Malaysia: Gerichtsentscheid zur Verwendung des Gottesnamens „Allah“ empört Muslime

Oberster Gerichtshof verwirft Verbot für Christen, „Allah“ zu verwenden

(Institut für Islamfragen, dk, 1.4.2021) Eugene Yapp, ein in Kuala Lumpur (Malaysia) lebender, leitender Mitarbeiter des Religious Freedom Institute (https://www.religiousfreedominstitute.org) für Süd- und Südostasien, kommentierte am 31. März 2021 die Gerichtsentscheidung von Mitte März in Malaysia im Blick auf den Gebrauch des Namens „Allah“ durch Nicht-Muslime.

Der Oberste Gerichtshof hatte das seit 35 Jahren bestehende Verbot der malaysischen Regierung für Nicht-Muslime, den Namen „Allah“ zu benutzen, in einer 96 Seiten umfassenden Erklärung als „illegal und irrational“ aufgehoben (https://www.christianitytoday.com/news/2021/march/malaysia-allah-christians-muslims-catholic-paper-high-court.html).

Den Christen würde diese Entscheidung des malaysischen Obersten Gerichtes verständlicherweise gefallen, so der Kommentar. Allerdings hätte dieser Gerichtsbeschluss erwartungsgemäß die Emotionen der muslimischen Gemeinschaft tief aufgewühlt, da sie immer überzeugt gewesen sei, dass der Name „Allah“ ein ausschließlich islamischer Begriff sei und nur von Muslimen benutzt werden dürfe.

Das könne nun sozial-religiöse Implikationen für die Lage der Kirche haben, denn die malaysischen Muslime seien schockiert über die Gerichtsentscheidung. Sie sähen die Entscheidung als einen Angriff auf den Islam und als eine Schwächung des Islams in Malaysia.

Eine Gruppe konservativer muslimischer Leiter habe die Regierung aufgefordert, eine Revision des Urteils zu verlangen und habe die islamischen Autoritäten in Malaysia aufgefordert, in dieser Sache einzuschreiten. Sie hätten auch die Regierungsstelle für die Malaiische Sprache und Literatur (Dewan Bahasa dan Pustaka) aufgefordert, sich aktiv dafür einzusetzen, den Gebrauch des Wortes „Allah“ im Einklang mit dem islamischen Verständnis zu regeln.

Quelle: Meinungs-Artikel, Christianity Today (USA), 31.03.2021 (https://www.christianitytoday.com/ct/2021/march-web-only/malaysia-allah-high-court-christian-muslim-religious-freedo.html): „Christians Need Win-Wins with Muslim Society More Than Wins in Court“

Großbritannien: Proteste wegen Muhammad-Karikaturen von Deobandi-Muslimen dominiert

Über 40 Prozent der britischen Moscheen unter Einfluss dieser sehr konservativen Gruppierung

(Institut für Islamfragen, dk, 01.04.2021) Dr. Paul Stott, Autor von „Islamist Watch“, einem Projekt des Middle East Forum (Philadelphia, USA), kommentierte am 31.3.2021 in dem amerikanischen Magazin The American Spectator das Geschehen um den jüngsten Vorfall an der Grammar School von Batley in West Yorkshire, England.

Dieser Artikel wurde am 1. April von den World Israel News aufgegriffen. In der Batley Grammer School hätte im März ein Lehrer entweder Muhammad-Karikaturen des Satiremagazins Charlie Hebdo oder die dänische Karikatur Muhammads mit Bombe im Turban im Unterricht gezeigt. Daraufhin hätten soziale Medien muslimische Demonstranten aufgefordert, dagegen zu protestieren.

Die Teilnahme an der Demonstration sei eine religiöse Pflicht, um die Ehre des Propheten zu verteidigen, so die Aufforderung. die Entlassung des Lehrers sei das Mindeste, was geschehen müsse. Die große Zahl dieser Demonstranten hätte die Schulleitung am 25. März veranlasst, die Schule zu schließen, obwohl die Schulleitung sich für die Karikaturen bereits entschuldigt (It „unequivocally apologises for using a totally inappropriate resource.“) und den Lehrer entlassen hätte.

Eine Besonderheit der Proteste in Batley sei die Gegenwart von Anhängern der Deobandi School of Islam gewesen (https://www.deutschlandfunk.de/indien-eine-koranschule-kaempft-um-ihren-ruf.799.de.html?dram:article_id=374197). Das Gebiet um Batley und Dewsbury in West Yorkshire sei eine Gegend mit starker Deobandi Präsenz.

Ein Bericht eines muslimischen Autors habe 2017 geschätzt, dass 41 Prozent der Moscheen im Vereinigten Königreich Deobandi Moscheen seien, d.h. 797 von 1934 Moscheen. Und diese Zahl steige noch weiter an. Dazu müsse man wissen, dass die Deobandi Anhänger einer der konservativsten Richtungen des Islam mit großem Einfluss seien.

Quelle: Artikel, World Israel News, 01.04.2021 (https://worldisraelnews.com/analysis-rising-islamism-in-british-schools-threatens-free-speech/): „Analysis: Rising Islamism in British schools threatens free speech“; Artikel übernommen aus „The American Spectator“ (https://spectator.org/batley-school-muhammad-blasphemy-codes-islamism/): „Rising Islamism in British Schools Threatens Free Speech“

England: Schule geschlossen nachdem Lehrer Muhammad-Karikatur zeigt

Aufschrei bei den einen – Petition zur Unterstützung des Lehrers bei den anderen

(Institut für Islamfragen, dk, 29.3.2021) Die israelische Tageszeitung Times of Israel berichtete am 27. März 2021 über die Verwendung einer Muhammad-Karikatur durch einen Lehrer in einer 9. Klasse der Batley Grammaer School in West Yorkshire.

Er habe in der Klasse über Blasphemie sprechen wollen; in der Gegend lebten sehr viele Muslime. Dass der Lehrer eine Muhammad-Karikatur verwendet habe, habe zu einem Aufschrei und zu Protesten geführt. Die Schule sei vorübergehend geschlossen, der Lehrer vom Unterricht befreit worden.

Auf der anderen Seite hätten Schüler und über 13.000 Personen eine Petition auf den Weg gebracht, um den Lehrer zu verteidigen. Er habe seine Schüler gewarnt, bevor er die Karikatur gezeigt habe.

Die Karikatur stamme wohl aus dem französischen Satiremagazin Charlie Hebdo; so zumindest der Bericht der TIMES. Das französische Satiremagazin war im Januar 2015 von Islamisten angegriffen und 12 Personen waren getötet worden.

Quelle: Artikel, Times of Israel, 27.3.2021 (https://www.timesofisrael.com/outcry-in-uk-over-teachers-use-of-prophet-muhammad-cartoon/): „Outcry in UK over teacher’s use of Prophet Muhammad Cartoon“. So auch die englische Times (https://www.thetimes.co.uk/article/students-launch-petition-to-save-teacher-suspended-for-showing-mohammad-cartoon-pj367s0zk): „Prophet cartoons ‚shown before‘ at school that suspended teacher“

Jemen: Winzige jüdische Minderheit zur Auswanderung gezwungen

Drei jüdische Familien mit jahrelanger Inhaftierung eines Juden unter Druck gesetzt

(Institut für Islamfragen, dk, 30.03.3021) Am 28. März 2021 berichtete die in London herausgegebene und sich in saudischer Hand befindende arabische Tageszeitung Asharq al-Awsat, dass (mit Ausnahme von vier älteren Juden) drei jüdische Familien mit 13 Menschen von den zur sog. Fünfer-Schia (den Zaiditen) gehörenden Houthis im Jemen gezwungen worden seien, das Land zu verlassen.

Sie hätten sich lange dagegen gesträubt und viele Angebote zur Auswanderung ausgeschlagen. Sie hätten nun das UN-Flüchtlingskommissariat gebeten, sie in irgendein Land zu bringen, das sie aufnähme, da sie nicht nach Israel emigrieren wollten. Letztlich hätten sie sich aber dem fortgesetzten Druck gebeugt, den Jemen zu verlassen, nachdem sie einen der Ihren, Levi Salem, im Gefängnis besucht hätten, wo er seit sechs Jahren inhaftiert und wohl auch gefoltert worden sei, weil er im Jahr 2016 zusammen mit muslimischen Freunden versucht habe, eine alte Torahrolle aus dem Jemen zu schmuggeln.

Ihnen sei gesagt worden, Levi Salem würde nur freigelassen, wenn die drei jüdischen Familien den Jemen verließen. Mit diesen drei jüdischen Familien ende nun die Jahrtausende alte Präsenz der Juden im Jemen.

Quelle: Nachricht, arabische Tageszeitung Asharq al-Awsat in London, 28.3.2021 (https://aawsat.com/home/article/2885756/), zitiert am 28.3.2021 von MideastWire Newsletter (https://mideastwire.com/page/articleFree.php?id=74865): „Houthis expel last Jewish families from Yemen“

Indonesien: Islamische Gelehrte streiten um Zulässigkeit der Corona-Impfstoffe

Zentraler Rat der Islamgelehrten Indonesiens stufen AstraZeneca als „haram“, jedoch im Notfall als erlaubt ein

(Institut für Islamfragen, dk, 26.03.2021) Die indonesische Tageszeitung The Jakarta Post berichtete am 26. März 2021, dass die Regierung den englisch-schwedischen Impfstoff AstraZeneca zum großen Teil nach Ost-Java geschickt habe, wo die lokalen muslimischen Führer diesen Impfstoff als „halal“ (für Muslime erlaubt) deklariert hätten, und zwar im Gegensatz zum Urteil des zentralen Rates der Islamgelehrten Indonesiens (Majelis Ulama Indonesia, MUI).

Diese hätten mit einem Rechtsgutachten (Fatwa) den englisch-schwedischen Impfstoff AstraZeneca als „haram“ (für Muslime verboten) deklariert, so dass er für Muslime nicht akzeptabel sei. Allerdings hätte der Rat der Islamgelehrten Indonesiens (MUI) eine spezielle Ausnahme-Erlaubnis für diese Notfallmaßnahme eingeräumt. Der Rest des Impfstoffes sei an die Regionen Indonesiens geschickt worden, in denen vor allem nicht-muslimische Ethnien lebten (Timor, Papua, Ambon, Manado, Nordsumatra).

Quelle: Nachricht, The Jakarta Post, 26.03.2021 (https://www.thejakartapost.com/paper/2021/03/25/following-mui-fatwa-astrazeneca-jabs-sent-to-regions.html): „Following MUI fatwa, AstraZeneca jabs sent to regions“

Deutschland: Berlin richtet Kommission zur Erforschung des antimuslimischen Rassismus ein

Definition des unscharfen Begriffs steht zunächst im Fokus

(Institut für Islamfragen, dk, 24.03.2021) Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) in Berlin berichtete am 22. März 2021, dass Berlin Ende Februar 2021 als erstes Bundesland eine Kommission zur Erforschung des antimuslimischen Rassismus eingerichtet habe.

Ziel dieses auf ein Jahr angelegten Projekts sei neben der kritischen Begleitung der Berliner Verwaltung und Entwicklung konkreter Handlungsempfehlungen für die Landespolitik zunächst die Erarbeitung einer brauchbaren Begriffsdefinition für das Problemfeld „antimuslimischer Rassismus“.

Quelle: Bericht, EZW, 22.03.2021 (http://ezw.kjm6.de/nlgen/tmp/1616169035.html): „Neue Kommission zu antimuslimischem Rassismus in Berlin“

China: Sinisierung der muslimischen Ethnien schreitet fort

Auch die Provinz Hainan im Süden nun stärker im Fokus der kommunistischen Partei

(Institut für Islamfragen, dk, 24.03.2021) Voice of America News on China berichtete am 24. März 2021, dass die Kampagne Chinas, den Islam und die Kultur der muslimischen Ethnien in China zu „sinisieren“ („the Sinicization of Islam“) nun auch Hainan, die südlichste Provinz Chinas, erreicht habe.

Die Hainan Provinz mit seinen wunderschönen Stränden und Palmen sei die Heimat einer kleinen verfolgten muslimischen Ethnie. Die Kampagne zur „Sinisierung des Islams“, die die Chinesische Kommunistische Partei (CCP) China-weit durchführe, sei international am besten bekannt für seine international verurteilte Kampagne gegen die muslimischen Uighuren im Nordwesten Chinas.

Quelle: Nachricht, Voice of America News on China, 24.03.2021 (https://www.voanews.com/east-asia-pacific/voa-news-china/chinas-crackdown-muslims-spreads-tropical-hainan): „China’s Crackdown on Muslims Spreads to Tropical Hainan“