China: UN-Menschenrechtsrat diskutiert über Unterdrückung der Uighuren

UK und USA pochen auf eine Auseinandersetzung mit dem Thema

(Institut für Islamfragen, dk, 28.09.2022) Reuters berichtete am 26. September 2022, dass die Vereinigten Staaten, Großbritannien und andere Staaten gefordert hätten, dass der Menschenrechtsrat der UN die Behandlung der Uighuren und anderer muslimischer Minderheiten durch China in der Xinjiang Region im Westen Chinas diskutieren müsse.

Dies gehe aus einem Dokument und aus Aussagen von Diplomaten hervor. Diese Forderung müsse von einer Mehrheit im stark geteilten UN-Menschenrechtsrat unterstützt werden und stünde dann das erste Mal in seiner 16-jährigen Geschichte auf der Tagesordnung des Menschenrechtsrats.

Quelle: Reuters, 26.09.2022 (https://www.reuters.com/world/china/countries-call-un-human-rights-debate-about-chinas-xinjiang-2022-09-26/): „China rights report prompts Western-led call for UN-debate“

Deutschland: Kritik des Fachmagazins „Migazin“ an BAMF wegen Abschiebung von Konvertiten

Schwerwiegende Konsequenzen insbesondere für Menschen aus dem Iran

(Institut für Islamfragen, dk, 31.07.2022) Das Fachmagazin „Migazin“, das sich schwerpunktmäßig mit Migration und Integration befasst, berichtete am 29. und 30. Juli 2022 über die von „Migazin“ als unhaltbar kritisierte Verfahrensweise des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Umgang mit Konvertiten vom Islam zum christlichen Glauben.

Diese Konvertiten, denen bei Abschiebung in den Iran die Todesstrafe drohe, würden „reflexhaft“ abgeschoben. Diese Vorgehensweise werde von Menschenrechtlern scharf kritisiert.

Quelle: Migazin, 29.07.2022 (https://www.migazin.de/2022/07/28/in-tod-menschenrechtler-deutschlands-umgang/): „In den Tod getrieben: Menschenrechtler verurteilen Deutschlands Umgang mit Konvertiten“, und Migazin, 30.07.2022 (https://www.migazin.de/2019/07/31/bamf-lehnt-antraege-von-konvertiten-reflexhaft-ab/): „Abschiebung in den Iran: Bamf lehnt Anträge von Konvertiten ‚reflexhaft‘ ab“

Katar: Bedeutender sunnitischer Theologe Yusuf al-Qaradawi mit 96 Jahren verstorben

Der in Katar lebende Ägypter hatte als geistlicher Führer viel Einfluss ausgeübt

(Institut für Islamfragen, dk, 27.09.2022) „Aljazeera“ berichtete am 26. September 2022, dass der einflussreiche muslimische Theologe und führende Persönlichkeit des sunnitischen Islam, Sheikh Dr. Yusuf al-Qaradawi, am 26. September 2022 im Alter von 96 Jahren gestorben sei.

Dr. al-Qaradawi, ein Ägypter, der in Katar lebte, sei der Vorsitzende der International Union of Muslim Scholars (IUMS) und einer der geistlichen Führer der Muslimbruderschaft gewesen. Er habe lange Jahre ein populäres TV-Programm geleitet, „Scharia und Leben“, in dem er Anrufe und Fragen aus der gesamten islamischen Welt beantwortet, theologische Regeln verkündet und Rat zu allen Fragen erteilt habe, von Belangen der globalen Politik bis zur Gestaltung des alltäglichen Lebens. Sein Tod sei auf seinem eigenen Twitter Account verkündet worden.

Quelle: Aljazeera, 26.09.2022 (https://www.aljazeera.com/news/2022/9/26/influential-muslim-religious-leader-qaradawi-dies): „Influential Muslim religious leader Yusuf al-Qaradawi dies“

Iran: Libanesischer Journalist äußert Hochachtung vor dem Mut iranischer Frauen

Moralpolizei in Iran agiert als Instrument der Durchsetzung der religiösen Auffassungen des Regimes

(Institut für Islamfragen, dk, 22.09.2022) Die sich im katarischen Besitz befindende Tageszeitung „Al-Quds al-Arabi“ veröffentlichte am 21. September 2022 einen Meinungsartikel des libanesischen Journalisten Gilbert Choucair, der mit Hochachtung über den Mut iranischer Frauen nach dem Tod der jungen kurdischen Frau Mahsa Amini berichtete.

Mahsa Amini habe Teheran besucht und sei von der Religionspolizei verhaftet worden und später im Gefängnis verstorben. Diese Religions- oder „Moralpolizei“, die auch „guidance patrols“ im Iran genannt wird, sei eines der Instrumente der Tyrannei.

Die Wächter über Tugend und Moral seien damit beauftragt, die Menschen und ihr Verhalten in der Öffentlichkeit zu überwachen und die Auffassungen des iranischen Regimes zur Förderung der Tugend und des Vermeidens des Bösen durchzusetzen. Das hieße, diese „Moralpolizei“ sei dazu da, die Interpretation der Religion des iranischen Regimes durchzusetzen, obwohl doch der Qur’an betone, dass es keinen Zwang in der Religion gäbe.

Quelle: Al-Quds (https://www.alquds.co.uk/), 21.09.2022, zitiert von MideastWire, 22.09.2022 (https://mideastwire.com/page/articleFree.php?id=78889): „A salute to Iran’s courageous women“

Großbritannien: Muslimische Gemeinschaft in London stimmt ein in “God save the King”

Führende Persönlichkeiten dankbar für Regierungszeit Königin Elizabeth II.

(Institut für Islamfragen, dk, 23.09.2022) Die BBC berichtete am 16. September 2022, dass führende Persönlichkeiten der muslimischen Gemeinschaft an einer Gedenkveranstaltung zu Ehren von Königin Elizabeth II. und des neuen Königs Charles III. teilgenommen und auch gemeinsam „God save the King“ gesungen hätten.

Ahmad Al-Dubayan habe betont, dass die muslimische Gemeinschaft zeigen wolle, wie sie in dieser besonderen Situation fühle. Er habe gesagt, dass Muslime sehr dankbar seien und alles anerkennen wollten, was Königin Elizabeth II getan habe. Sie sei von allen geliebt worden.

Quelle: BBC, 16.09.2022 (https://www.bbc.com/news/uk-england-london-62921645): „Queen Wlizabeth II: London mosque worshippers sing God Save the King“

Ägypten: BBC spricht von Diskriminierung von Frauen mit Hijab

Ihr sozialer Status spielt eine große Rolle

(Institut für Islamfragen, dk. 31.08.2022) Die BBC berichtete am 27. August 2022, dass Frauen in Ägypten, die einen Hijab tragen, dort diskriminiert würden, obwohl eine Diskriminierung aufgrund der Religion oder des sozialen Status in Ägypten von der Verfassung verboten sei.

Seit etwa 2015 tauchten solche Klagen von Diskriminierung in den sozialen Medien auf. Auch käme es immer wieder vor, dass Frauen, die einen Hijab trügen, der Einlass verwehrt würde. In den meisten Fällen gehe es nicht um religiöse Fragen, sondern um Fragen des sozialen Status („in most cases the main cause is classism“).

Auf der einen Seite würden Frauen, die einen Hijab tragen, bei bestimmten Gelegenheiten von der oberen Mittelschicht und der Oberschicht abgelehnt; auf der anderen Seite würden Frauen, die keinen Hijab trügen, von den unteren Schichten abgelehnt.

Quelle: BBC, 27.08.2022 (https://www.bbc.com/news/world-middle-east-62678403): „Women with hijab found to face bias in Egypt“

Afghanistan: Bilanz zum ersten Jahr der Taliban-Regierung

Selbst Organisation der Islamischen Zusammenarbeit (OIC) äußert Kritik

(Institut für Islamfragen, dk, 31.08.2022) Daisy Khan beschrieb am 24. August 2022 in „The Hill (Washington DC)“ das erste Jahr der Taliban Regierung in Afghanistan und deren Auswirkung auf die Frauen vor Ort: Dies sei ein Unglück für die Frauen und eine Beleidigung für den Islam gewesen.

Eines der Themen, das besondere Beachtung gefunden habe, sei die Frage gewesen, ob die Taliban ihr Versprechen hielten, dass Mädchen zur Schule gehen dürften. Da es hier trotz vieler Versprechen keinen Fortschritt gegeben habe, hätten die USA und europäische Staaten die Taliban nicht anerkannt; aber auch die Organisation der Islamischen Zusammenarbeit (OIC) und seine 57 islamisch geprägten Mitgliedsstaaten hätten diese Anerkennung verweigert.

Das erschreckende Bild im Blick auf Frauen und Mädchen sei der Hauptgrund dafür, dass die OIC die Taliban nicht anerkannt hätten. Die OIC hätte in einem Statement ihre tief gehende Unzufriedenheit und Enttäuschung über die Situation ausgedrückt (https://www.oic-oci.org/topic/?t_id=33958&t_ref=22699&lan=en).

Mit jedem falschen Versprechen sei das Misstrauen gegen die Taliban größer geworden, da der Qur’an das Halten von Zusagen einfordere (Sure 2:117).

Quelle: The Hill, 24.8.2022 (https://thehill.com/opinion/civil-rights/3608594-the-talibans-first-year-of-governing-was-a-disaster-for-women-and-an-affront-to-islam/): „The Taliban’s first year of governing was a disaster for women and affront to Islam“