Welt, in der die Baha’i in dieser Weise verfolgt würden.

Quelle: Gatestone Institute, New York, 11.8.2ß022 (https://www.gatestoneinstitute.org/18780/iran-bahai-persecution): „Iran: Systematic Persecution of Baha’s“