Türkische Zeitung bringt PKK mit christlichen Missionaren in Verbindung

Institut für Islamfragen

Phobie vor christlicher Mission bringt Muslime dazu, eine Verbindung zwischen Missionaren und Terror herzustellen

(Institut für Islamfragen, mk, 26.06.2006) Die stark rechtsorientierte und islamistische türkische Tageszeitung Yeni Mesaj zitiert den Vorsitzenden der „Partei für eine unabhängige Türkei“ (BTP) Prof. Dr. Haydar Bas anlässlich eines Vortrags in der türkischen Stadt Kilis im Südosten der Türkei. Darin klagte er über die christliche Mission und den Dialog der drei großen Religionen. So habe die Regierungspartei AKP durch die EU-Beitrittsverhandlungen und die damit zusammenhängenden nötigen Anpassungen bewirkt, dass die Gesetze gegen christliche Missionsarbeit aufgehoben worden seien. Als Folge davon seinen, so Bas, 50.000 christliche Hausgemeinden eröffnet worden. Wörtlich sagte er:

„Ich frage Sie, gibt es in unserem Land 50.000 Hausgemeinden? Was hat diese Regierung bewirkt? Sie hat 50.000 christliche Hauskirchen ins Leben gerufen. Wir fragen: ‚Warum hast Du diese Kirchen eröffnet, ist das deine Aufgabe?‘ … Die Kräfte, die die PKK organisieren, sind genau diese (christlichen) Missionare.“

Bas fuhr fort, Wahlversprechen zu machen und jedem Bürger eine Art „Volksgrundgehalt“ zu geben, um die Wurzeln des Terrors zu bekämpfen.

Quelle: www.yenimesaj.com.tr/index.php

Kommentar: Für die türkischen Bürger sind im Zuge der EU-Beitrittsverhandlungen viele Gesetze gemacht worden, die ihre Freiheiten vergrößern und das Recht des Einzelnen gegenüber dem Staat stärken. Andererseits war es in der modernen Türkei offiziell nie verboten, zu missionieren; in der Praxis sah das allerdings oftmals anders aus. Allerdings litten auch stark religiöse islamische Gruppen mehr unter den Beschränkungen als das heute der Fall ist. Somit hat Ministerpräsident Erdogan in erster Linie seinen Wählern gedient und nur im Nebeneffekt auch den wenigen Christen im Land. Von 50.000 Hausgemeinden und einer Verbindung zwischen Terror und Missionaren kann keine Rede sein. Hier werden wieder einmal mehr völlig utopische Zahlen genannt, um, wie man leider vermuten muss, den alten Vorwurf zu bedienen, dass Christen Staatsverräter und Missionare verlängerte Arme des „feindlichen“ Westens seien, der immer noch kolonialisiere. Dem Vorwurf nach geht die Logik so weiter, dass die Missionare, wenn sie nicht mit Bekehrungen zum Ziel kämen, Gewalt und Terror einsetzten. Man könnte darüber lachen, wenn diese Hasspredigten nicht Gewalt gegen Christen in verschiedenster Form hervorrufen würden.