Islamgelehrte lehnen Mädchenbeschneidung ab

Institut für Islamfragen

Genitalverstümmlung wird als Verstoß gegen die höchsten Werte im Islam verurteilt

(Institut für Islamfragen, sh, 18.12.2006) Nach einem Bericht von n24.de, datiert auf den 27.11.06, haben in Kairo im Zuge einer zweitätigen Diskussion zahlreiche Islamgelehrte und Wissenschaftler die Praxis der Genitalverstümmelung von Mädchen als nicht aus dem Koran begründbar und damit als Verbrechen deklariert. Sie laufe dem Anspruch, keinem Menschen unbegründet Schaden zufügen zu dürfen, zuwider.

Der Konferenz wurde organisiert von Target, einer Menschenrechtsorganisation, deren Mitbegründer der Autor und Abenteurer Rüdiger Nehberg ist, so der Bericht. Dem Treffen sollen u. a. der Scheich der Azhar-Universität von Kairo, Said Mohammad Tantawi, der ägyptische Religionsminister Mohammad Zakzouk und weitere Religionsgelehrte und Autoritäten beigewohnt haben, zusätzlich zu fünf Medizinern aus Ägypten, Äthiopien und Deutschland, die in der Diskussion über die medizinischen Folgen einer Beschneidung Auskunft gaben.

Der Autor des Berichtes ist sicher, dass diese Entscheidung durch die versammelten Autoritäten wie Tantawi Signalwirkung für die muslimische Welt haben werde.

Hauptsächlicher Diskussionsgegenstand sei die Frage gewesen, ob der Koran expliziert dazu auffordere, Mädchen zu beschneiden, was verneint wurde, ebenso wie alle diesbezüglichen Überlieferungen unglaubwürdig seien. Zur Frage der Körperschädigung wurden dann die Mediziner zu Rate gezogen, die den Religionswissenschaftlern und Gelehrten die dramatischen Folgen eines solches Eingriffes darlegten.

Wie der Bericht ausführte, sind nach Angaben von Terre des Femmes mehr als 150 Millionen Mädchen und Frauen von der Genitalverstümmelung betroffen, wozu jedes Jahr etwa drei Millionen hinzukommen, umgerechnet 8000 junge Frauen täglich.

Quelle: www.n24.de/politik/article.php?articleId=85303&teaserId=85731