Indonesien: Regierungserlass bestimmt, dass religiöse Kleidung in Schulen nur freiwillig getragen werden könne

Öffentliche Schule hatte zuvor den Hijab für Schülerinnen zur Pflicht erklärt

(Institut für Islamfragen, dk, 05.02.2021) Die Jakarta Post berichtete am 5. Februar 2021 über einen Regierungserlass, der das Tragen religiöser Kleidung (z.B. des Hijab) in öffentlichen Schulen regeln solle.

Eine Diskussion über das Thema sei entbrannt, nachdem eine öffentliche Schule in Padang (West-Sumatra) das Tragen des Hijabs für die Schülerinnen zur Pflicht gemacht hatte. Nun aber hätte ein gemeinsamer Erlass von drei Ministerien (Innenministerium, Religionsministerium und Schulministerium) die Angelegenheit geregelt.

Schulen dürften das Tragen bestimmter religiöser Kleidung nicht verpflichtend anordnen. Das Tragen religiöser Kleidung sei eine Sache persönlicher Entscheidung. Die Schülerinnen dürften selbst entscheiden.

Quelle: Artikel, The Jakarta Post, 05.02.2021 (https://www.thejakartapost.com/paper/2021/02/04/end-to-enforced-religious-garb-in-schools-welcomed.html): „End to enforced religious garb in schools welcomed“

Frankreich: Deutsche Fassung der Grundsatz-Charta des Islam in Frankreich veröffentlicht

Französischer Islamrat hatte Charta auf Aufforderung Präsident Macrons vorgelegt

(Institut für Islamfragen, dk, 28.01.2021) Das deutschsprachige Fachmagazin rund um die Themen Islam und Muslime „IslamiQ“ (www.islamiq.de) hat am 25. Januar 2021 eine deutsche Übersetzung einer Grundsatz-Charta französischer Muslime auf ihrer Website vorgestellt.

Eine solche Charta war im November 2020 von Staatspräsident Emmanuel Macron gefordert worden. Der französische Islamrat (CFCM) einigte sich auf eine solche Charta und legte sie am 16. Januar dem französischen Innenminister Gerald Darmanin vor; so berichtete die Zeitung „La Croix“. Die Erklärung französischer Muslime stieße aber auch auf Kritik, da sie angeblich Muslime verdächtige und ausgrenze.

Quelle: Deutsche Übersetzung der Grundsatz-Charta französischer Muslime, zitiert auf IslamiQ, 25.1.2021 (https://www.islamiq.de/2021/01/25/franzoesischer-islam-was-steht-in-der-grundsatz-charta/): „‚Französischer Islam‘ – Was steht in der Grundsatz-Charta?“ und Domradio, 17.01.2021 (https://www.domradio.de/themen/islam-und-kirche/2021-01-17/absage-politischen-islam-einigung-ueber-grundsatz-charta-fuer-den-islam-frankreich): „Einigung über ‚Grundsatz-Charta‘ für den Islam in Frankreich – Absage an ‚politischen Islam‘“

Libanon: Chef der iranischen Revolutionsgarden möchte Libanon als Plattform für Krieg gegen Israel nutzen

Libanesen besorgt über drohenden Stellvertreterkrieg auf ihrem Grund und Boden

(Institut für Islamfragen, dk, 25.01.2021) Khaled Abu Toameh, ein israelisch-arabischer Journalist, Dozent und Dokumentarfilmer, berichtete am 23. Januar 2021 in einem Artikel des amerikanischen Gatestone Institute (New York) über Reaktionen unter Libanesen wegen der jüngsten Äußerungen des Chefs der iranischen Islamischen Revolutionsgarden (IRGC), Brigadegeneral Amir-Ali Hajizadeh, dass der Iran den Libanon als „Vorhof“ oder als Plattform für einen Krieg gegen Israel benutzen wolle.

Auch Al-Arabiya, ein saudischer TV News Channel in Dubai, habe darüber berichtet (https://www.alarabiya.net/iran/2021/01/02/). Viele Libanesen seien wütend über diese Äußerungen. Unter Bezugnahme auf die modernen Raketen, die der Iran an die Hisbollah im Libanon und an die Hamas im Gazastreifen liefere, habe Brigadegeneral Hajizadeh sich damit gebrüstet, dass alles, was dort geschehe, mit der Unterstützung des Iran geschehe.

Viele Libanesen seien besorgt, dass ihr Land ein ähnliches Schicksal wie der Irak, Syrien und der Jemen erleiden könne, wo der Iran und seine Stellvertreter-Milizen eine wichtige Rolle in den Bürgerkriegen spiele, die diese Länder derzeit plagen.

Quelle: Artikel, Gatestone Institute (New York), 23.01.2021 (https://de.gatestoneinstitute.org/16982/libanon-iranische-besatzung): „Libanesen wollen die iranische Besatzung beenden“

Pakistan: Proteste gegen eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel

Islamistische Partei erlaubt der Regierung diesen Schritt nicht

(Institut für Islamfragen, dk, 25.01.2021) Die Internetplattform United with Israel berichtete am 22. Januar 2021 über den „Million Man Marsh“ gegen Israel am 21. Januar in der pakistanischen Stadt Karachi.

Der Marsch sei von der Jamiat Ulema-e-Islam-Fazl (JUI-F), einer rechtsextremen islamistischen Partei, die die Opposition in Pakistan anführe, organisiert worden, um gegen eine mögliche Normalisierung der Beziehungen Pakistans mit Israel zu protestieren.

Israel sei angeblich in einen Genozid gegen die Muslime in Palästina involviert; deshalb erlaube die Jamiat Ulema-e-Islam-Fazl der pakistanischen Regierung nicht, mit Israel diplomatische Beziehungen aufzunehmen, so Maulana Saleemullah Alwazi, der Leiter derJUI-F.

Quelle: United with Israel, 22.1.2021 (https://unitedwithisrael.org/anti-israel-million-man-march-held-in-karachi-by-islamist-pakistani-party/): „Anti-Israel ‚Million Man March‘ Held in Karachi by Islamist Pakistani Party“

Türkei: Jeside bei dem Versuch angegriffen, in sein Dorf zurückzukehren

Dorfschützer hindern ihn an der Inbesitznahme seines Hauses

(Institut für Islamfragen, dk, 22.02.2021) Die Assyrian International News Agency (AINA) stellte am 19. Februar 2021 die Frage, was wohl geschähe, wenn ein nicht-muslimischer türkischer Bürger, der wegen Druck und Diskriminierung die Türkei verlassen habe, in die Türkei zurückkehre. AINA berichtete dann, was ein türkischer Jeside kürzlich erlebt habe.

Süleyman Özman (63 Jahre) habe kürzlich versucht, nach 40 Jahren in sein Dorf im Mardin Distrikt im Südosten der Türkei zurückzukehren, da er dort immer noch Land und Haus besitze. Özman habe erzählt, dass er, als er sein Haus im Dorf Kfernas (Cayirli) repariert habe, von Muslimen und von der Regierung bezahlten Dorfschützern angegriffen worden sei.

Sie hätten ein Gewehr an seine Schläfe gehalten und gesagt, sie seien der Staat. Die Mauer, die er um sein Haus gebaut habe, sei von den Angreifern zerstört worden. Er sei dann zum Distrikt-Krankenhaus gegangen, um sich die medizinischen Folgen des Angriffs bestätigen zu lassen und habe bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Klage eingereicht.

Er habe schon seit Jahren versucht, in sein Dort zurückzukehren, aber sei immer daran gehindert worden. Assyrische Christen und Jesiden sind indigene Volksgruppen im Nahen Osten. Sie seien jahrhundertelang verfolgt worden, nachdem Osmanen seit dem Ende des 11 Jahrhunderts das heutige Gebiet der Türkei immer mehr erobert hätten. Während des armenischen Völkermordes von 1914–1923 seien Assyrer, Griechen und Jesiden von Türken und Kurden angegriffen worden.

Quelle: Artikel, Assyrian International News Agency (AINA), 19.02.2021 (http://www.aina.org/news/20210219131325.htm): „What Happens When Non-Muslim Citizen Return to Turkey“

Deutschland: Organisation der Grauen Wölfe in Frankreich seit November 2020 verboten

Deutsche Bundesregierung lehnt sogar Überprüfung ab

(Institut für Islamfragen, dk, 25.01.2021) Der Nachrichtendienst Heise-Online (www.heise.de) berichtete am 23. Januar 2021 darüber, wie Deutschland mit den nationalistischen Grauen Wölfen umginge.

Die französische Regierung habe die Grauen Wölfe Anfang November 2020 verboten, die deutsche Bundesregierung aber habe sogar eine Prüfung der Grauen Wölfe in Deutschland abgelehnt. Die juristischen Hürden seien angeblich zu hoch. Dies provoziere natürlich die Frage, warum türkische Faschisten anders behandelt würden als deutsche Faschisten? Immerhin seien die Grauen Wölfe mit 18.000 Mitgliedern und über 170 Vereinen – andere sprächen von 300 Vereinen – in ihren drei Dachorganisationen mehr als dreimal so groß wie die NPD.

In Deutschland bezeichneten sie sich als „Idealisten“ (Türkisch: Ülkücü). Die sog. Ülkücü-Bewegung fuße auf einer nationalistischen und rassistischen Ideologie. Das Ziel sei der Schutz des Türkentums sowie das Fernziel die Errichtung eines Staates aller Turkvölker unter Führung der Türken, so hieße es schon 2017 im Verfassungsschutzbericht (https://www.verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af-auslaenderextremismus-ohne-islamismus/was-ist-auslaenderextremismus/rechtsextremistische-tuerken).

Quelle: Artikel, Heise-Online, 23.1.2021 (https://www.heise.de/tp/features/Graue-Woelfe-in-Deutschland-5022040.html?seite=all) : „Graue Wölfe in Deutschland“

Weibliche Genitalverstümmlung: Schätzungsweise 200 Mio. Mädchen und Frauen leiden darunter

Allein in Deutschland sollen 75.000 Opfer von FGM leben

(Institut für Islamfragen, dk, 22.02.2021) Die GMX-Nachrichtenplattform berichtete am 6. Februar 2021, dass schätzungsweise 200 Millionen Mädchen und Frauen weltweit (so die Weltgesundheitsorganisation WHO) mit den Folgen der weiblichen Genitalverstümmelung (female genital mutilation, kurz FGM) leben müssten, obwohl sie als schwere Menschenrechtsverletzung in vielen Ländern geächtet werde.

Selbst in Deutschland sollen laut der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes fast 75.000 Betroffene leben, obwohl sie in den deutschsprachigen Ländern, in 26 Ländern Afrikas und des Nahen Ostens sowie in 32 weiteren Ländern mit Migrationsbevölkerung verboten sei.

Die Betroffenen litten oft ihr ganzes Leben lang unter den körperlichen und psychischen Folgen. Dennoch würden jährlich etwa drei Millionen Mädchen (meist unter 15 Jahren) verstümmelt. Laut Terre des Femmes stürben etwa 25 Prozent der betroffenen Mädchen und Frauen entweder während der Genitalverstümmelung oder an deren Folgen. Je nach Typ der Operation und der gewählten Praktik träten verschiedene Komplikationen auf.

Die Gründe für die FGM variierten, aber meist handele es sich um eine Mischung von soziokulturellen Faktoren innerhalb von Familien und Gemeinschaften – Sicherstellung von vorehelicher Jungfräulichkeit und ehelicher Treue, Vorbereitung auf das Erwachsensein des Mädchens, sozialer Druck, ein höheres Brautgeld, bessere Heiratschancen, Reinheitsvorstellungen, denn nur eine beschnittene Frau gelte als rein – und medizinische Mythen.

Entgegen mancher Behauptungen sei die FGM nicht religiös begründet und nicht vom Islam vorgeschrieben; denn sie sei schon vor Entstehung des Christentums und des Islams praktiziert worden. Verbreitet sei die FGM vor allem in den westlichen, östlichen und nordöstlichen Regionen Afrikas, sowie in einigen Ländern des Nahen Ostens und Asiens.

Quelle: Artikel, GMX-Nachrichtenportal, 06.02.2021 (https://www.gmx.net/magazine/panorama/weibliche-genitalverstuemmelung-200-millionen-frauen-folgen-leben-35503524): „Weibliche Genitalverstümmelung: 200 Millionen Frauen müssen mit den Folgen leben“