Irak: Abkommen zwischen Iran und Irak offen gelegt

Iranisch-Kurdische Parteien in der Provinz Kurdistan sollen entwaffnet werden

(Institut für Islamfragen, dk, 28.09.2021) Am 26. September berichtete Walid al-Khazraji, Korrespondent der ägyptischen Arabi21 Website, über ein Übereinkommen des Irans und der irakischen Regierung in Baghdad, die iranisch-kurdische „Opposition“ im Nordirak zu entwaffnen.

Der iranische Minister der Sicherheitskräfte, Esmaeil Khatib, hätte die Existenz eines solchen Abkommens zwischen dem Iran und dem Irak offengelegt, das das Ziel habe, die Iranisch-Kurdischen Parteien in der Provinz Kurdistan zu entwaffnen.

Quelle: Die ägyptische Arabi 21 Newsplattform (https://arabi21.com/story/1387441), 26.9.2021, zitiert von MideastWire, 28.9.2021 (https://mideastwire.com/page/articleFree.php?id=76183): „Have Iraq and Iran agreed to disarm ‚opposition‘ in Kurdistan?“

Irak: Schiitisch-sunnitische Konferenz ruft zum Frieden mit Israel auf

Regierung bezeichnet Teilnehmer als „Verräter“

(Institut für Islamfragen, dk, 27.09.2021) World Israel News berichtete am 25. September 2021 über eine Konferenz von über 300 schiitischen und sunnitischen kurdischen Führern in Erbil (Nord-Irak), die am Tag zuvor zum Frieden mit Israel aufgerufen hätte und gefordert habe, dem „Abraham-Abkommen“ beizutreten.

Die irakische Regierung in Baghdad habe nun diese Konferenz in Erbil für „illegal“ erklärt und die Teilnehmer als „Verräter“ bezeichnet. Israel und Irak seien formal seit 1948 immer noch im Kriegszustand. Vor der Gründung Israels hätten etwa 150.000 Juden im Irak gelebt, heute seien aber nur noch fünf Juden in Baghdad ansässig.

Quelle: World Israel News, 25.09.2021 (https://worldisraelnews.com/over-300-iraqis-call-for-peace-with-israel-rejected-as-traitors/): „Over 300 Iraqis call for peace with Israel, rejected as ‚traitors‘“

Frankreich: Projekt zur Bekämpfung anti-muslimischer Klischees und Islamophobie

Ausstellung islamischer Kunst in 18 französischen Städten

(Institut für Islamfragen, dk, 27.09.2021) The Art Newspaper (London, New York) berichtete am 21. September 2021 über eine vom Louvre angeführte Regierungsinitiative, die islamische Kunst in 18 Städten Frankreichs zeige.

Diese Ausstellungen habe das Ziel, ein Gegennarrativ zu anti-muslimischen Klischees zu erzählen und eine steigende Islamophobie zu bekämpfen. Auch solle verdeutlicht werden, dass der Islam seit dem Mittelalter Teil des kulturellen Erbes Frankreichs sei.

Der Louvre beteiligt sich mit 60 Exponenten an der Ausstellung, weitere Ausstellungsstücke kämen aus Museen, Bibliotheken und Kirchen. Dadurch werde deutlich, dass der Islam mehr sei als allein die arabische Zivilisation, ja, sogar Darstellungen Muhammads beinhalte. Auch seien 19 Künstler aus Iran, Ägypten, Algerien und der Türkei eingeladen worden, ihre Werke auszustellen.

Das Interesse unter den Bürgermeistern der französischen Städte an diesem Projekt sei so groß gewesen, dass man letztlich nicht alle Interessenten habe berücksichtigen können.

Quelle: The Art Newspaper (London, New York), 21.09.2021 (https://www.theartnewspaper.com/news/france-18-islamic-art-exhibitions): „France launches Islamic art shows across 18 cities to combat rising Islamophobia“

Kanada: Al Jazeera prangert Islamfeindlichkeit und Hass auf Muslime an

Muslime litten unter Angst und Frustration angesichts zahlreicher Morde und Hassverbrechen

(Institut für Islamfragen, dk, 27.09.2021) Al Jazeera, die einflussreichreichste News Organisation der arabischen Welt, zum Teil von der Regierung Katars finanziert, berichtete am 17. September 2021 über die Wahlen in Kanada am 20. September und erörterte, wie kanadische politische Führer die Islamophobie bekämpften.

Kanada habe in den letzten fünf Jahren mehr Morde erlebt, die von Islamfeindlichkeit und Hass motiviert gewesen seien, als jedes andere der G7 Länder – so der Nationale Rat kanadischer Muslime (NCCM). Obwohl politische Führer positive Schritte in die richtige Richtung gemacht hätten, wünschten sich kanadische Muslime, die etwa 3,2 Prozent der kanadischen Bevölkerung ausmachten, dass noch viel mehr getan werden müsste, um die Islamophobie in Kanada zu bekämpfen. Es gäbe ein Gefühl von Angst und Frustration unter den Muslimen.

Seit 2017 seien 11 kanadische Muslime bei drei tödlichen Angriffen umgekommen. Einige Frauen und Mädchen, die den Hijab tragen, bedeckten aus Furcht beim Verlassen des Hauses ihren Kopf so, dass man sie nicht gleich als Musliminnen erkennen könnte.

Quelle: Al Jazeera, 17.09.2021 (https://www.aljazeera.com/news/2021/9/17/canada-election-how-are-leaders-combatting-islamophobia): „Canada election: How are leaders combatting Islamophobia?“

Indonesien: Vorsitz des G20 Gipfels gibt Gelegenheit zur Propagierung der „Seele des Islam“

Religionsminister favorisiert progressiven „Humanitären Islam“ in Einklang mit universellen Menschenrechten

(Institut für Islamfragen, dk, 24.09.2021) Die Website Qantara.de (Brücke) ist ein Projekt der Deutschen Welle, Deutschlands internationalem Rundfunk, in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und dem Institut für Auslandsbeziehungen. Qantara möchte den Dialog mit den mehrheitlich muslimischen Ländern stärken.

Am 20. September berichtete Qantara über den G20 Vorsitz Indonesiens: Indonesien wolle seinen Fokus auf „die Seele des Islam“ legen. Das habe der indonesische Religionsminister Yaqut Cholil Qoumas deutlich gemacht und dadurch „die Latte hoch gehängt“ für den indonesischen Präsidenten Joko Widodo (Jokowi) und die islamische Organisation Nahdlatul Ulama (NU), die religiöse Stütze von Widodos Regierung.

Qoumas habe sich nicht gescheut, in den Wettstreit mit den islamisch geprägten Staaten des Nahen Ostens einzutreten, das Ausmaß zu definieren, mit dem der Islam die Prinzipien von Toleranz, Pluralismus, Gleichheit der Geschlechter, Säkularismus und Menschenrechten vertritt und lebt, so wie dies in der Deklaration der Universellen Menschenrechte festgehalten werde.

Quelle: Qantara, 20.09.2021 (https://en.qantara.de/content/future-proofing-islam-indonesia-g20-presidency-to-focus-on-the-soul-of-islam): „Indonesia G20 presidency to focus on ‚the soul of Islam‘“

Jemen: Forscher aus dem Oman erkunden erstmals „Höllenbrunnen“

Höhle ist seit jeher mit dem Glauben an Geister verknüpft

(Institut für Islamfragen, dk, 23.09.2021) Der Spiegel berichtete am 22. September 2021 über die Erforschung des Bodens des sehr tiefen sogenannten „Höllenbrunnens“ von Barhut in der Wüste der Al-Mahra-Provinz im Osten des Bürgerkriegslandes Jemen.

Fachleute aus dem Nachbarland Oman hätten sich zum ersten Mal 112 Meter tief auf den Grund der sagenumwobenen Höhle abgeseilt. Der Legende zufolge sollen dort Djinn (Geister) eingesperrt sein. Dabei handele es sich der islamischen Tradition nach um intelligente Naturgeister, die aus rauchlosem Feuer erschaffen wurden (Sure 55,14) und für Menschen nur in Ausnahmefällen sichtbar seien. Die Djinn spielen auch im Koran eine nicht unwesentliche Rolle (Sure 37,158; 6,128; 72,6). Das achtköpfige Forscherteam unter Leitung des Geologieprofessors Dr. Mohammed al-Kindi, der an der German University of Technology in Muskat lehrt, hätte allerdings keine übernatürlichen Phänomene gefunden, sondern nur Schlangen, tote Vögel und graue und lindgrüne Höhlenperlen.

Quelle: Der Spiegel, 22.09.2021 (https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/jemen-fachleute-erkunden-erstmals-boden-des-hoellenbrunnens-a-5e321ffe-92c1-4064-844d-22bd53815a31): „Sagenumwobene Höhle im Jemen: Forscher erkunden erstmals Boden des ‚Höllenbrunnens‘.“

Jemen: Öffentliche Hinrichtung von neun Gefangenen

Schiitische Houthi üben Vergeltung wegen angeblicher „Spionage“

(Institut für Islamfragen, dk, 22.09.2021) Der BBC berichtete am 21. September 2021 über die Hinrichtung von neun Männern durch die schiitischen Houthis (Zaidis) im Jemen, die 2018 einen hochrangigen Führer der Houthi und sechs weitere Menschen durch einen Luftschlag in der Stadt Hodeida getötet haben sollen.

Sieben weitere Personen, die an dem damaligen Angriff beteiligt gewesen sein sollen, wurden in Abwesenheit zum Tode verurteilt, darunter auch der saudische Kronprinz Muhammad Bin Salman und der ehemalige US-Präsident Donald Trump.

Die UN, die Europäische Union, die USA und das Vereinigte Königreich hätten diese Hinrichtung scharf verurteilt. Die Männer – einer von ihnen sei bei seiner Verhaftung 2018 noch ein Minderjähriger gewesen – seien am 19.09.2021 wegen „Spionage“ auf dem Tahrir Platz in der Hauptstadt Sanaa zu falschen Geständnissen gezwungen und anschließend öffentlich erschossen worden.

Der Generalsekretär der UN habe deutlich gemacht, dass das Gerichtsverfahren der neun Männer nicht internationalem Standards entsprochen habe, während die USA deutlicher von einer „Farce“ nach „Jahren der Folter“ gesprochen hätten.

Quelle: BBC News, 21.09.2021 (https://www.bbc.com/news/world-middle-east-58630071): „Yemen war: Outcry over executions of nine men by Houthi rebels“