Bericht aus Mosul über Terrorherrschaft des IS

Institut für Islamfragen

Jesidisches Mädchen berichtet nach seiner Befreiung

(Institut für Islamfragen, dh, 24.07.2017) Nach der Befreiung der irakischen Stadt Mosul mehren sich die Berichte der Iraker über die Lebensverhältnisse in dieser Stadt, als sie noch der Herrschaft der Terrororganisation IS unterstand. Einer dieser Berichte ist das folgende Zeugnis eines minderjährigen jesidischen Mädchens über ihr Leiden in der damaligen Zeit.

„Mein Name ist Asima Ahmad Salim aus Tal Kasab in Shangal im Irak. Vor drei Jahren bin ich vom IS gefangen genommen worden. Zusammen mit meinem Vater, meiner Mutter und meiner Schwägerin wurde ich gefangengenommen. Wir wurden nach Solakh gebracht. Dort wurden wir von meinem Vater getrennt. Mein Vater hat die Einladung zum Islam [Aufforderung zur Konversion] nicht angenommen. Infolgedessen wurde er umgebracht. Wir [Frauen] waren viele in Solakh. Einige von uns wurden ins Gefängnis ‚Badush‘ in Mosul gebracht. Ich wurde von meiner Mutter und Schwägerin getrennt. Meine Mutter wurde nach Basha gebracht. Ich wurde in ein Haus in Tal Afar gebracht. Dort befand ich mich mit vielen weiteren Frauen. Dort wurden wir in Gruppen von 20 Frauen eingeteilt. Ich wurde nach ash-Shadadi gebracht. Dort wurde ich an einem Mann namens Ahmad at-Tunisi verkauft. Er hat mich oft gequält und misshandelt.

Später hat mich ein Mann aus as-Sulaimaniye gekauft. Ich bin bei ihm etwa einen Monat geblieben. Dann sind wir nach Mosul gefahren. Er hat mich zu meinem Dorf Tal Kasab gebracht. Danach kehrten wir zurück nach Mosul und schließlich nach Tal Hamis. Er hatte dort einiges zu erledigen. Dann ist er gestorben, so dass ich von seinem Bruder betreut worden bin. Er hieß Sahib al-Kurdi und stammte aus as-Sulaimaniye. Ich bin eineinhalb Jahre bei seinem Bruder geblieben. Er lebte zusammen mit seiner Frau und seiner Enkelin.

Meiner Mutter ist es gelungen, zu fliehen. Ich war damals erst 10 Jahre alt. Deshalb konnte ich nicht zusammen mit ihr fliehen. Ich wollte fliehen, aber ich konnte nicht. Ich habe den Frauen gesagt, dass ich zu meiner Mutter wollte. Sie fragten mich, ob ich sie liebte. Ich antwortete mit ‚Ja‘. Sie haben dies dem Mann [bei dem sie damals wohnte] mitgeteilt. Daraufhin hat er mich geschlagen und gefoltert. Er hat mich in der Wohnung ein Jahr lang festgehalten. Ich habe in seiner Wohnung viel gelitten. Als es ihm klar wurde, dass ich entschlossen war, zu fliehen, hat er mich an einen Mann namens Abu Khattab al-Iraki verkauft. Ich bin etwa 10 Monate bei ihm geblieben. Daraufhin hat er mich an einen Mann namens Jasrawi weiterverkauft. Ich bin bei seiner Frau etwa zwei Monate geblieben. Er hat mir versprochen, dass er mich freilassen würde, aber er ist zuvor gestorben. Sein Sohn Khattab hat mich übernommen. Drei Monate später ist er ebenfalls gestorben. Ein Mann namens Walid ar-Rawi hat mich dann übernommen. Bei ihm befand sich ein Mann, der sich mit mir solidarisiert hat. Er hat mir versprochen, mich zu meiner Mutter zurück zu bringen. Er hat mit meinem Bruder kommuniziert. In der Tat bin ich jetzt hier [in Freiheit bei meiner Mutter].“

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=fGjR0KcZ-hE