Nigeria: Erneute Angriffe auf Kirchen und ihre Gottesdienst-Besucher im Norden des Landes

Drei Menschen starben, mehrere wurden entführt

(Institut für Islamfragen, dk, 23.06.2022) „Vatican News“ berichtete am 20. Juni 2022, dass es in Nigeria erneut zu Überfällen auf drei Kirchen im mehrheitlich muslimischen Norden des Landes gekommen sei.

Bewaffnete auf Motorrädern hätten eine katholische und eine baptistische Kirche während des Gottesdienstes angegriffen. In der Region Kajuru im nördlichen Bundesstaat Kaduna, in dem es auch immer wieder Diskussionen über die Einführung der islamischen Scharia gibt, die in mehreren nordnigerianischen Bundesstaaten gilt, seien drei Menschen getötet und Dutzende von den Angreifern entführt worden.

Quelle: Vatican News, 20.06.2022 (https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2022-06/nigeria-kaduna-ueberfall-kriminalitaet-kirchen-tote-unsicherheit.html): „Nigeria: Drei Tote bei neuen Attacken auf Kirchen“

Indien: Demonstrationen enden mit Gewalt, Verhaftungen und Todesopfern

Unruhen aufgrund von Bemerkungen über Muhammad durch regierende Partei entfacht

(Institut für Islamfragen, dk, 17.06.2022) „Mail Online“ berichtete am 14. Juni 2022 über große Unruhen in Indien. Sie seien ausgebrochen, nachdem ein Mitglied der regierenden Partei Bemerkungen über Mohammad gemacht habe.

Die Regierung habe die landesweiten Demonstrationen sofort unterbunden. Dabei seien zwei Demonstranten erschossen und Hunderte verhaftet worden. Es habe auch Videos gegeben, die die Zerstörung von Wohnungen von verhafteten Demonstranten durch Bulldozer gezeigt hätten. Amnesty International habe gefordert, diese massive Unterdrückung der Demonstrationen zu stoppen.

Quelle: Mail Online, 14.06.2022 (https://www.dailymail.co.uk/wires/afp/article-10915603/Amnesty-urges-India-stop-vicious-Muslim-protest-crackdown.html): „Amnesty urges India to stop ‚vicious‘ Muslim protest crackdown“

Irak: Neues Gesetz bedroht jeden Kontakt mit Israelis mit der Todesstrafe

Überflüssiges Gesetz aufgrund von Vertreibungen, Pogromen, Hinrichtungen, Boykotten, Enteignungen und Ausbürgerungen in Irak

(Institut für Islamfragen, dk, 12.06.2022) Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete am 12. Juni 2022 über ein neues Gesetz in Irak, das den Kontakt zu Israel untersage und seine Staatsbürger bei Kontakt zu einem israelischen Staatsbürger mit der Todesstrafe bedrohe.

Dieses Gesetz gelte selbst für ausländische Besucher in Irak. Man frage sich allerdings, wozu der Irak solch ein Gesetz erlasse? Der Irak habe doch nun wirklich andere Probleme. Und wie oft komme es denn vor, dass sich ein Israeli in den Irak verirre?

Nein, schreibt die FAZ, man treffe nicht nur keine Israelis, sondern auch keine Juden, denn die seien aus dem Irak gründlich vertrieben worden. Es habe dort Pogrome gegeben, wie etwa 1941 in Bagdad, zahlreiche Schauprozesse und 1969 die öffentliche Hinrichtung von 14 Menschen, die der israelischen Spionage bezichtigt worden seien, darunter 9 Juden, drei Muslime und zwei Christen.

Es habe auch schon früher antisemitische Gesetze gegeben, die zur Entlassung jüdischer Beamter, zum Boykott jüdischer Geschäfte und zum Einfrieren jüdischen Vermögens geführt hätten. Außerdem sei den Juden 2006 die Rückkehr in den Irak durch ein Gesetz unmöglich gemacht worden, das allen Irakern und deren Kindern, die vertrieben und ausgebürgert worden seien, sei es aus politischen, religiösen oder rassistischen Gründen, die Rückkehr in die irakische Staatsbürgerschaft garantiert – außer den vertriebenen Juden.

Quelle: FAZ – Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.06.2022 ((https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/ronya-othmanns-koumne-irak-verbietet-kontakt-zu-israel-18090891.html): „Ablenkungs-Antisemitismus“

Nigeria: Bewaffneter Angriff auf Pfingstgottesdienst

Mindestens 50 Menschen verletzt und getötet

(Institut für Islamfragen, dk, 06.05.2022) Die BBC berichtete am 6. Juni 2022 über ein Blutbad in einer katholischen Kirche in Nigeria. Bewaffnete Männer seien in die St. Franziskus Kirche in Owo eingedrungen und hätten während des Pfingstgottesdienstes auf die Gottesdienstbesucher geschossen.

Die Zahl der Toten sei noch nicht offiziell bekannt, aber ein Arzt eines lokalen Krankenhauses habe bestätigt, dass mindestens 50 Menschen in die beiden Krankenhäuser in Owo gebracht worden seien. Auch Kinder seien unter den Toten.

Bisher habe sich noch niemand geäußert, wer hinter diesem Massaker stände. Vor einer Woche sei das Oberhaupt der Methodistischen Kirche in Nigeria zusammen mit zwei weiteren Geistlichen entführt worden und vor zwei Wochen seien auch zwei katholische Priester in Katsina, dem Bundesstaat von Präsident Muhammadu Buhari im Norden des Landes, entführt worden.

Quelle: BBC, 06.05.2022 (https://www.bbc.com/news/world-africa-61697409): „Nigeria Owo church attack: Gunmen kill Catholic worshippers in Ondo“

Großbritannien: Erster britischer Muslim besteigt den Mount Everest

Trotz der Ramadan-Fastenzeit erreichte er nach 21 Tagen den Gipfel

(Institut für Islamfragen, dk, 01.06.2022) Die „Manchester Evening News“ berichtete am 29. Mai 2022 über den ersten britischen Muslim, der den Mount Everest erstiegen habe – und das sogar während des Fastens im Ramadan.

Akke Rahman (39 Jahre) sei ein ehemaliger Manager einer Versicherungsgesellschaft und lebe mit seiner Familie in Chadderton. Er habe nach unglaublichen 21 Tagen den Gipfel am 13. Mai 2022 erreicht.

Quelle: Manchester Evening News, 29.5.2022 (https://www.manchestereveningnews.co.uk/news/greater-manchester-news/dad-oldham-becomes-first-british-24081241): „Dad from Oldham becomes ‚first‘ British Muslim to climb Mount Everest … all whilst fasting for Ramadan“

Nigeria: Militante Islamisten veröffentlichten Video einer Massenexekution an Christen

Hinrichtung 20 nigerianischer Christen als Warnung an andere

(Institut für Islamfragen, 25.05.2022, dk) Open Doors UK und Mission Network News veröffentlichten am 19.5.2022 und 24.5.2022 die Nachricht, dass islamisch-militante Extremisten ein Video veröffentlicht hätten, das die Exekution von 20 nigerianischen Christen zeige.

Die Täter hätten betont, dass dieses Video eine Warnung an alle Christen weltweit sei. Außerdem sei es Rache für den Tod eines ehemaligen Anführers des Islamischen Staates in Syrien im letzten Jahr.

Quelle: Open Doors UK, 19.05.2022 (https://www.opendoorsuk.org/news/latest-news/nigeria-video-militants/): „Islamic militants release video showing execution of 20 Nigerian Christians“ and Mission Network News, 24.5.2022 (https://www.mnnonline.org/news/islamic-state-executes-20-nigerian-christians/): „Islamic State executes 20 NIgerian Christians“

Enzyklopädie zu über 10.000 Wissenschaftlerinnen im Kontext des Islam

20 Jahre Recherche führen zu 43 Bänden zu „Female Scholars in Islam“

(Institut für Islamfragen, dk, 13.05.2022) Die Webseite Qantara veröffentlichte am 11. Mai 2022 einen Artikel von Julia Ley über die Arbeit von Mohammad Akram Nadwi, der 20 Jahre lang der Frage nachgegangen sei, welche Rolle weibliche Wissenschaftler im Islam und in der islamischen Tradition gespielt haben.

Als er 1995 Studien am Centre for Islamic Studies in Oxford durchgeführt habe, hätte er sich über eine verallgemeinernde Aussage der Times geärgert, die behauptet hätte, dass der Grund für die schlecht ausgebildeten Frauen in der Islamischen Welt der Islam sei. Daraufhin habe er begonnen, alte arabische Schriften nach weiblichen Namen, insbesondere Wissenschaftlerinnen, zu durchforsten.

Am Anfang habe er vermutet, dass er 20 bis 30 Namen fände. Der Artikel, den er schreiben wollte, wurde zu einem Buch, und das Buch wurde zu einer Enzyklopädie. Schlussendlich sei bis Januar 2021 daraus eine Reihe von 43 Bänden mit über 10.000 Biographien von „female scholars in Islam“ geworden.

Quelle: Qantara, 11.05.2022 (https://en.qantara.de/content/female-scholars-in-islam-unsung-guardians-of-the-true-tradition): „Female scholars in Islam: Unsung guardians oft he ‚true‘ tradition“