Syrien: Assyrische Gemeinde verschwindet mehr und mehr aus Syrien

In den letzten 50 Jahren verließ die Mehrheit der Assyrer das Land

(Institut für Islamfragen, dk, 08.06.2023) Die Assyrian International News Agency (AINA) berichtete am 9. Juni 2023 über das zunehmende Verschwinden der Assyrischen Gemeinschaft in Qamishli und Umgebung im Nordosten Syriens, einer Gegend, in der einmal ein großer Teil der Bevölkerung Aramäisch gesprochen hat.

In den 1930er und 1940er Jahren seien die Assyrer aus ihren Dörfern nach Qamishli umgesiedelt worden. Ihre Nachbarschaftsdistrikte hätten sie nach ihren Dörfern benannt. Aber wenn man sich heute nach ihnen in diesen Nachbarschaften erkundigt, hieße es, sie seien nicht mehr da, sie seien ausgewandert. Viele alte Restaurants, Parks, Cafés, Büchereien, Hotels und kulturelle Einrichtungen trügen noch assyrische Namen, aber die Assyrer selbst seien nicht mehr da.

Aus mehreren Gründen hätten die Assyrer seit den 1980er Jahren den Nordosten Syriens verlassen; so hätten sie keine Zukunft mehr für sich in Syrien gesehen. Der Bericht schildert die lange Geschichte der Assyrer und ihres Verschwindens in den letzten 50 Jahren.

Quelle: Assyrien International News Agency (AINA), 09.06.2023 (https://en.majalla.com): „How the Assyrians Vanished From Syria“ und „Brief History of Assyrians“ (http://www.aina.org/brief.html)

Iran: Kontroverse Entwicklungen im Land geben Anlass zur Sorge

Vorsitz des Iran beim UN-Human Rights Council Social Forum 2023 ungeachtet zahlreicher Hinrichtungen

(Institut für Islamfragen, dk, 09.06.2023) Das Gatestone Institute (New York) berichtete am 10. Juni 2023 über zwei sich widersprechende Entwicklungen in Iran.

Auf der einen Seite habe der Iran vor kurzem zwei junge Männer, Yousef Mehrad und Sadrollah Fazeli Zare, wegen angeblicher Blasphemie hingerichtet; auf der anderen Seite sei der Iran dazu bestimmt worden, den Vorsitz des United Nations Human Rights Council Social Forum 2023 anzuführen.

Wenige Tage nach der Hinrichtung zweier Männer wegen Blasphemie seien drei weitere Männer, Majid Kazemi, Saleh Mirhashemi und Saeed Yaghoubi, wegen Beteiligung bei Demonstrationen hingerichtet worden.

Dieser groteske Widerspruch habe den britischen The Telegraph zu folgendem Titel angeregt: „Iran human rights role ‚like granting Bin Laden a Nobel Peace Prize’“ (https://www.telegraph.co.uk/world-news/2023/05/16/un-accused-rewarding-iran-hangings-ambassador-human-rights/).

Quelle: Gatestone Institute, New York, 10.06.2023 (https://www.gatestoneinstitute.org/19705/irans-human-rights-abuses): „‚No Joke‘: The Baffling Silence by The Biden Administration, UN and EU on Iran’s Human Rights Abuses“

Tunesien: Zwei jüdische Pilger auf Djerba erschossen

Insgesamt sechs Todesopfer

(Institut für Islamfragen, dk, 11.05.2023) Times of Israel berichtete am 10. Mai 2023 über den Mord an zwei jüdischen Pilgern am Dienstagabend (9. Mai) in der Synagoge auf der tunesischen Insel Djerba.

Der Angreifer sei ein Marineoffizier gewesen und von tunesischen Sicherheitskräften erschossen worden. Jährlich kommen etwa 5.000 Juden zur Lag B’Omer Pilgerfahrt nach Djerba. Die beiden Opfer seien ein 30-jähriger Israeli, Aviel Haddad, mit tunesischem Pass, und sein 42-jähriger Vetter, Benjamin Haddad, ein französischer Geschäftsmann gewesen. Drei tunesische Sicherheitskräfte seien ebenfalls bei diesem terroristischen Angriff ums Leben gekommen.

Quelle: Times of Israel, 10.05.2023 (https://www.timesofisrael.com/gunshots-heard-at-tunisia-synagogue-during-major-pilgrimage-sparking-terror-fears/): „Two worshippers killed in attack at Tunisia synagogue during pilgrimage“

Syrien: Iranischer Präsident unterzeichnet Absichtserklärung in Syrien

Langfristige Kooperation beider Staaten angestrebt

(Institut für Islamfragen, dk, 06.05.2023) Die im Besitz Katars befindliche, in London ansässige arabische Tageszeitung Al-Quds al-Arabi berichtete am 4. Mai 2023 über einen Besuch des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi in Syrien.

Es sei eine Absichtserklärung zwischen dem Assad-Regime und Iran für eine langfristige und umfassende strategische Kooperation der beiden Staaten unterzeichnet worden. Dabei ginge es auch um die Rückzahlung der immensen Schulden Syriens bei Iran. Dazu gehörten Phosphate, Öl und Elektrizitäts-Projekte, sowie die Bereitschaft, Iran Eigentum und Land in den großen Städten Syriens zu überlassen.

Auch die Schulden bei Russland seien thematisiert worden. Assad habe bei seinem Besuch im März in Moskau Russland gebeten, die Militärbasen und die militärische Präsenz Russlands in Syrien auszudehnen und zu verstetigen. Die enge Verbindung zwischen Russland, Iran und Syrien mache deutlich, warum es der syrische Außenminister Faisal Mekdad vor einigen Tagen in Amman abgelehnt habe, irgendwelche Konzessionen für die Wieder-Aufnahme Syriens in die Arabische Liga zu machen.

Quelle: Al-Quds al-Arabi (London), 04.05.2023 (https://www.alquds.co.uk/), zitiert von MideastWire am 05.05.2023 (https://mideastwire.com/page/articleFree.php?id=80608): „Al-Assad: Submission to Iran and Russia, demand for Arab apology“

Iran: iranisch-amerikanischer Schriftsteller spricht von Entfremdung

Sind viele Iraner nur (noch) dem Namen nach Muslime?

(Institut für Islamfragen, dk, 11.05.2023) Am 1. Mai 2023 veröffentlichte „Israel National News“ einen Artikel des im Iran geborenen amerikanischen Schriftstellers und politischer Analytikers Amil Imani.

Vor der islamischen Revolution von 1979 seien seiner Auffassung nach die meisten Iraner mit der wahren Natur des Islams nicht wirklich vertraut gewesen. Heute hätten sich große Teile der Bevölkerung dem Islam entfremdet; sie seien nur noch dem Namen nach Muslime.

Die meisten Iraner betrachteten den Islam als Eindringling. Ein iranisches Sprichwort sage, dass die Art und Weise, mit der man den ersten Schritt tue, anzeige, wie die ganze Reise werde. Das träfe auch auf den Islam in Iran zu.

Quelle: Israel National News, 01.05.2023 (https://www.israelnationalnews.com/news/370770): „Iranians are not Muslim“

Pakistan: Pakistanischer Zweig der Taliban Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) erstarkt

Neue Anschläge befürchtet

(Institut für Islamfragen, dk, 28.04.2023) Qantara berichtete am 26. April 2023 über das Erstarken und die Rückkehr des pakistanischen Zweiges der Taliban, der Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP), die 2007 gegründet wurden.

Dieses Erstarken sei bereits vorausgesagt worden, als die Taliban 2021 die Macht in Kabul übernommen hatten. Viele in Pakistan erinnerten sich an die terroristischen Anschläge der Tehreek-e-Taliban Pakistan, berichtet Mohammad Luqman. Einer der schlimmsten Anschläge sei der auf eine Schule in Peshawar gewesen, bei dem 130 Kinder zu Tode gekommen seien.

Nun würden neue Anschläge befürchtet, nachdem die Verhandlungen zwischen der pakistanischen Regierung und der TTP im November abgebrochen worden seien.

Quelle: Qantara, 26.04.2023 (https://en.qantara.de/content/resurgence-of-pakistans-taliban-terror-returns-with-the-ttp): „Resurgence of Pakistan’s Taliban: Terror returns with the TTP“

Iran: Todesstrafe für deutschen Staatsbürger Jamshid Sharmahd bestätigt

Internationale Gesellschaft für Menschenrechte richtet Appell an Bundesregierung

(Institut für Islamfragen, dk, 26.04.2023) Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtete am 26. April 2023 in ihrem Info-Brief, dass die Todesstrafe für den deutschen Staatsbürger Jamshid Sharmahd vom Obersten Gerichtshof in Iran bestätigt worden sei und dass damit diesem politischen Gefangenen, der im Juli 2020 von iranischen Agenten in Dubai entführt und in den Iran gebracht worden sei, unmittelbar die Hinrichtung drohe.

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) habe ihren Appell an die deutsche Regierung erneuert, die Hinrichtung des deutschen Kritikers des iranischen Regimes zu verhindern. Über 400.000 Menschen weltweit hätten bisher in einer Petition an die Außenministerin A. Baerbock appelliert, das Leben von Jamshid Sharmahd zu retten.

Quelle: IGFM, 26.04.2023 (medieninfos@igfm.de; https://www.igfm.de/juristische-kurzanalyse-jamshid-sharmahd/): „IGFM: Vollstreckung kann jederzeit eingeleitet werden“)