Ägypten: Zahlreiche Inhaftierungen der Muslimbrüder werfen Führungsproblem auf

Institut für Islamfragen

Fatwa hatte angeordnet, dass Inhaftierte nicht als Leiter der Bewegung in Frage kommen

(Institut für Islamfragen, dk, 13.12.2017) Der ägyptische Journalist der ägyptischen Wochenzeitung Al Ahram (english.ahram.org.eg) und Autor von „Egypt’s Arab Spring: The Long and Winding Road to Democracy, Hany Ghoraba“ (weekly.ahram.org.eg/WriterArticles/52/Hany-Ghoraba/0.aspx) schrieb am 12. Dezember 2017 über den 80-jährigen, in Ägypten geborenen Briten Ahmed Ibrahim Munir Mustafa:

Er sei zwar weniger bekannt, aber doch inzwischen der einflussreichste Leiter der Muslimbruderschaft, Generalsekretär und vorübergehend Oberster Führer (Interim Supreme Guide) der globalen Muslimbrüder (MB). Das liege auch daran, dass die Muslimbrüder durch die vielen inhaftierten ägyptischen Leiter ein Nachfolgeproblem hätten. Dies sei der Fall, weil es eine kontrovers diskutierte Fatwa gäbe, die bestimme, dass Inhaftierte oder Kriegsgefangene keine Nation oder islamische Organisation leiten könnten [die vielen Inhaftierten also für die Führungsrolle nicht in Frage kommen]. Der amtierende oberste Führer der Muslimbrüder, Mohamed Badie, könne deswegen die MB nicht mehr leiten, da er gegenwärtig in einem ägyptischen Gefängnis inhaftiert sei. Allerdings wünschten sich jüngere Muslimbrüder in Ägypten ohnehin eine dynamischere Führerpersönlichkeit.

Quelle: Artikel, The Investigative Project on Terrorism (Washington, D.C.), 12.12.2017 (https://www.investigativeproject.org/7052/ibrahim-munir-the-man-who-keeps-the-muslim): „Ibrahim Munir, the Man Who Keeps the Muslim Brotherhood Alive“