Türkei: Präsident Erdoǧan hat „Befreiung“ der Al-Aqsa-Moschee im Visier

Institut für Islamfragen

Umwandlung der Hagia Sophia in Moschee war deren „Vorbote“

(Institut für Islamfragen, dk, 15.09.2020) Am 14. September 2020 berichtete die Süddeutsche Zeitung über mögliche Gedankenspiele und Pläne der türkischen Regierung im Blick auf die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem.

Nachdem Präsident Erdogan die Hagia Sophia in eine Moschee zurückverwandelt habe, habe er nun Jerusalems Al-Aqsa-Moschee im Visier. Für ihn sei die Rückverwandlung der Hagia Sophia ein „Vorbote“ der „Befreiung“ der Al-Aqsa-Moschee, des drittheiligsten Ortes im Islam.

In den Kreisen türkischer Islamisten sei der Ruf nach der Befreiung der Al-Aqsa-Moschee schon länger laut geworden; dass aber nun dieser Ruf von Präsident Erdogan aufgegriffen worden sei, mache dieses Begehren zur offiziellen Staatsideologie. Erdogans Al-Aqsa-Parole werde über sämtliche Kanäle verbreitet.

Am Tag der Umwidmung der Hagia Sophia habe die staatsnahe „Türkische Jugendstiftung“, in deren Aufsichtsrat Erdogans Sohn Bilal säße, auf Plakaten zur baldigen „Befreiung der Al-Aqsa“ aufgerufen. Auch Prof. Dr. Ali Erbas, seit September 2017 Präsident der türkischen Religionsbehörde Diyanet, verkünde diese Wünsche und Pläne. Diese stärker werdende türkische Kampagne zur Befreiung der Al-Aqsa-Moschee diene natürlich auch der Verbreitung des staatlich verordneten Neo-Osmanismus.

Quelle: Bericht, Süddeutsche Zeitung, 14.09.2020 (https://www.sueddeutsche.de/kultur/islam-judentum-der-neue-saladin-1.5030238) „Islam & Judentum: Der neue Saladin“