Indonesien: Religiöse Spannungen nehmen zu

Institut für Islamfragen

Jüdische Gemeinschaft in Indonesien gerät ebenso wie muslimische Minderheiten zunehmend unter Druck

(Institut für Islamfragen, dk, 27.4.2017) Laut einem Artikel in der Times of Israel vom 27. April 2017 gibt es eine sehr kleine jüdische Gemeinschaft im bevölkerungsreichsten muslimischen Land, Indonesien. Im nördlichen Sulawesi, wo es eine große christliche Community gäbe, könne sich die kleine Synagogengemeinschaft in der Nähe der Provinzhauptstadt Manado frei bewegen und auch die Kippa offen tragen. Allerdings habe der Rabbiner aufgrund seiner Kippa in der Hauptstadt Jakarta Todesdrohungen erhalten. Die dortige jüdische Gemeinschaft treffe sich nur im Verborgenen. 2013 sei die einzige andere Synagoge in der Millionenstadt Surabaya, der Provinzhauptstadt Ostjavas, zerstört worden. Die Synagoge dort sei immer wieder Ort von anti-jüdischen Demonstrationen gewesen, so dass sie 2009 versiegelt worden sei und dann verfiel. Die religiösen Spannungen seien in den letzten Jahren ständig größer geworden. Viele Kirchen und auch Moscheen von muslimischen Minderheiten (z. B. der Schiiten oder Ahmadis) seien aufgrund des Druckes von radikalen Muslimen geschlossen worden. Es habe auch Angriffe durch muslimische Mobs gegeben. Dennoch habe der orthodoxe Rabbiner betont, dass sie sich als Teil dieses Landes fühlten.

Quelle: Artikel der Times of Israel, 27.4.2017 (http://www.timesofisrael.com/in-muslim-indonesia-tiny-jewish-community-keeps-its-head-down/?utm_source=The+Times+of+Israel+Daily+Edition&utm_campaign=4860ff1db0-EMAIL_CAMPAIGN_2017_04_27&utm_medium=email&utm_term=0_adb46cec92-4860ff1db0-55134541): „In Muslim Indonesia, tiny Jewish community keeps its head down“