Frauen um wirtschaftliches Überleben besorgt

Institut für Islamfragen

Eine Umfrage der Republikanische Volkspartei zeigt, dass türkische Frauen keine Zweitfrau akzeptieren, die Türkei Mitglied in der EU sein und der türkische Staat mehr Achtung vor den Menschenrechten zeigen sollte

(Institut für Islamfragen, 29.09.2004, mk) Die Umfrage fand 2004 statt und wurde von der sozialdemokratische Oppositionspartei CHP (Republikanische Volkspartei) in elf Landesteilen aufgrund von Befragungen an 2.100 Frauen erstellt. 300 befragte Frauen waren mit schwarzem Vollschleier (Voll) bekleidet, 600 mit moderner, religiöser, turbanartiger Kopfbedeckung (Turban), 600 mit normalem farbigem Kopftuch (Tuch) und 600 Frauen ohne Kopftuch (ohne). Für die religiöseren Frauen gehören die Kopftuchfrage und der Terror zu den wichtigsten Fragen der Politik. Bei den Frauen ohne religiöses Kopftuch stehen zuerst der Terror und dann die Mitgliedschaft in der EU an. 60% der Frauen sehen finanzielle Sorgen und das wirtschaftliche Überleben der Familie als größtes persönliches Problem an. Sie könnten nichts zurücklegen und nicht sparen. Die Hälfte der Frauen besuchte einen Korankurs und 80% bekamen in ihren Familien islamische Unterweisung. Während 20,2% der Frauen mit Kopftüchern an religiösen Veranstaltungen ihrer Gemeinde teilnahmen, ist es bei den Frauen ohne Kopftuch keine einzige. Die Angewohnheit Bücher zu lesen ist extrem niedrig. Statt dessen sehen die Frauen in ihrer Freizeit Fernsehen, besonders türkische Fernsehserien nach der Art von Seifenopern.

Eine Mehrheit der Frauen bewertet die Haltung der Regierung den Bürgern gegenüber als menschenverachtend und sie fühlen sich im Parlament nicht genügend vertreten (62,7 Voll, 57,4 Turban, 52,2 Tuch, 65,2 ohne). Sie möchten die Türkei in der EU sehen (47% Voll, 65,6% Turban, 65,4% Tuch; 76% ohne). Ob der Terror in der Welt und in der Türkei von radikalen religiösen Gemeinschaften herrührt wird nicht einheitlich beantwortet (abgelehnt wird das von 60% Voll, 51% Turban; 39,8% Tuch ist sich nicht sicher und 43,5% ohne finden dass er islamisch-religiös motiviert ist). Die Frauen möchten in der Türkei nicht durch die islamische Sharia, sondern durch ein modernes Gesetz regiert werden (50,2% Voll, 72,9% Turban, 81,5% Tuch, 98,4% ohne). Die Mehrheit richtet sich nicht nach der Mode (91,6% Voll, 75,3% Turban, 80,2% Tuch, 54,1% ohne). Frauen mit religiöser Kopfbedeckung organisieren sich stärker in Vereinen (10,5% Voll, 7,2% ohne, 4,3% Turban, 2,5% Tuch). Die Frauen lehnen die islamische Mehrehe ab, wenn es darum geht, dass ihr Mann eine zweite Frau heiraten möchte (90,7% Voll, 91,9% Turban, 94% Tuch, 89,5% ohne). Die Mehrheit befürwortet sowohl religiös als auch standesamtlich getraut zu werden (85,9% Voll, 86,2% Turban, 77,2% Tuch, 74,45 ohne). Die Mehrzahl der Frauen lehnt es ab, ihren Kindern einen Fremden oder Nichtmuslim als Ehepartner zuzugestehen (80% Voll, 64,5% Turban, 58,9% Tuch, 53,2% ohne). Das Neujahrsfest wird meist als christliche Tradition abgelehnt (83,6% Voll, 61,5% Turban, 49,9% Tuch; nur 84,3% ohne betrachtet das Neujahrsfest positiv).

Quelle: www.hurriyetim.com.tr/haber/0,,sid~1@w~7@nvid~474483,00.asp

Kommentar des Islaminstitutes: Wirtschaftlich geht es der Türkei zusehends besser, aber durch die massive Werbung in den Medien und Leasingangebote verschulden sich sehr viele Haushalte in großem Maßstab. Außerdem ist es Praxis von Verwandten und Freunden Geld zu leihen, das aber oft nicht zurückgezahlt werden kann, wodurch die Geldverleiher selbst wieder in Not geraten und Geld leihen.

In der Türkei gibt es inoffiziell die Möglichkeit nur religiös getraut zu werden. Damit entbehrt die so geheiratete Frau aber aller Rechte, die ihr der Staat bei einer standesamtlichen Trauung zusichern würde. Da die Türkei aber nur die Einehe ermöglicht, fühlen sich manche Männer nach muslimischen Recht dazu berechtigt eine zweite Frau dann nur vor einem islamischen Lehrer also religiös zu ehelichen.