Türkei: Orthodoxe Priester mit Geldstrafe belegt

Institut für Islamfragen

Georgischer Priester trug Priesterkleidung

(Institut für Islamfragen, mk, 21.11.2008) Die türkische Gendarmerie hat laut Bericht von habercii.com im September 2008 den georgischen Priester Kiknaveldze, sowie zwei weitere Männer und 18 Frauen in der osttürkischen Provinz Artvin im Kreis Savsat verhaftet. Der Priester befand sich in dem Dorf Cevizli. Er war aus Georgien eingereist, um in den Kirchen der Umgebung Gottesdienste zu feiern. Kiknaveldze wurde festgenommen, weil er mit seiner Amtstracht auffiel, den Kindern des Dorfes Süßigkeiten gab und den Erwachsenen Neue Testamente und verschiedene Broschüren schenkte. Die Gendarmerie nahm den Priester und zwei weitere Georgier sowie 18 Frauen aus ihrem Gottesdienst heraus fest und brachte sie auf das Polizeirevier. Dort wurde Priester Kiknaveldze wegen des Tragens religiöser Kleidung in der Öffentlichkeit eine Geldstrafe von etwa 60 Euro auferlegt. Außerdem mußte er die Priesterkleidung auf der Wache ablegen. Nachdem er die Strafe bezahlt hatte, wurde er freigelassen.

Quelle: www.habercii.com/haber-Misyoner-Papaza-para-cezasi-1661/

Kommentar: Es ist in der Türkei nicht untersagt, dass ein Priester Gottesdienste für eine Gemeinde abhält, ebenso wenig die Weitergabe von christlicher Literatur, ja sogar das Missionieren ist nicht offziell verboten. Falls jemand jedoch Schriften oder Bibelteile weitergibt, wird häufig versucht, dies zu verhindern oder nach Gründen gesucht, warum es in diesem Fall nicht möglich ist.