Türkei: Arabische Journalisten voller Zorn auf Erdogan und sein Projekt des Politischen Islam

Institut für Islamfragen

Erdogan verletzt durch seine Verbrechen das Ansehen des Islam mehr als der Westen

(Institut für Islamfragen, dk, 04.11.2020) Der israelisch-arabische Journalist und Dozent Khaled Abu Toameh veröffentlichte am 3. November 2020 einen Artikel über den politischen Islam, der auch die Frage behandelte, wie arabische Journalisten und Politiker den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sähen.

Erdogan sei nicht autorisiert, im Namen der Muslime zu sprechen, so Abu Toameh. Besonders gälte dies in der gegenwärtigen Kontroverse im Blick auf die Reaktion Frankreichs auf die von Muslimen ausgeführten terroristischen Angriffe auf französische Staatsbürger und Frankreichs Haltung gegenüber dem politischen Islam. Dies sei die Meinung vieler muslimischer Medienschaffender in diesen Tagen (https://al-ain.com/article/erdogan-s-attack-macron-confusion-and-revenge; https://www.mc-doualiya.com/).

Besonders arabische Journalisten sähen in Erdogan einen Heuchler und Opportunisten. Es ginge ihm nur um seine persönlichen Ziele; er rede und handele nicht aus Sorge für die Muslime oder den Islam. Der tunesische Journalist Al-Habib Al-Aswad habe am 28. Oktober 2020 in Al-Arab geschrieben, dass die Enthauptung des französischen Geschichtslehrers Samuel Paty beweise, dass der politische Islam wegen seiner expansionistischen Tendenzen eine echte Bedrohung des Weltfriedens sei. Dieser politische Islam werde zur Zeit durch Erdogans Projekt verkörpert.

Der ägyptische Journalist Mustafa Bakri habe am 30. Oktober 2020 im Studio von Al-Dostor gefragt, für welchen Islam denn Erdogan spreche? Erdogan habe selbst Verbrechen in Libyen, Syrien und anderen arabischen Staaten verübt. Er sei es, der das Ansehen des Islam verletze. Die Reaktionen vieler Araber und Muslime zeigten, dass sie Erdogan als eine größere Bedrohung sähen als Macron oder die westlichen Staaten.

Einige Muslime sähen Erdogans Angriffe auf Frankreich als Versuch, von der wachsenden Kritik an Erdogan und der Türkei in der arabischen Welt abzulenken. Er mische sich in die Angelegenheiten der arabischen Länder ein. Saudi-arabische Aktivisten hätten zu einem Boykott türkischer Produkte aufgerufen, um gegen Erdogans wiederholte Attacken auf arabische Führer und Länder zu protestieren.

Der libanesische Journalist Abu Fadel hätte über Erdogans Aufruf, die Muslime in Frankreich zu schützen, gespottet (https://twitter.com/AbuAbufadel/status/1320846457935667202?s=20). Er würde diesen osmanischen Träumer gerne über die Muslime befragen, die durch seine Dschihadisten in Syrien, Irak, Libyen und in der Türkei abgeschlachtet wurden.

Quelle: Artikel, Gatestone Institute (New York), 03.11.2020 (https://www.gatestoneinstitute.org/16724/the-real-enemy-of-islam): „The Real Enemy of Islam“