Großbritannien: Britische Juden protestieren gegen Unterdrückung muslimischer Uighuren in Nordwest-China

Landesrabbiner sieht sich an eigene Verfolgung und Pogrome gegen Juden erinnert

(Institut für Islamfragen, dk, 04.03.2021) Am 4. März 2021 berichtete die israelische Tageszeitung Times of Israel über die Protestaktionen britischer Juden gegen die Unterdrückung der muslimischen Uighuren in Nordwest-China.

Die Leiterin der Menschenrechtsorganisation britischer Juden, Mia Hasenson-Gross, habe hervorgehoben, wie stark sie das Zusammentreffen mit Rahima Mahmut, der in Großbritannien stationierten Menschenrechtsaktivistin für die Rechte der Uighuren, berührt und beeinflusst habe. Dies habe zu einer ungewöhnlichen Mobilisierung britischer Juden, einschließlich ihres Landesrabbiners Ephraim Mirvis, geführt.

Britische Juden gehörten zu den lautstärksten Fürsprechern der chinesischen muslimischen Minderheit. Der Landesrabbiner habe gesagt, dass er sich gedrängt fühle, sich für die Uighuren einzusetzen, denn Juden hätten durch die Jahrhunderte immer wieder Verfolgung und Pogrome erlebt.

Am 15.12.2020 habe der britische Guardian die Stellungnahme Ephraim Mirvis aufgegriffen („As chief rabbi, I can no longer remain silent about the plight oft he Uighurs“).

Quelle: Nachricht, Times of Israel, 04.03.2021 (https://www.timesofisrael.com/in-britain-jews-lead-fight-against-oppression-of-chinas-uighur-muslims/): „In Britain, Jews lead fight against oppression of China’s Uighur Muslims“. Vgl. auch einen Bericht des Guardian vom 15.12.2020 (https://www.theguardian.com/commentisfree/2020/dec/15/chief-rabbi-silent-plight-uighurs-atrocity-china): „As chief rabbi, I can no longer remain silent about the plight oft he Uighurs“

Deutschland: Nimmt Muslimfeindlichkeit wirklich jährlich zu?

Warnung vor tendenziösen Studien

(Institut für Islamfragen, dk, 19.03.2021) Die Website der Giordano-Bruno-Stiftung veröffentlichte am 17. März 2021 eine Stellungnahme von Dr. Carsten Frerk, dem Leiter der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid), zur Methodik und Zuverlässigkeit der aktuellen Zahlen der „Islam- und Muslimfeindlichkeit in Deutschland“ des islamischen Lobbyverbands Inssan e.V.

Folge man den Angaben von Inssan (arabisch: „Mensch“) und CLAIM („Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit“), so steige der Grad der Diskriminierung von Jahr zu Jahr, unter der Muslime in Deutschland zu leiden hätten.

Frerk warne davor, die Angaben von Inssan und CLAIM unkritisch zu übernehmen, da sie ideologisch verzerrt seien und einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhielten.

Quelle: Artikel, Giordano-Bruno-Stiftung, 17.03.2021 (https://hpd.de/artikel/angaben-zur-muslimfeindlichkeit-sind-aeusserst-fragwuerdig-19101): „Dr. Carsten Frerk (fowid) kritisiert den Forschungsansatz der ‚Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit‘ (CLAIM) ‚Die Angaben zur Muslimfeindlichkeit sind äußerst fragwürdig!‘“

 

Libanon: Libanesisch-schiitischer Gelehrter Sayyed Ali el-Amine gibt Einblicke in Loyalitäten der Schiiten

Das Wohlergehen des Libanon vor allem anderen sei das Gebot der Stunde

(Institut für Islamfragen, dk, 26.02.2021) Die im Libanon erscheinende Zeitung Nidaa al-Watan, die sich im privaten Besitz befindet, veröffentlichte am 22. Februar 2021 den zweiten Teil eines Interviews mit dem libanesischen schiitischen Gelehrten Sayyed Ali el-Amine, der kein Anhänger der schiitischen Hisbollah sei und Sayyed Nasrallah, dem Leiter der Hisbollah, sehr kritisch gegenüberstehe.

Eine der Fragen an Sayyed Ali el-Amine war, wie groß die Zahl der Schiiten im Libanon sei, die zuerst Libanesen seien und die überzeugt seien, dass das Wohl des Libanon wichtiger sei als alles parteipolitische und religionspolitische Taktieren („Lebanon first!“). El-Amine entgegnete, dass Schiiten im Allgemeinen Patrioten seien und ihrem Land loyal gegenüberstünden. Auch sie würden sich meist staatliche Institutionen wünschen, die den Gesetzen des Landes folgten.

Aber die schiitische Bevölkerungsgruppe sei durch die Hegemonie der parteipolitischen Waffen der Iran-nahen Hisbollah zum Schweigen gebracht worden. Dennoch gäbe es eine Anzahl von Schiiten, die der schweigenden Mehrheit mutig ihre Stimme verliehe, für die der Libanon wichtiger sei als alles andere. Der am 4. Februar ermordete Lokman Mohsen Slim, libanesischer Verleger, Filmemacher, Politikaktivist und Hisbollahkritiker, sei einer von ihnen gewesen. Sayyed Nasrallah solle zum Prinzip „Libanon zuerst“ zurückkehren, die Waffen der Hisbollah an die libanesische Armee übergeben und einzig im vollen Sinne eine politische Partei sein.

Quelle: Interview, Nidaa al-Watan Zeitung (https://www.nidaalwatan.com/article/40174), zitiert von MideastWire (https://mideastwire.com/page/articleFree.php?id=74616) am 26.02.2021: „Scholar Sayyed Ali el-Amine: ‚This is what I say to Sayyed Nasrallah‘“ Part 2-2

Deutschland: Bundesregierung prüft Verbot der Grauen Wölfe

Laut Verfassungsschutz steht Ideologie der Völkerverständigung und Integration entgegen

(Institut für Islamfragen, dk, 26.02.2021) Der Deutschlandfunk berichtete am 19. Februar 2021 über die rechtsextremen türkischen „Grauen Wölfe“ (Ülkücüler) und ihren Traum vom großtürkischen Reich, einer Union aller turksprachigen Völker.

Die türkischen Grauen Wölfe gelten als größte rechtsextremistische Bewegung in Deutschland, so der Bericht. Ihnen werde unter anderem vorgeworfen, Minderheiten und Andersdenkende unter den Türken zu identifizieren und einzuschüchtern, im Netz zu hetzen und eine Kampftruppe des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan in Deutschland zu stellen.

Im Jahresbericht des Verfassungsschutzes hieße es, dass die Ideologie der Grauen Wölfe der Völkerverständigung und damit ja wohl auch der Integration in Deutschland entgegen stünde. Die Bundesregierung prüfe, die Grauen Wölfe wie in Frankreich zu verbieten.

Quelle: Bericht, Deutschlandfunk, 19.02.2021 (https://www.deutschlandfunk.de/graue-woelfe-in-deutschland-der-traum-vom-grosstuerkischen.724.de.html?dram:article_id=492759): „Graue Wölfe in Deutschland – Der Traum vom großtürkischen Reich“

 

Jemen: Minderheiten von schiitischen Houthi bedroht

Juden, Bahai und Christen leiden unter Verfolgung

(Institut für Islamfragen, dk, 01.03.2021) Die Internetplattform „United with Israel“ berichtete am 10. Februar 2021 über die Situation der Minderheiten in den von den Houthis kontrollierten Gebieten im Jemen.

Der Bericht bezieht sich dabei auf einen Artikel der führenden internationalen arabischsprachigen Zeitung Asharq Al-Awsat. Laut dieser Zeitung versuchten die von Iran unterstützten Houthis, die in ihren Gebieten lebenden Juden und Bahai zu beseitigen und verfolgten nun die Christen. Ein Teil der Christen sei bereits geflohen. Zwei Führer der Bahai seien verbannt und weitere 19 Bahai wegen falscher Anklagen vor Gericht gezogen worden.

Quelle: Bericht, United with Israel, 10.02.2021 (https://unitedwithisrael.org/extremists-in-yemen-persecute-christians-after-targeting-jews-and-bahais/): „Extremists in Yemen Persecute Christians After Targeting Jews and Baha’is“

Schweden: Assyrischer Christ verliert Arbeit wegen Kette mit Kreuz

Hijab sei nicht verboten, obwohl ebenfalls ein Sicherheitsrisiko

(Institut für Islamfragen, 27.02.2021) Die Assyrian International News Agency berichtete am 15. Februar 2021, dass der assyrischer Christ George Tannouri kürzlich in Schweden seine Arbeit im Zalando Lager der Firma Ingram Micro in Kungsängen verloren habe, weil er abgelehnt habe, sein Kettchen mit einem Kreuz, das er unter seinem Hemd trug, abzulegen.

George Tannouri habe dies als religiöse Diskriminierung empfunden, auch wenn die Firma angegeben hätte, dass sie das Tragen des Kettchens aus Sicherheitsgründen verboten hätte. Musliminnen würde dagegen das Tragen des Hijabs erlaubt, was ebenfalls ein religiöses Symbol sei und auch ein Sicherheitsrisiko darstellen könnte.

Quelle: Nachricht, Assyrian International News Agency, 15.02.2021 (http://www.aina.org/news/20210215133932.htm): „Assyrian Man Fired in Sweden for Refusing to Take Off His Cross“

Gaza: Sharia-Gericht erlaubt unverheirateten Frauen Reisen nur noch mit Erlaubnis ihres Vormunds

Möglicherweise sind Machtkämpfe islamistischer Gruppierungen Hintergrund dieser neuen Regelung

(Institut für Islamfragen, dk, 27.02.2021) Die Internetplattform United with Israel berichtete am 16. Februar 2021 über eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit von unverheirateten Frauen im Gazastreifen durch ein Islamisches Gericht („Sharia Judicial Court“).

Es habe am 14.2. entschieden, dass unverheiratete Frauen nicht ohne Erlaubnis ihres rechtlichen Vormunds („guardian“ – normalerweise der Vater oder ein älterer männlicher Verwandter) reisen dürften. Eine solche Erlaubnis müsse dann beim Gericht registriert werden; allerdings werde nicht verlangt, dass der rechtliche Beistand die unverheiratete Frau auf der Reise begleite.

Diese neue Einschränkung ähnele den Bestimmungen in Saudi-Arabien. Die neue Bestimmung könnte damit zusammenhängen, dass die Hamas von anderen militanten Gruppen bedrängt würden, die durch den Iran unterstützt würden, z.B. vom Islamischen Dschihad. Daneben gäbe es noch andere Gruppen, die an die Macht drängten, z.B. Anhänger des IS und Anhänger von PA Präsident M. Abbas. Hassan al-Jojo, der Leiter des Obersten Gerichtshofes, habe der Associated Press gesagt, dass diese neue Bestimmung „ausgewogen“ und in Übereinstimmung mit Islamischem Recht und dem Zivilrecht stände.

Zainab al-Ghunaimi, eine Aktivistin für Frauenrechte, habe dagegen betont, dass diese Bestimmung dem Palästinensischen Grundrecht widerspräche, das allen Erwachsenen die gleichen Rechte einräume.

Quelle: Nachricht, Internetplattform United with Israel, 16.02.2021 (https://unitedwithisrael.org/hamas-strips-women-of-freedom-of-movement-in-gaza/): „Hamas Strips Women of Freedom of Movement in Gaza“