Bosnien: Abwesenheit von Krieg bedeutet noch keinen Frieden

Institut für Islamfragen

Dauerhaft ungelöste Konflikte machen Gewaltausbruch zu realer Gefahr

(Institut für Islamfragen, dk, 19.8.2016) Der Verlag Hurst Publishers in London kündigte am 19. August 2016 ein neues Buch über den Bosnienkonflikt an mit dem Titel: Bosnia’s Paralysed Peace von Christopher Bennett (16.99 GBP). Der Autor beschreibt die Bosniens Auseinanderbrechen, den Krieg und den sich anschließenden Friedensprozess. Zwanzig Jahre später sei Bosnien zwar nicht mehr im Krieg; allerdings, so Bennett, sei die Abwesenheit von Krieg nicht identisch mit Frieden. Der politische Prozess sei nicht nur ins Stocken geraten, sondern völlig festgefahren. Das Land befinde sich in einem Zustand politischer, sozialer und wirtschaftlicher Lähmung. Die Situation werde zunehmend schlimmer, die Zukunftsaussichten negativer. Ein erneuter Kriegsausbruch sei eine reale Möglichkeit, weil es eine größere Anzahl ungelöster Probleme gäbe, keine politischen Perspektiven und dazu Positionen unter den ethnischen, nationalen und religiösen Eliten, die nicht miteinander in Einklang gebracht werden könnten. Deswegen sei der erneute Ausbruch von Gewalt zwischen Bosniaken, Serben und Kroaten mit dem Charakter eines Völkermordes ein echtes Risiko. Die einzige Hoffnung für Bosnien bestehe in genügend starkem Druck der internationalen Gemeinschaft, um Veränderungen des politischen Systems zu erzwingen.

Quelle: Hurst Publishers, 19.8.2016 (jack=hurstpub.co.uk@mail141.atl81.rsgsv.net, im Auftrag von Hurst Publishers): „Why Bosnia May Be Headed For War“