Türkei: Bekannter Theologe Mustafa Öztürk kehrt Türkei den Rücken

Mehr und mehr Akademiker verlassen das Land

(Institut für Islamfragen, dk, 23.03.2021) Der Tagesspiegel berichtete am 22. März 2021, dass mehr und mehr Akademiker die Türkei verließen – der Freiraum für sie würde immer kleiner.

Jetzt habe auch der bekannte islamische Theologe Prof. Dr. Mustafa Öztürk die Konsequenzen gezogen, der Türkei den Rücken gekehrt und eine neue Aufgabe an der Universität Münster übernommen. Er sei konservativer Hetze in der Türkei ausgesetzt gewesen.

Als sein Flug nach Deutschland aufgerufen worden sei, habe Mustafa Öztürk einen letzten Gruß an seine Heimat auf Instagram abgesetzt:

„Ich wünsche allen in diesem Irrenhaus geistige Gesundung – ich gehe jetzt.“

Quelle: Bericht, Tagesspiegel, 22.03.2021 (https://www.tagesspiegel.de/politik/aus-der-tuerkei-verjagt-islamischer-theologe-findet-zuflucht-in-deutschland/27028732.html): „Aus der Türkei verjagt – Islamischer Theologe findet Zuflucht in Deutschland“

Indonesien: Indonesisches Religionsministerium im Kampf gegen religiöse Intoleranz

Beschwerdestelle für Fälle religiöser Diskriminierung und Intoleranz eingerichtet

(Institut für Islamfragen, dk, 17.02.2021) Die indonesische Tageszeitung The Jakarta Post berichtete am 16. Februar 2021 über die Bemühungen des indonesischen Religionsministeriums, religiöse Intoleranz im Lande zu bekämpfen und einzudämmen.

Das Religionsministerium habe zusammen mit der Nationalen Kommission für Menschenrechte (Komnas HAM) eine gemeinsame Anlaufstelle für Fälle religiöser Diskriminierung und Intoleranz eingerichtet. Die neue Stelle solle schnell reagieren in solchen Fällen, habe der Religionsminister Yaqut Cholil Qoumas versprochen.

Beide Seiten hätten Fälle religiöser Intoleranz identifiziert und Mechanismen besprochen, wie die Anlaufstelle reagieren solle, so der Kommissionsleiter der Komnas HAM, Beka Ulung Hapsara. Die Anlaufstelle ginge Klagen der Anhänger von Stammesreligionen und anderen Minoritäten, wie z.B. der Ahmadiya, nach, sowie auch Klagen von den sechs anerkannten Religionen Indonesien, die im Religionsministerium jeweils ein eigenes Direktorat haben (Islam, Protestantismus, Katholizismus, Hinduismus, Buddhismus und Konfuzianismus).

Die religiöse Situation Indonesiens werde von den fünf Prinzipien der Pancasila geregelt. Dazu gehöre als erstes Prinzip der Glaube an einen einzigartigen Gott.

Quelle: Artikel, The Jakarta Post, 16.02.2021 (https://www.thejakartapost.com/news/2021/02/16/religious-affairs-ministry-rights-body-join-forces-to-tackle-religious-intolerance.html): „Religious Affairs Ministry, rights body join forces to tackle religious intolerance“

Pakistan: Christ 10 Jahre nach Anzeige wegen Blasphemie zum Tod verurteilt

Berufungsgericht in Lahore wandelt lebenslange Haft in Todesstrafe um

(Institut für Islamfragen, dk, 16.03.2021) Vatican News berichtete am 11. März 2021, dass in Pakistan erneut ein Christ wegen Blasphemie zum Tode verurteilt worden sei. Blasphemie gilt in Pakistan als Kapitalverbrechen, das mit der Hinrichtung bestraft werden kann.

Der 28-jährige Sajjad Masih Gill, ein Mitglied der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, sei 2011 wegen einer angeblich den islamischen Propheten Mohammed beleidigenden SMS von einem Muslim angezeigt worden. 2013 wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein Berufungsgericht in Lahore habe seine lebenslange Haft des Christen nun in die Todesstrafe umgewandelt.

Quelle: Nachricht, Vatican News, 11.03.2021 (https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2021-03/pakistan-christen-urteil-blasphemie-todesstrafe-gerechtigkeit.html): „Pakistan: Erneut Christ wegen Blasphemie zum Tod verurteilt“

Indonesien: Erneut Berichte über öffentliche Strafaktionen in der Provinz Aceh

Christen und Muslime erhalten Stockschläge wegen Alkoholkonsum, Glücksspiel und homosexueller Beziehungen

(Institut für Islamfragen, dk, 10.02.2021) Die Jakarta Post berichtete am 9. Februar 2021, dass am 8. Februar zwei Christen wegen des Trinkens von Alkohol und Glücksspielen (gambling) in der „ultra-konservativen Provinz Aceh“ öffentlich ausgepeitscht worden seien.

Die beiden Christen hätten jeder 40 Stockschläge auf ihren entblößten Rücken bekommen. Einer von ihnen habe gesagt, er habe diese Strafe selbst gewählt, als die Scharia-Polizei ihn vor die Wahl gestellt habe, entweder 40 Stockschläge zu akzeptieren oder aber vor Gericht gestellt zu werden mit einer eventuell folgenden 6-monatigen Gefängnisstrafe.

Die Jakarta Post berichtete darüberhinaus am 1. Februar, dass am 28. Januar zwei muslimische Männer mit je 77 Stockschlägen öffentlich bestraft worden seien, weil sie in einer homosexuellen Beziehung gelebt hätten.

Die Provinz Aceh im äußersten Norden Sumatras sei die einzige der 34 Provinzen Indonesiens, in der Schariarecht angewendet und Übertretungen des Schariarechts von Schariagerichten in dieser Weise geahndet würden.

Quelle: Bericht, 09.02.2021 (https://www.thejakartapost.com/news/2021/02/09/two-christians-publicly-flogged-in-indonesia-for-drinking-gambling.html): „Two Christians publicly flogged in Indonesia for drinking, gambling“ und (https://www.thejakartapost.com/news/2021/02/01/amnesty-lambasts-aceh-over-public-caning-of-gay-couple-amid-health-crisis.html): „Amnesty lambasts Aceh over public caning of gay couple amid health crisis“

USA: Veröffentlichung zum Antisemitismus im Nahen Osten von 2003 neu beleuchtet

Haben sich viele der damaligen Vorhersagen heute erfüllt?

(Institut für Islamfragen, dk, 15.03.2021) Der frühere Direktor der Anti-Defamation-League in USA, Abe Foxman, schrieb 2003 ein Buch über den Antisemitismus mit dem Titel „Never Again: The Threat of the New Anti-Semitism“. In seiner Beschreibung der unterschiedlichen ideologischen Strömungen, die Antisemitismus hervorbringen könnten, nähme der Islam eine zentrale Rolle ein.

Seine Beschreibung und Analyse des islamisch begründeten Antisemitismus sei das längste Kapitel seines Buches („From Hatred to Jihad: Anti-Semitism in the Muslim World“). Laut einer Analyse des Buches am 15. März 2021, publiziert in den World Israel News, erkannte Foxman damals einen virulenten Antisemitismus in der arabischen Welt als weit verbreitet, nachdem er ihn lange Zeit als einen marginalen Faktor betrachtet habe.

Dieser Antisemitismus, so schrieb er 2003, werde von arabischen Regierungen offen toleriert, von den Medien verbreitet, in Schulen und Universitäten gelehrt und in Moscheen gepredigt. Er habe die Wurzeln dieses arabischen Antisemitismus auch in den Schriften und der Lehre des Islam gefunden.

Juden und Christen hätten nach islamischer Lehre ihre Botschaften verfälscht; so seien Judentum und Christentum durch den Islam als vollkommene Religion ersetzt worden. Juden und Christen würden als Minoritäten zwar toleriert (als sog. dhimmis), aber dabei als Bürger zweiter Klasse gedemütigt. Dabei spiele das Vorbild Muhammads eine entscheidende Rolle.

Die Errichtung des jüdischen Staates Israel, der als westlicher Außenposten unter einer muslimischen Mehrheit im Nahen Osten gesehen werde, habe die Tendenz verstärkt, die Juden, die einmal als stärkste Feinde des Propheten Muhammad gesehen worden seien, nun als die größten Feinde des modernen Islam zu sehen. Und so wie die Niederlagen und die Massaker an jüdischen Stämmen durch den Propheten Muhammad den Aufstieg des Islam im siebten Jahrhundert begünstigt hätten, so werde auch die Vernichtung Israels zu einem neuen goldenen Zeitalter des heutigen Islam führen.

So sei Foxmans damalige Prognose für den Frieden düster gewesen. Er habe vorausgesagt, dass kein wirklicher Friede zwischen Israel und seinen Nachbarn möglich sei, solange die arabischen Medien antisemitische Propaganda verbreiteten. Seine Sorge habe dabei nicht nur dem Nahen Osten gegolten, sondern auch der Westlichen Welt, die mehr und mehr Migration aus überwiegende islamisch geprägten Ländern erlebe.

Foxman habe hierzu Professor Hadi Palazzi, den Generalsekretär der Italienischen Muslimischen Versammlung und Europäischen Leiter des Sufi-Ordens der Qadiriyya, zitiert. Dieser habe gesagt, dass über 80 Prozent der europäischen Moscheen von muslimischen Extremisten kontrolliert würden, die antisemitische Motive absorbiert hätten. Europäische Politiker hätten leider nicht den Mut, diesen muslimischen Antisemitismus und seine Verbreitung als Problem zu benennen.

Quelle: Artikel, World Israel News, 15.03.2021 (https://worldisraelnews.com/former-adl-director-discovers-virulent-islamic-anti-semitism/): „Former ADL director discovers virulent Islamic anti-Semitism“

Iran: Informationsminister relativiert Irans frühere Aussage zur friedlichen Nutzung von Atomenergie

Feinde des Iran für anderweitige Nutzung verantwortlich

(Institut für Islamfragen, dk, 10.02.2021) Einer der höchsten iranischen Regierungsmitglieder, der Informationsminister Mahmoud Alavi, sagte am 8. Februar 2021 in einem Interview mit der offiziellen iranischen Nachrichtenagentur IRNA, dass die frühere Beteuerung Irans, dass der Iran niemals atomare Waffen produzieren werde, so nicht zutreffe.

Die iranische Nuklear-Industrie sei zwar auf eine friedliche Nutzung der Atomkraft angelegt, auch habe eine Fatwa des Obersten Führers, Ali Khamenei, zwar nukleare Waffen als verboten erklärt, aber das könne sich ändern, wenn der Iran in eine bestimmte Richtung gedrängt würde. Das sei dann die Schuld derer, die den Iran bedrängten.

Quelle: Artikel, United With Israel, 9.2.2021 (https://unitedwithisrael.org/iranian-official-admits-nuclear-bombs-are-an-option/): „Iranian Official Admits: Nuclear Bombs Are an Option“

Deutschland: Vielfacher Missbrauch von Corona-Soforthilfen durch Islamisten

Verdacht der Terrorfinanzierung steht im Raum

(Institut für Islamfragen, dk, 14.03.2021) Unter den Empfängern der Corona-Soforthilfen befänden sich laut Medienberichten auch islamistische Extremisten. In Einzelfällen bestehe sogar der Verdacht der „direkten Terrorismusfinanzierung“, so habe die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf eine Quelle im Umfeld der Berliner Strafverfolgungsbehörden berichtet.

Staatsschutz und Staatsanwaltschaft führten in Berlin mehr als 100 Ermittlungsverfahren gegen rund 60 Personen, Moscheevereine und Vereinigungen, die dem islamistischen Spektrum zugerechnet werden. Die Behörden prüften, ob und in welchem Ausmaß Corona-Soforthilfen kassiert worden seien, ohne dass ein Anspruch darauf bestand.

Das Landeskriminalamt (LKA) habe in den vergangenen Monaten mehrere Moscheen, Büros von Moscheevereinen und Privatwohnungen durchsucht.

Quelle: Nachricht, GMX Live-Ticker, 14.3.2021 (https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/corona-ticker-extremisten-empfaengern-corona-hilfen-35613424): „Corona-News im Ticker: Islamistische Extremisten unter Empfängern von Corona-Hilfen?“