Protestnote gegen Sittenverfall und gesellschaftliche Korruption

Institut für Islamfragen

Der Anlass: Männer und Frauen „vermischten“ sich in ungehöriger Weise bei ihrem Empfang eines saudischen Preisgewinners auf dem Flughafen von Riad

(Institut für Islamfragen, dh, 16.05.2005) Der saudi-arabische Staatsbürger Hisham Abdul-Rahman gewann kürzlich den Jahrespreis der libanesischen Fernsehsendung „Sitar Akadimi“. Begeisterte Bürger Saudi-Arabiens wie der saudische Multi-Millionär Walid Bin Talal versprachen dem saudischen Preisgewinner ein feierliches Willkommen, wenn er aus dem Libanon in seine Heimat zurückkehren würde. Die libanesische Fernsehsendung schenkte Hisham eine Luxuskarosse.

Der saudische Staat erließ jedoch ein Verbot für die o. g. Feier und untersagte auch das Geschenk des Autos. Als Hisham gestern, am 10.05.2005, in Riad/Saudi-Arabien ankam, jubelten seine Fans ihm zu, das Auto wurde ihm jedoch im Geheimen übergegeben. Infolgedessen protestierten viele muslimische Gelehrte gegen diese inoffizielle Feier. 63 von ihnen schrieben eine Protestnote, in dem sie den saudischen Staat an seine muslimischen Pflichten zum Einschreiten gegen Sittenverfall und gesellschaftliche Korruption erinnerten. Außerdem empfahlen sie Hisham, Prinz Walid Bin Talal und Tirki as-Sadiri – dem Chefredakteur der arabischen Zeitung „al-Riad“ – Buße zu tun und zu Allah umzukehren. Der libanesische Fernsehkanal „B. C.“, das die o. g. Sendung ausstrahlte, wurde in der Protestnote als „Kanal der Frevelhaftigkeit“ bezeichnet. Die saudischen Machthaber wurden aufgefordert, den Empfang solcher Sendungen zu verbieten.

Hauptgrund des Protestes der muslimischen Gelehrten ist die Vermischung von Männern und Frauen in der Menschenmenge, die Hisham am Flughafen willkommen geheißen hatte. Dies wurde in der Protestnote als „ein offensichtlich falsches Phänomen in der saudischen Gesellschaft“ bezeichnet.

Quelle: www.alraialaam.com/11-05-2005/ie5/frontpage.htm